(Rinteln) „Wer vom eigenen Leid verschont ist, hat sich berufen zu fühlen, zu helfen, das Leid der anderen zu lindern!“, so ein Zitat von Albert Schweitzer. Unter diesem Leitsatz gehörten Ingeborg und Hans-Joachim Schumer im Jahr 2001 mit 16 Mitgliedern zu den Gründern des Hospizvereins Rinteln e.V.
Für ihre besonderen Leistungen im hospizlichen Ehrenamt wurden sie jetzt durch Bürgermeisterin Andrea Lange im historischen Saal des Rathauses geehrt. Lange durfte stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ingeborg und Hans-Joachim mit dem Verdienstkreutz am Bande auszeichnen. 20 Jahre waren die Schumers beim Hospizverein aktiv. Ingeborg Schumer übernahm schon bei der Gründung des Vereins den stellvertretenden Vorsitz und wechselte 2013 zur ersten Vorsitzenden. Hans-Joachim Schumer verwaltete von Beginn an die Kasse des Vereins, später auch auf Landes- und Bundesebene.
Beide prägten den Verein und schoben viele Aktivitäten an. So wurde koordiniert, begleitet und mit Fortbildungen und öffentlichen Veranstaltungen dafür gesorgt, dass die Themen Sterben, Tod und Trauer in der Öffentlichkeit einen festen Platz finden. Unter dem Vorsitz von Ingeborg Schumer konnte der Verein im Jahr 2013 zwei Koordinatorinnen einstellen, Rundbriefe informierten die Mitglieder über die Arbeit des Vereins und mit dem Regenbogen als Logo wurde das Thema Sterben und Leben aus der Tabuzone geholt.
Bis zum „Hospizruhestand“ im Jahr 2020 zählte der Hospizverein 290 Mitglieder und knapp 30 ehrenamtliche Helfer. Bürgermeisterin Lange würdigte das engagierte Ehepaar in einer kleinen Zeremonie, denn die Schumers als Familie haben maßgeblich dazu beigetragen, was der Verein heute darstellt. Ulrich Domdey, ehemals langjähriger Vorsitzender des Landesstützpunktes Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V., der eng im Kontakt mit Ingeborg und Hans-Joachim Schumer war und ist, würdigte ebenso die zahlreichen Verdienste des Ehepaares.
Cornelia Strübe als Tochter und langjährige Koordinatorin des Vereins richtete gefühlvolle Worte an ihre Eltern, die den Hospizgedanken stets gelebt haben und ihn immer noch als einen wichtigen Baustein in ihrem Leben sehen. (ssw)