(Rinteln) Im Netzgebiet der Stadtwerke Rinteln GmbH wird das Erdgas von L-Gas auf H-Gas umgestellt. Darüber informiert der kommunale Versorger jetzt in einer Pressemitteilung.
Ab Januar 2024 kommen Monteure im Auftrag der Stadtwerke Rinteln zu allen Erdgaskunden, um die Gasgeräte und -anlagen zu erheben und später bei einem zweiten Termin technisch anzupassen. Die Schreiben mit der Erstinformation verschickt der Netzbetreiber in den nächsten Tagen.
Umstellung laut gesetzlicher Vorgabe
„Mit der Umstellung sichern wir die Qualität und sichere Versorgung mit Erdgas auch in Zukunft“, erklärt Jan-Philipp Giltmann, technischer Leiter der Stadtwerke Rinteln, „wir setzen die Umstellung laut gesetzlicher Vorgabe um.“ Die Erhebung und technische Anpassung ist für Privathaushalte und Gewerbekunden kostenfrei. Ausgenommen sind mögliche Kosten für Reparaturen, Wartung oder einen Geräteaustausch, diese sind vom Geräteigentümer selbst zu tragen. Dabei ist es egal, ob die Kunden ihr Erdgas von den Stadtwerken Rinteln oder einem anderen Lieferanten beziehen.
Von L-Gas auf H-Gas: Das bedeuten die Buchstaben
Hintergrund der Umstellung ist die bundesweite Umstellung von sogenanntem „L-Gas“ auf „H-Gas“, weil die Vorkommen von L-Gas in den Niederlanden und Deutschland zur Neige gehen. Die Förderung von L-Gas wird eingestellt. „L“ steht für „low“ (niedrig) und H für „high“ (hoch), damit ist der Brennwert des Gases gemeint. Dieser ist bei H-Gas höher als bei L-Gas. Liefern können das H-Gas mehrere Länder, darunter die USA und Norwegen. Die Versorgung ist somit auch trotz des russischen Lieferstopps gesichert. Die Kunden im Netzgebiet der Stadtwerke Rinteln GmbH haben bisher L-Gas aus den Niederlanden erhalten. Im September 2025 soll die Umstellung auf H-Gas im Netzgebiet der Stadtwerke Rinteln abgeschlossen sein. Beim Tanken an der stadtwerkeeigenen Erdgastankstelle ändert sich nichts, weil der Motor von Erdgasfahrzeugen sowohl L- als auch H-Gas verbrennen kann.
Was muss technisch angepasst werden?
Die Monteure erheben den Gerätetyp und -hersteller und prüfen, ob das Gerät oder die Anlage technisch für H-Gas angepasst werden muss. Zu den Geräten gehören Gasheizungen, aber auch Gasherde oder Durchlauferhitzer. Im nächsten Schritt werden die Geräte technisch auf die neue Erdgasart eingestellt, beispielsweise durch einen Austausch der Gasdüsen. Die Termine für die technische Anpassung sind ab Januar 2024 geplant. Die Stadtwerke Rinteln informieren hierzu zu gegebener Zeit und erklären aus Sicherheitsgründen auch, woran man ihre Monteure erkennt.
Wer stellt in der Region um?
Das Energiewirtschaftsgesetz verpflichtet die jeweiligen Netzbetreiber zur Erdgasumstellung, in Rinteln ist das die Stadtwerke Rinteln GmbH. Die Netzbetreiber der Region Lippe-Weser arbeiten bei der Erdgasumstellung eng zusammen. „Uns ist daran gelegen, den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten“, sagt Giltmann. Neben den Stadtwerken Rinteln stellen auch die Stadtwerke Lippe-Weser, die Stadtwerke Bad Salzuflen sowie die Stadtwerke Oerlinghausen GmbH und die Stadtwerke Detmold auf H-Gas um. Weitere Informationen zur Erdgasumstellung finden Interessierte im Internet unter: www.egu-rinteln.de.
Deshalb stellt Deutschland auf H-Gas um
Erdgaskunden in Deutschland werden mit zwei verschiedenen Gasqualitäten versorgt, L- oder H-Gas. Da die Niederlande in den kommenden Jahren die Förderung einstellen, steht L-Gas in Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Bereits heute ist ein Großteil des in Deutschland genutzten L-Gases aufwendig konvertiertes H-Gas. Daher wird die Erdgasversorgung bundesweit bis 2030 auf H-Gas umgestellt. L-Gas und H-Gas unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Brennwert. Alle Gasgeräte und -anlagen in Haushalten, Betrieben und der Industrie müssen deshalb an die neue Erdgasart angepasst werden. „Nur so kann ein sicherer und effizienter Weiterbetrieb der Geräte nach der Umstellung auf H-Gas gewährleistet werden“, erklärt Giltmann.
Nicht nur in Niedersachsen, auch die Erdgasnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz müssen auf H-Gas umstellen. (pr, Fotos: vu)