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Rintelner Waldkindergärten auf den Spuren von Plastikmüll

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(Strücken) Die Kinder des Waldkindergartens „Heidestrolche“ in Strücken machen sich auf die Suche nach achtlos weggeworfenem Müll in der Umwelt. Es dauert nicht lange, da rufen die ersten „Herr Treeeeenz!“. Sofort kommt Umweltingenieur Albrecht Trenz hinzu und hält den Müllfund mit seiner Kamera fest. Es ist – wieder mal – ein Zigarettenstummel.

Fürs Foto zeigen die Kinder des Waldkindergartens Strücken auf einen Plastiktrinkhalm, der neben einem Mülleimer auf dem Waldboden liegt. Albrecht Trenz (vorne rechts) hält den Fund mit einer Kamera fest. Hinten, von links: Milena Branahl (Leiterin Waldkindergarten Strücken), Karl-Heinz Buchholz (Geschäftsführer Naturpark Weserbergland), Mareen Fennert (Stadt Rinteln).

Trenz ist im Rahmen des Umweltaktionstags im Naturpark Weserbergland unterwegs und sensibilisiert den Nachwuchs in Sachen Umweltschutz. Heute steht das Thema Plastik auf der Tagesordnung. Bei der sogenannten „Müll-Rallye“ müssen die Kinder gar nicht weit gehen. „Auf eine Entfernung von 300 Metern vom Waldkindergarten haben wir 30 Müllfunde zu verzeichnen“, sagt Trenz. Jedes Mal klickt seine Kamera, danach wird der Abfall entsorgt. Nicht durch die Kinder, das übernehmen die Erwachsenen. Mal ist es ein Kronkorken, ein Getränkebecher aus dem Schnellrestaurant, dann wieder ein Plastiktrinkhalm. Und ganz oft Zigarettenstummel. „Dabei sind das regelrechte kleine Giftmüllbomben“, beschreibt Trenz die Brisanz der sorglos weggeschnippten Kippenreste, „sie enthalten Plastik und jede Menge Inhaltsstoffe aus Zigaretten und liegen auch die nächsten 15 Jahre noch in der Umwelt, da sie nicht abgebaut werden.“ Aus den Fotos stellt er eine Präsentation zusammen, die den Eltern später vorgeführt wird. So soll der Sinn für Umweltschutz innerhalb der Familie weiter geschärft werden.

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Die Präsentation der „Müllfunde“ findet im Waldkindergarten statt.

Trenz berichtet von Vögeln, die Plastikteilchen mit Nahrung verwechseln und ahnungslos an ihren Nachwuchs verfüttern. Ein tödlicher Irrtum. Er schildert auch den Fall eines Rehs, das humpelte, total abgemagert war und durch einen Jäger von seinem Leid erlöst werden musste. Dann stellte sich heraus: Das Tier muss als Junges in eine Plastikflasche getreten sein und schleppte diesen am Bein mit. So, wie das Tier wuchs, engte die Flasche das Bein immer weiter ein und hinderte das Reh an seiner Entwicklung. Es konnte nicht mehr richtig laufen und drohte, zu verhungern. Und das nur, weil jemand seinen Plastikmüll sorglos in die Umgebung geworfen hat.

Wiederwendbare Obst- und Gemüsenetze aus Recycling-Kunststoff können helfen, Plastikmüll beim Einkauf zu reduzieren.

Inzwischen, so der Umweltexperte, gehe man von 10 Millionen Tonnen Plastik aus, die jährlich in den Weltmeeren hinzukämen. „Unsere Lebensgrundlage wird zugemüllt“, mahnt Trenz, der in diesem Jahr bei rund 150 Terminen in Sachen Umweltschutz unterwegs ist. Möglich gemacht werden Aktionen wie diese durch den Kooperationspartner der Naturparke, Kaufland. Das Unternehmen möchte mit seinem Umweltpädagogik-Programm Kindern und Jugendlichen jedes Jahr neue Themen in Sachen Tiere, Pflanzen und Umweltschutz näher bringen. Die Arbeit für Albrecht Trenz in Rinteln ist noch nicht beendet: Am Freitag geht es für ihn weiter zum zweiten Rintelner Waldkindergarten „Die Waldzwerge“.

Umweltexperte Albrecht Trenz zeigt eine Sonnenbrille, die aus Galalith (aus Milcheiweiß gewonnener Kunststoff) hergestellt wurde.
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