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Rinteln: Neuer Snack-Automat gegenüber des Gymnasiums/IGS-Schulzentrums sorgt für Aufregung

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(Rinteln) Kurz vor den Osterferien sorgte ein Snack-Automat für Aufregung an der IGS und am Gymnasium Ernestinum Rinteln.

Direkt gegenüber des Schulgeländes, zwischen Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße und Paul-Erdniß-Straße steht seit Neuestem ein Automat, in dem es neben Energydrinks, Erfrischungsgetränken und Süßigkeiten auch angesagte, scharfe Knabberartikel und E-Zigaretten, sogenannte „Vapes“ zu kaufen gibt. Bereits am ersten Tag wurde der Automat, der neben einem bereits dort befindlichen Zigarettenautomaten aufgestellt ist, von Schülern neugierig in Augenschein genommen.

Das sagt der IGS-Schulleiter

In den Reihen der Schulleitungen ist man entsetzt. „Wir hätten uns gerne eine Info vorher oder ein Mitspracherecht gewünscht“, sagt IGS-Schulleiter Torsten Rudolf auf Nachfrage. Man könne nicht verhindern, dass die Schüler in den großen Pausen in Massen über die Straße laufen würden. In diesem Zusammenhang bestehe eine große Unfallgefahr, zumal an dieser Stelle morgens auch reger Elterntaxi-Verkehr herrsche, befürchtet Rudolf. „In den Supermärkten wird über die Nichtabgabe von Energy-Drinks an Jugendliche diskutiert und dann kommt gegenüber eines Schulzentrums ein Automat hin, wo sie verkauft werden“, so Rudolf, „das finde ich nicht in Ordnung“.

Zusätzlich müssten sich Eltern darauf verlassen können, dass die Schulen ihrer Aufsichtspflicht nachkommen. Würden Schüler dennoch unerlaubt das Schulgelände verlassen, müsste man bei gelegentlichen Verstößen eine Ansprache durchführen. Sollte dies zum Dauerzustand werden, müsste man beispielsweise eine Einschränkung des Pausenbereichs in Betracht ziehen. Rudolf erklärt im weiteren Gespräch, ein Automatenbetreiber sei zu einem früheren Zeitpunkt bei im vorstellig geworden mit der Idee, solch einen Automaten auf dem Schulgelände aufstellen zu wollen. Dies sei ihm nicht gestattet worden, erklärt Rudolf, „jetzt steht er am Hauptzugang des Schulhofes. Aus Sicht des Aufstellers ein super attraktiver Standort“.

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Links im Bild: Der neue Snack-Automat. Rechts zu sehen: Die IGS und das Gymnasium.

So bewertet der Schulleiter des Gymnasiums die Automaten-Aufstellung

André Sawade, Schulleiter am Ernestinum, ist spürbar verärgert und lässt dies im Gespräch auch heraus: „Wie moralisch heruntergekommen müssen Anwohner sein, um gegenüber von rund 3.000 Schülerinnen und Schülern so etwas aufzustellen?“ Man würde in Kauf nehmen, dass die Schüler das Schulgelände verlassen und über die morgens und mittags viel befahrene Straße gehen, so Sawade empört. Dabei gebe es von Anwohnern häufig Beschwerden, dass die Schüler nicht mehr richtig erzogen seien, nicht grüßen und Papier auf dem Boden liegenlassen würden, so der Schulleiter. Was man an der Schule versuchen würde, von den Kindern fernzuhalten, würde direkt gegenüber aufgebaut: „Wir sind eine erdnussfreie Schule, machen Prävention gegen das Rauchen und sprechen Schüler auf Energy-Drinks an, wenn wir sie im Gebäude antreffen – und dann sowas.“

Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe dürfen das Schulgelände nicht verlassen, erklärt Sawade die rechtliche Situation. Auf dem Schulweg, also hin und zurück, und beim Aufenthalt in der Schule sind Schüler über die Gemeinde unfallversichert. „Wenn ein Schüler das Gelände verlässt, ist dies nicht mehr der Fall“, sagt Sawade. Dies könne bei Unfällen und möglichen gesundheitlichen Folgen bei etwaigen Rentenansprüchen zum Problem werden, was wiederum vielen Schülern und Eltern nicht bekannt sei. „Es geht uns nicht darum, die Schüler an die Kette zu legen, es hat im Versicherungsfall wichtige Konsequenzen.“

Das sagt der Automatenbetreiber

Die Aufregung um seinen Snack-Automaten versteht Abbas Berjawi aus Rinteln nicht. Berjawi ist Betreiber des neuen Automaten, dieser sei schließlich nicht nur für Schüler da, sondern für alle – wie er im Telefongespräch betont. Schüler würden schließlich auch täglich in den nahegelegenen WEZ-Markt in der Detmolder Straße gehen und dort Produkte kaufen. Dies sei seiner Ansicht nach viel gefährlicher, weil die Schüler auf dem Weg dorthin auch die Hauptstraße überqueren müssten. Den Standort gegenüber der Schule habe er zufällig ausgewählt, so der Betreiber. Aufgrund reichlich vorhandener Nachbarschaft müsse er sich um Vandalismus keine Sorgen machen. Da der Automat auf Privatgelände stehe, habe es nach Rücksprache und Prüfung beim städtischen Bauamt auch keinen Genehmigungsbedarf gegeben. Die E-Zigaretten könnten nur gegen Altersnachweis ab 18 Jahren gekauft werden, Schokolade, Getränke und Süßigkeiten seien für alle zugänglich, alkoholische Getränke werden in dem Automaten nicht angeboten, so der Betreiber weiter.

Der Snack-Automat ist neu. Direkt daneben befindet sich bereits ein Verkaufsautomat für Zigaretten.

So äußert sich die Stadtverwaltung

In der Stadtverwaltung ist der neue Automat ebenfalls ein Thema. Auf Nachfrage teilt Jan Boße, Dezernent für Personal, Finanzen, zentrale Dienste, Sicherheit und Ordnung, von der Stadt Rinteln mit: „Die Stadtverwaltung wurde gestern von verschiedener Seite auf den neuen Snack-Automaten und die Problematik des Aufstellortes gegenüber dem Schulgelände aufmerksam gemacht. Es wurde unmittelbar die Prüfung sowohl in ordnungs- und gewerberechtlicher, als auch in bauordnungsrechtlicher Hinsicht aufgenommen, ob die Aufstellung des Snack-Automaten an diesem Ort zulässig war. Ferner wurde Kontakt zum Grundstücksinhaber aufgenommen. Die Verwaltung wird alles daran setzen, die hier aufgetretene Problemlage innerhalb der Osterferien einer Lösung zuzuführen.“

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