(Möllenbeck) Der Vorsitzende des Gesangvereins „Polyhymnia“ aus Möllenbeck, Rainer Brückner, hatte eine klare Botschaft an seine Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung: „Wir brauchen Unterstützung!“
Und zwar von Männern mit Lust auf Gesang, von Frauen, die sich immer stärker dem Chor zuwenden, von den Förderern, die dem Verein in großer Zahl (70) die Treue halten und auch von der Presse: „Doch da gibt es leider auch Medien, die nicht mehr selbst kommen und fertige Berichte haben wollen; eine fatale Entwicklung!“ Der Applaus für den einzigen anwesenden Pressevertreter war daher lang.
Dabei gab es viel zu berichten aus dem Möllenbecker Chor, der seit dem vergangenen Jahr unter der neuen Chorleiterin Rafaela Martens ein deutlich formuliertes Ziel hat: „Mein Steckenpferd ist es, einen verfeinerten Chorklang mit Euch zu erarbeiten; auf dem Weg nach oben gibt es kein Ende“, so Martens, die die Lust der Sänger nach Verbesserung spürt und in ein positives Wechselspiel der Gefühle an den Probenabenden gelangt. Brückner brachte es auf den Punkt: „Das sind lockere Probenabende, bei denen man aber auch ordentlich was lernt!“
Denn Polyhymnia, so Brückner, das sei immer „Singen & Geselligkeit“ im Einklang. Und das Singen auch einen gesundheitlichen Nebeneffekt haben kann, das haben nicht nur wissenschaftliche Studien ergeben, das zeigt auch sehr beispielhaft Sangesfreund Heinz Schulz, der mit 17 in den Chor eintrat und mittlerweile 70 Jahre dem Verein die Treue hält. Er ist genau wie Gudrun Strathe und Detmar Bode Ehrenmitglied der Polyhymnia. Ein Gesangverein übrigens, der immer noch auf mehr als 100 Mitglieder zählen kann und davon mehr als 30 Aktive.
„Wir sind wieder am Start und die Zeichen stehen gut für ein Fortbestehen“, so Brückner, der allerdings auch von schweren Zeiten während der Pandemie berichten musste. Selbst in 2022 war das Jahr von Ausfällen bei Konzerten, Festen und Reisen geprägt. Und ein weiterer kleiner Pferdefuß im Jahresbericht war, dass es zwar an sangesfreudigen Frauen nicht mangelt, die Männer sich allerdings rar machten. Deshalb will man in diesem Jahr wieder gezielt Werbung für aktive Männer machen und das soll unter anderem bei einem großen Chorkonzert im Kloster Möllenbeck am 25. Juni der Fall sein.
Ehren konnte Brückner Karl-Heinz Wessel für 25 Jahre, Gudrun Strathe für 30 Jahre, Werner Räder für 40 Jahre (nicht anwesend), Karl-Heinrich Niehoff für 50 Jahre, Elisabeth Fromme für 50 Jahre (nicht anwesend), nachträglich Detmar Bode für 52 Jahre und Heinz Schulz für 70 Jahre Vereinstreue. Am 1. Samstag im März soll wieder das beliebte „Kränzchen“ stattfinden und auch eine Fahrrad-Fahrt in den Mai ist geplant.
Übrigens: Der Chor hat sich selbst auch noch den Projektnamen „PolyPOP“ gegeben und das bedeute nicht etwa, dass hier Popmusik gesungen werde, sondern populäre Musik. Es ist also für jede und jeden etwas dabei. „Einfach mal reinschnuppern“, rät Brückner. (ot)