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Von „Morgenstimmung“ bis Polka: Vorletztes Neujahrskonzert des Göttinger Symphonie Orchesters im Brückentorsaal

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Beim diesjährigen Neujahrskonzert im Brückentorsaal ging die Sonne auf. Zumindest akustisch, denn zu Konzertbeginn war es ja schon spät am Nachmittag und der Jahreszeit entsprechend dunkel. Der Kulturring hatte traditionsgemäß zum Neujahrskonzert geladen. An den Instrumenten sorgte das Göttinger Symphonie Orchester für nachmittägliche Unterhaltung mit klassischer Musik unter der Leitung von Wolfgang Westphal. Den Auftakt machte „Morgenstimmung“ aus der Peer Gynt-Suite Nr. 1. „Ein Despot, wie es sie heute einige auf der Welt gibt“, merkte Westphal schmunzelnd an.

Locker und beschwingt kommentierte Dirigent Wolfgang Westphal zwischen den Stücken und sorgte in seiner gewohnt humorvollen Art für einige Lacher im ausverkauften Brückentorsaal. So erzählte er passend zu Emil Waldteufels Walzer „Mein Traum“ die Geschichte vom Obdachlosen, der sich an einem Frühlingsnachmittag auf eine Bank direkt an der Weser legte, um sich auszuruhen. Als dann ein Mercedes neben ihm hielt und ihn eine Dame zu sich nach Hause einlud, ihn duschen ließ und ihm sogar die Übernachtung im komfortablen Bett anbot, konnte dieser sein Glück kaum fassen, rutschte ein Stück zur Seite – und landete prompt in der Weser.

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Auch im zweiten, Strauß-lastigen Programmteil mit der „Liebesbotschaft“, den „Frühlingsstimmen“, der „Souvenir-Polka“ und den „Jugendträumen“ brillierten die Göttinger Berufsmusiker im Zusammenspiel mit ihrem Dirigenten aus der Weserstadt. Und zur Not könnte Wolfgang Westphal einen Nachmittag lang auch als Comedian und Alleinunterhalter seinen schier unerschöpflichen Fundus an Witzen und Anekdoten zum Besten geben. So „berichtete“ er zum Schluss vom Besuch des Bürgermeisters aus dem amerikanischen Schaumburg (Illinois) in Rinteln um vom gemeinsamen Rundgang durch die Stadt. Wie lange man für den Bau der Weserbrücke gebraucht habe, fragte der US-Besuch den Rintelner Bürgermeister. Darauf dieser: “ 5 Jahre“ – „Das schaffen wir bei uns in zwei!“ Am Brückentorkomplex angekommen, erkundigte sich der amerikanische Bürgermeister: „Ich habe gehört, ihr wollt den Brückentorsaal neu bauen, wie lange soll das dauern?“ Darauf das Rintelner Stadtoberhaupt: „Der Bau erfolgt durch einen privaten Investor, aber mit drei bis vier Jahre muss man rechnen.“ – „Pah, das geht bei uns in einem halben Jahr“, erwiderte der Bürgermeister aus den Staaten. Letzte Station, Marktplatz, Nikolai-Kirche: „Na?“, fragt der Besucher aus den USA, „wie lange habt ihr denn für die Kirche gebraucht..?“ – „Letzte Woche angefangen, jetzt fertig!“

Trotz der Pointe und des (verdienten) Applauses hat der Witz einen durchaus ernsten Hintergrund. Bereits im Vorgespräch zum diesjährigen Neujahrskonzert kündigte Kulturring-Vorsitzender Wolfgang Westphal an, das Konzert am 20. Januar 2019 sei das Letzte im Brückentorsaal. Danach solle der Abriss und Neubau erfolgen. Die Freude am Potpourri klassischer Musik konnte dadurch an diesem Sonntag jedenfalls nicht getrübt werden. Das Publikum dankte es den Musikern mit tosendem Beifall. Da wurde die obligatorische Doppel-Zugabe schon zum fest erwarteten Programmpunkt.

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