(Rinteln) Da dürfte so mancher seinen Augen nicht getraut haben: Am Sonntag, zum 22. Blumenwallfest der Vereinigten Chöre Rinteln, fanden sich auch Dutzendfach Kinder mit ihren Eltern ein.
Die hielten sich allerdings nicht im Bühnenbereich auf und lauschten dem ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung von Superintendent Christian Schefe. Vielmehr zog es den Nachwuchs in den nördlichen Teil des Rosengartens, wo rot-weißes Absperrband den neuen Spielplatz von seinen künftigen Nutzern trennte.
Zwar machte das Wetter allen Anwesenden einen (kleinen) Strich durch die Rechnung, als der Regen zu Beginn der Feierlichkeiten einsetzte, doch die Tropfen waren nicht in der Lage, die gute Stimmung zu vermiesen. Nach drei anspruchsvollen Jahren hätten die Musiker der Vereinigten Chöre endlich wieder ohne angezogene Handbremse agieren können, so Bürgermeisterin Andrea Lange in ihrer Eröffnungsrede. Sie bedankte sich bei allen Mitwirkenden, Organisatoren und Unterstützern der Veranstaltung, die zum Gelingen beitragen: „Sie öffnen Ihre Stadt für neue Begegnungen.“
Neben dem 190. Gesangsjubiläum der Gastgeber und Verstärkung durch die Auftritte befreundeter Vereine stand für die Verwaltungschefin auch ein weiterer, lang erwarteter Akt auf der Tagesordnung: Die offizielle Einweihung des neuen Spielplatzes im Blumenwall. Bereits im Vorfeld gab es durch Berichterstattung auf unseren Seiten und in den sozialen Medien reichlich positive Stimmung und Vorfreude zu vernehmen. Rinteln werde als kinder- und familienfreundliche Stadt weiterentwickelt, sagte Lange zur Begrüßung der zahlreich anwesenden Kinder und Eltern und merkte an, es sei dem Spielplatz anzusehen, dass Planer und Erbauer die Welt auch mit Kinderaugen betrachten würden.
90 Prozent der Baukosten übernimmt das Land Niedersachsen durch das Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ (wir berichteten). Bedingt durch Lieferschwierigkeiten müssen in der folgenden Woche noch Restarbeiten am Spielplatz durchgeführt werden, bespielbar ist er jedoch bereits jetzt.
Planerin Sandra Schauer-Bolte freute sich über das Engagement der Politiker und Erbauer von Gerber Landschaftsbau, die mit drei Generationen (Vater, Sohn und Enkelkinder) zur Eröffnung angereist waren. Kinder von drei bis 12 Jahren, mit und ohne Einschränkungen, könnten auf der neuen Anlage im Blumenwall miteinander spielen, erklärte Schauer-Bolte die neuen Geräte: „Ihr wisst genau, wie wichtig Spielen ist und das müsst Ihr uns Erwachsenen hin und wieder mal sagen!“
Wer beim Klettern auf dem niedrigen Turm genug Mut gesammelt habe, könne seine Kenntnisse beim großen Turm mitnehmen – Röhrenrutsche inklusive. Der Gleichgewichtssinn wird auf dem Balancierpfad zwischen den Bäumen getestet. Inklusive Spielgeräte stehen in den nördlichen Viertelkreisen des Rosengartens, der sich zur Einweihung in prächtiger Blüte präsentierte. Ob der Boden unter dem Balancierparcours Lava ist oder der Gurtsteg ein Piratenschiff auf hoher See mit Haien im Wasser – den Kindern werde dank ihrer Phantasie sicher noch viel einfallen, war sich die Planerin sicher.
Nach der Eröffnung mit symbolischem Durchscheiden des Absperrbandes stürmten die Kinder auf den lang erwarteten Spielplatz und auf der Chorbühne erklang wieder Gesang vom VCR und den Gast-Ensembles aus Bad Freienwalde, Hemeringen, Uchtdorf, Exten und Möllenbeck und sorgte bei den Besuchern – dank Stärkung in flüssiger und fester Form – für viele unterhaltsame Stunden bis in den Nachmittag hinein. (vu)
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