(Rinteln) „Welt in Flammen!“ Die neue Sonderausstellung im Eulenburg-Museum befasst sich in chronologischer Reihenfolge mit dem 30-jährigen Krieg an der Weser. Wohl kein anderes Ereignis hatte so zerstörerische und tiefgreifende Folgen für das Wesergebiet wie der 30-jährige Krieg mit seinen Schlachten, Plünderungen, Erpressungen, Morden, Brandschatzungen und auch Seuchen wie der Pest. Zahllose Menschen wurden in den Ruin oder den Tod getrieben.
Bei der Ausstellungseröffnung berichtete Museumsleiter Dr. Stefan Meyer von den Schrecken des Krieges, der 1623 in vollem Umfang die Grafschaft Schaumburg erreichte. Auch Rintelns Stadtmauern wurden am 4. Februar 1623 von Soldaten des protestantischen Herzogs Christian von Braunschweig überrannt. 30 Jahre wiederkehrende Plünderungen durch verschiedene Soldaten zermürbten das Vertrauen der Bevölkerung in die Obrigkeit.
Adelshöfe wurden ausgeplündert und Adelige wurden entführt, man war der Gewalt förmlich ausgeliefert. Bei einer Steuererhebung im 1634 wurde festgestellt, dass bereits rund zwei Drittel aller Bauernstellen aufgegeben oder verarmt waren – die Willkür auf den Dörfern war im Gegensatz zu den Städten noch viel schlimmer. Ein Drittel der damaligen Häuser in Rinteln wurde abgerissen und zu Brennholz verarbeitet. Originale Objekte aus jener Zeit geben als Zeitzeugen Einblicke in die damaligen Jahre. Möglich gemacht wurde die Umsetzung der neuen Ausstellung durch viele Leihgeber aus nah und fern und durch das Mitarbeiten ehrenamtlicher Helfer.
Die Ausstellung „Welt in Flammen – der 30-jährige Krieg an der Weser“ ist bis zum 22. September 2019 im Museum Eulenburg, Klosterstraße 21, zu besichtigen. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Samstag von 14 – 17 Uhr, Sonn- und Feiertage von 11 – 17 Uhr, Gruppen nach Anmeldung auch vormittags und abends. Kontakt: 05751/41197. www.eulenburg-museum.de