Was lange währt, wird endlich gut. Und so freut man sich in Todenmann nicht nur über die neue Ortsdurchfahrt, sondern seit letztem Wochenende auch über das neue Feuerwehrhaus, dessen Fertigstellung und Inbetriebnahme Einwohner und Feuerwehrmitglieder nach einiger Verzögerung feiern konnten. Rund 130 Besucher wohnten diesem feierlichen Moment bei.
Bereits 2014 legte die Stadt Rinteln im Feuerwehrentwicklungsplan die Schaffung einer neuen Unterkunft für die Todenmanner Wehr fest. Dabei „flutschte“ es nicht immer im Zeitplan. Nach hitziger Debatte im Ortsrat um Abriss oder Erhalt des alten Grundschulgebäudes begann im April 2015 die Arbeit mit Bagger und Abrissbirne.
„Jeder dachte, nach dem Abriss geht es mit der Fahrzeughalle los“, so Ortsbrandmeister Rolf Marchlewski, „doch von Mai bis Oktober 2015 tat sich nichts.“ Zäh wie Kaugummi zog sich die Errichtung des Rohbaus ab November 2015 hin. Nachdem Marchlewski seinem Unmut über den schleppenden Baufortschritt in einem Zeitungsartikel Luft gemacht hatte, kam der Ball ins Rollen. Es gab Gespräche im Rathaus und vor Ort auf der Baustelle, plötzlich ging es wieder voran.
Ein Jahr nach dem Abriss des alten Schulgebäudes, im April 2016, konnten die Feuerwehrmitglieder und Freunde mit den Arbeiten in Eigenleistung starten. Dabei übernahmen sie sämtliche Fliesenarbeiten, Malerarbeiten, Pflasterungen sowie den Einbau der Decke über dem Sozialtrakt. Insgesamt 875 ehrenamtlich erbrachte Stunden standen so auf dem „Zettel“. Hinzu kamen noch einmal 975 Stunden für die Renovierung und Instandsetzung der ehemaligen Grundschulräume am Bleekebrink 4. Doch auch nach insgesamt 1810 ehrenamtlich gestemmter Stunden knirschte es im Getriebe. Nachdem die Arbeiten der Feuerwehr im Oktober 2016 abgeschlossen waren, brauchte es weitere sechs Wochen zum Start der Elektroarbeiten in der Fahrzeughalle durch den Fachbetrieb. Schleppend kamen auch die Restarbeiten im Jahr 2017 voran, doch trotz zeitweise sinkender Stimmung ist auch diese Hürde genommen worden.
Bürgermeister Thomas Priemer bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für das große Engagement bezüglich der geleisteten handwerklichen Eigeninitiative, die das Bauvorhaben im angesetzten finanziellen Rahmen bleiben ließ. Weitere Glückwünsche und Grußworte gab es von Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Buchholz, Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und Stadtbrandmeister Friedel Garbe („endlich seid Ihr einer Feuerwehr angemessen untergebracht“). Pastor Dr. Dirk Gniesmer gab der neuen Fahrzeughalle den göttlichen Segen mit auf den Weg und betete für die Feuerwehrleute, dass sie nach jedem Einsatz wieder heil nach Hause kommen mögen.