(Rinteln) Das Gymnasium Ernestinum darf sich nun als eine von 31 Schulen deutschlandweit offiziell mit der Auszeichnung „Schule aktiv für Unicef“ schmücken. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde erhielt die Schule jetzt den Titel für drei Jahre verliehen. Bereits seit 2017 besteht die Verbindung zum Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Anlässlich der 200-Jahr-Feier nahm Schulleiter André Sawade mit dem Unicef Team Schaumburg Kontakt auf und versprach eine Spende aus den verschiedenen Aktionen im Rahmen der Festwoche: „Sie müssen nur vorbeikommen, den Rest erledigen wir.“
Die gespendete Summe übertraf alle Erwartungen. Allein beim stundenlangen Spendenlauf mit 302 Teilnehmern und 519 Sponsoren in brütender Hitze kamen rund 8.000 Euro zusammen. „Wir haben höchstens mit 1.500 Euro gerechnet“, zeigte sich Sportlehrer Giso Ansorge noch immer vom überwältigenden Erfolg überrascht. Zusammen mit den Schülern der Klasse 9-2 organisierte er die sportliche Spendenaktion. Hinzu kamen weitere Verkaufsaktionen von Taschen, Geldspenden von Gästen und weitere Dreingaben – zum Schluss stand die Summe von 12.000 Euro im Raum.
Darüber waren Hannelore Stühm und Astrid Härms vom Unicef Team Schaumburg sehr erfreut und erklärten, wieviel Gutes mit dem Geld bewirkt werden konnte. Die Spende kam dem Projekt „Schule in der Kiste“ zu Gute und ermöglichte es 2720 Kindern, am Unterricht teilzunehmen. Das Projekt bringt Bildung und Lernmaterialien zu den Kindern auf der Welt, die in Armut und Elend leben und sonst keine Perspektive auf Lernmöglichkeiten hätten. „Ihr als Jugend gestaltet die Zukunft, nicht die alten Menschen“, richtete Schulleiter André Sawade seine Ansprache an die anwesenden Gymnasiasten. Er erinnerte an die vielfältigen Aktivitäten des Gymnasiums und die Unterstützung von Jugendlichen, die aus Kriegsgebieten geflohen waren. Man habe viel geleistet, so Sawade, doch am meisten müsse vor Ort geholfen werden.
Grußworte gab es auch von Kreisrätin Katharina Augath und von Dr. Joachim Steinbeck in Vertretung des Bürgermeisters der Stadt Rinteln, Thomas Priemer. Hannelore Stühm stellte die ständigen und neuen Unicef-Projekte vor, darunter einen Bau von Schulen an der Elfenbeinküste. Dabei sammeln die Menschen Plastikabfälle und verkaufen ihn an Firmen, die daraus wiederum Bausteine für den Bau der Schulgebäude herstellen. 8.000 ehrenamtliche Helfer sind bei Unicef tätig, 18 davon im Landkreis Schaumburg, der bis vor rund 15 Jahren noch ein weißer Fleck auf der Unicef-Karte war.
Unterdessen gehen die Aktivitäten für einen guten Zweck am Ernestinum weiter. In diesem Jahr sind unter anderem durch Flaschensammeln und Kuchenverkauf 400 Euro zusammengekommen, die für die Versorgung der Kinder im Jemen gespendet werden sollen. Paul Lucas Wrosch von der Schülervertretung (SV) gab Ausblicke auf kommende Aktionen, zu denen die Idee während einer gemeinsamen SV-Fahrt entstanden ist: So soll im kommenden Jahr ein Osterbasar organisiert werden. Die gesammelten Spenden und Erlöse kommen dann wieder dem Kinderhilfswerk Unicef zugute.