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Rintelner Spielplatzkonzept vorgestellt: Bei 59 Prozent der Spielplätze besteht Handlungsbedarf

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(Rinteln) 48 Spielplätze gibt es in Rinteln und den Ortsteilen. Um strategisch planen und weitere Maßnahmen wie Umbau und Sanierung umsetzen zu können, hat die Stadt Rinteln ein Spielplatzkonzept erstellen lassen. Es wurde jetzt durch das Planungsbüro Kohl den Bürgermeistern der Ortsteile vorgestellt.

Das Fazit vorweg: Nur 6 Prozent erhalten die Bewertung „Sehr gut“. Immerhin 35 Prozent wurden als „Gut“ eingestuft, doch bei 59 Prozent sehen die Planer Handlungsbedarf.

Die DIN-Norm 18034 sieht vor, dass Kinder von 0 bis 5 Jahren einen Spielplatz im Umkreis bis 200 Metern „wohnungsnah“ zu Fuß erreichen sollen, bei Kindern von 6 bis 12 Jahren geht man von größerer Mobilität aus. Hier darf der Spielplatz bis zu 400 Meter von der eigenen Anschrift entfernt sein. Dazu hat man auf Karten Kreise um Spielplätze gezogen und verglichen. Für Kinder unter sechs Jahren sei die Versorgung mit altersgerechten Angeboten in der Nähe, stellen die Planer fest. Allerdings werde durch die DIN-Norm eingeräumt, dass der Bedarf in dieser Altersgruppe nicht komplett durch öffentliche Spielplätze gedeckt werden könne. Private Spielmöglichkeiten im Garten oder in Nähe der Wohnung würden dies ergänzen. Weiterhin würden viele Eltern im ländlichen Raum mit ihren Kindern auch weitere Wege mit dem Auto zum Spielplatz fahren.

Der neue Spielplatz im Blumenwall erfreut sich bei den Kindern größter Beliebtheit.

Die deutlichsten Versorgungsdefizite sehen die Planer für die Altersgruppe von 6 bis 12 Jahren in der Rintelner Nord- und Südstadt, im nordwestlichen Krankenhagen und zwischen Exten und Strücken. Woanders seien wiederum mehrere Spielplätze in kurzer Entfernung zu finden und sollten teilweise verlegt werden.

Neben einer Begehung vor Ort wurde auch eine (nicht repräsentative) Befragung an den Grundschulen Exten-Krankenhagen und Süd, sowie den Kitas Klabauternest und Bärenstark durchgeführt. 60 Rückmeldungen aus den beiden Grundschulen und 40 Kita-Ergebnisse seien ins Konzept eingeflossen. Deutlicher Favorit, besonders bei den älteren Kindern, ist hier der Spielplatz im Blumenwall, gefolgt von „Hinter der Schule“, der Grundschule Krankenhagen, dem Spielplatz im Josua-Stegmann-Wall und an der Grundschule Exten. Unbeliebt bei den Befragten sind die Plätze „Am Hagen“, „Unterhalb Hofcafe“ und „Haydnweg“, sowie „Auf dem Papenstein“ und „Am Weseranger“. Hier mangelt es den Kindern an Abwechslung, dafür werden langweilige und veraltete Spielgeräte und ungepflegte/vermüllte Bereiche kritisiert. Mit teils wenigen Maßnahmen ließen sich hier schon erste Verbesserungen erzielen. In einer Prioritätenliste wurden alle 48 Spielplätze bewertet und die Dringlichkeit für Maßnahmen aufgelistet. Die Handlungsempfehlungen reichen von Schattenbereichen für Sandkästen bis hin zu neuen Spielgeräten.

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Unbeliebt: Der Spielplatz am Weseranger.

In vier Fällen empfehlen die Planer die Schließung, so bei den Spielplätzen „Am Hagen“ bei Neubau in Krankenhagen-West, „Unter der Frankenburg“ aufgrund seines ungünstigen Standortes im Wald, an der ehemaligen Grundschule in Steinbergen und an der Stolzenegge, hier ebenfalls mit einem Neubau östlich im Ort. Bei Sanierung und Überarbeitung bestehender Spielplätze stellen Lage, Spielwert, Inklusion und Barrierefreiheit, ein altersgruppenübergreifendes Angebot sowie Beteiligung der Kinder die Schlagworte dar.

Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Spielplatzqualität können von der Stadt Rinteln selbst durch den Bauhof umgesetzt werden. Dazu gehört eine geänderte Beschilderung, wo nötig, Neupflanzung von Sträuchern und Büschen, Heckenschnitt sowie die Verbesserung der Pflege. In einem dritten Schritt stehen Sanierungen und Neubauten von Spielplätzen auf geeigneten Grundstücken an. Die Konzeption und Planung sollen hierfür mit Beteiligung der Ortsräte in 2024 umgesetzt werden, an eine Verwirklichung geht es – wahrscheinlich – ab 2025.

Kritik gab es vereinzelt aus Reihen der Ortsbürgermeister. Man hätte sie vorher ins Boot holen sollen, argumentierte beispielsweise Bodo Budde vom Taubenberg. So gehöre ein Teil des Goldbecker Spielplatzes zur Kita und sei eingezäunt, also gar nicht öffentlich zugänglich. Und für Steinbergen widersprach Ortsbürgermeister Sascha Gomolzig, der Spielplatz an der ehemaligen Grundschule werde aufgrund seiner zentralen Lage im Dorf sehr gut frequentiert, auch von der nahegelegenen Kita. Der Spielplatz auf „Steinmeiers Hof“ sei hingegen von außen kaum einsehbar, was er auch darin bestätigt sah, dass ein Mitarbeiter des Planungsbüros der Ortsbegehung Probleme hatte, diesen zu finden. Möllenbecks Ortsbürgermeister Thorsten Frühmark wunderte sich über wiederum eine unterschiedliche Priorisierung bei gleichem Handlungsbedarf für zwei von drei Spielplätzen im Klosterdorf.

Als nächstes wird das Konzept am 5. Dezember im Bauausschuss noch einmal öffentlich vorgestellt. Dann dürfte die Diskussionsrunde in den Ortsteilen eröffnet sein. Für die Finanzierung der ersten Maßnahmen sind im Haushalt der Jahre 2024 und 2025 jeweils 300.000 Euro eingestellt. Ob Fördermittel beantragt werden können, wird die Zukunft zeigen. Das Konzept sei ein „Instrument, mit dem man weiterplanen könne“, formulierte es Bürgermeisterin Andrea Lange. Aus dem nun vorliegenden „Rahmen“ werde man „etwas passendes bauen“.

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