(Rinteln) Der Aufbau des Rintelner Weihnachtsmarktes hat jetzt offiziell mit der Weihnachtspyramide von Schaustellerfamilie Klaasen begonnen.
Am Montagvormittag schwebte die rund 1,3 Tonnen schwere Pyramidenspitze mit weihnachtlicher Deko am Haken des 30-Tonnen-Autokrans auf den Unterbau. „Kranführer“ und Schausteller Marlon Klaasen und sein Aufbautrupp haben bereits in den frühen Morgenstunden damit begonnen, die Einzelteile der Rintelner Weihnachtspyramide zusammenzusetzen.
Zum Aufbau-Auftakt ist der Marktplatz voll
Der Aufbau ist jedes Mal eine logistische Meisterleistung. Mehrere Fahrzeuge müssen koordiniert auf dem Marktplatz abgestellt werden. Material in Anhängern und Containern muss an den richtigen Stellen stehen, damit sich das Team nicht gegenseitig im Weg steht. Und dennoch kommt es vor, dass Klaasen spontan wieder in die Werkstatt muss, um Teile zu holen. Aufgrund der mehrmonatigen Standzeit sind kleinere Reparaturen an der rund acht Tonnen schweren Gesamtkonstruktion aus Stahl und Holz nicht auszuschließen.
„Wir sind nicht aus Zucker“: Schausteller trotzen Wind und Wetter
Schausteller müssen in erster Linie wetterfest sein. Zwar zeigt sich dieser November bislang von seiner milden Seite, doch immer wiederkehrender Regen verlangsamt das Aufbautempo. Oberflächen werden rutschig, erhöhte Konzentration ist gefragt. Dabei ist der Zeitplan straff durchgetaktet. Sind die Einzelteile der Weihnachtspyramide verschraubt, geht es ans Innenleben. Ein Tischler bringt die Holzdekoration an. Alle Becher müssen gespült werden. Die Zapfanlage, das Herzstück der Pyramide, wird montiert. Sie sorgt dafür, dass die Gäste roten und weißen Glühwein zu wohlig-warmen Temperaturen genießen können. In diesem Jahr wurde die Mischung des eigens für Familie Klaasen gefertigten, roten Glühweins etwas geändert. „Ein bisschen lieblicher“ sei er geworden, sagt Marlon Klaasen, der ihn seit Jahren von einem befreundeten Winzer aus der Region Mainz bezieht. Am „Haus vom Nikolaus“ gibt es neben der bewährten Feuerzangenbowle übrigens erstmalig auch Rosé-Glühwein zu kaufen. Die beliebten Heißgetränke können auf Wunsch auch in Flaschen abgefüllt für den heimischen Gebrauch erworben werden. Wer vor Ort größere Mengen benötigt, kann die Ware in einer 1-Liter-Thermoskanne beziehen.
Pfandgeld zurück oder „Heiße Granate“
Angesprochen auf weitere Neuerungen verrät Klaasen, dass man bei der Rückgabe des Pfandbechers die Wahl hat: „Pfandgeld“ oder „Heiße Granate“. Letztere ist nicht etwa waffenscheinpflichtig, sondern betitelt ein zusätzlich angebotenes, alkoholisches Getränk, das statt der Pfand-Erstattung ausgeschenkt werden kann. Auch werde an einem digitalen Reservierungssystem für das Fass oder Gruppenbuchungen gearbeitet.
Fünf Tage wird es ungefähr dauern, bis die Rintelner Weihnachtspyramide einsatzbereit ist. In dieser Zeit werden weitere Stände und Buden aufgebaut. Und die Bühne, die nach Kritik aus Schaustellerreihen im Vergleich zum Vorjahr nun wieder ein Stück zurück in Richtung Marktplatzmitte verlegt wird, so Klaasen.
Video: Die Pyramidenspitze „schwebt“ in Position
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Ideales Weihnachtsmarktwetter?
Was ist aus seiner Sicht das ideale Weihnachtsmarktwetter, wollen wir von Marlon Klaasen abschließend wissen, bevor er sich wieder als Kranführer betätigen muss. Die Antwort überrascht und lässt Raum für Nachfragen: „Plustemperaturen, leicht im zweistelligen Bereich.“ Nanu? Nicht etwa knackig-kalt mit Schnee und minus zehn Grad? „Nein“, lacht Klaasen, „wenn es zu kalt und winterlich ist, bleiben viele auswärtige Besucher dem Weihnachtsmarkt fern. Das ist nicht optimal. Wir hatten vor einigen Jahren eine relativ warme Weihnachtssaison, da wurde das Angebot am besten angenommen.“ (vu)
Der Rintelner Adventszauber ist vom 1.12. um 18 Uhr bis zum 30.12.23 zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag – Mittwoch: 12.00 – 19.00 Uhr
Donnerstag – Freitag: 12.00 – 21.00 Uhr
Samstag: 12.00 – 21.00 Uhr
Sonntag: 11.00 – 20.00 UhrVom 24. bis 26.12. hat der Weihnachtsmarkt geschlossen.