(Rinteln) Auf der letzten Sitzung des Bauausschusses vor den Sommerferien sorgte der Klimaschutz-Antrag der Grünen trotz Zustimmung für einiges an Diskussionsbedarf und Nachfragen. Gefordert war darin, bei künftigen Neubaugebieten die Verpflichtung in die Bebauungspläne aufzunehmen, mindestens 50 Prozent der nutzbaren Dachflächen pro Grundstück mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Uwe Vogt (CDU) schlug vor, auch das Thema Wärmepumpen zu berücksichtigen. Baudezernent Stefan Eggert-Edeler merkte an, beim vorgesehenen KfW-40-Standard seien diese ohnehin nötig, eine Festschreibung also nicht notwendig. Birte Bredemeier (SPD) wünschte sich mehr Aufklärung darüber, in welchem Zeitrahmen die im Beschluss vorgesehene Nachrüstung kommunaler Gebäude mit Solaranlagen erfolgen werde. Bernd Kirchhoff (SPD) hakte ein und forderte mehr Selbstverpflichtung der Stadt. Häuslebauer würden mit dem Beschluss andererseits stark festgelegt. Wenn heutzutage noch Feuerwehrhäuser ohne PV-Anlagen gebaut würden, gebe es ein Problem der Vermittlung des Anliegens an die Bürger. Eine Kerbe, in die auch Heinz-Jürgen Requardt (CDU) schlug und forderte, die Stadt müsse mit gutem Beispiel vorangehen.
Heinrich Sasse (WGS) sprach von einem Antrag mit „Signalwirkung“, allerdings müsse man angesichts der Wortwahl im Beschluss klären, ob dieser für Neu- oder Bestandsbauten in kommunaler Hand gelten solle und sprach sich für eine deutlichere Formulierung aus. Die Festsetzung auf den Einbau von Wärmepumpen hielt er für rechtlich nicht zulässig. Schließlich gehe es hier um einen Grundsatzbeschluss; in einem späteren Bebauungsplan könne man Ergänzungen aufnehmen.
Matthias Wehrung (CDU) erinnerte daran, dass man künftigen Bauherren, die eine hohe Geldsumme investieren und eine Lebensentscheidung treffen würden, mit der „massiven Festsetzung“ hier eine „rigide Vorgabe“ mache. Er plädierte dafür, den Bauherren eine eigene Entscheidung und Wahlmöglichkeiten zur CO2-Reduzierung aufgrund anderer Maßnahmen zu ermöglichen. Auch um eine gewisse Attraktivität der Baugebiete zu gewährleisten, solle man einen gewissen Spielraum offen lassen, ergänzte Baudezernent Eggert-Edeler.
Im weiteren Verlauf der Diskussion erinnerte Antje Rinne (Rintelner Interessen) daran dass es sich beim ersten Punkt der Beschlussvorlage lediglich um einen Prüfauftrag handeln würde. Statt der „sukzessiven“ Nachrüstung kommunaler Liegenschaften nach erfolgter Prüfung (also nach und nach), einigte man sich mehrheitlich auf den Begriff „bestehender und künftiger kommunaler Liegenschaften“, die „baldmöglichst“ nachgerüstet werden sollen. Das letzte Wort hat in dieser Sache allerdings noch der Rat. Dieser tagt planmäßig am 16. September.
Info: Im Zuge des Kita-Neubaus in der Nordstadt (wir berichteten) teilen die Gemeinnützige Verwaltungs- und Siedlungsgesellschaft mbH (GVS) und die Stadtwerke Rinteln GmbH mit, dass sich auf dem Dach eine PV-Anlage für den Eigenverbrauch befindet.

Die umweltfreundliche Wärmetechnik mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit sieben Erdbohrungen (jeweils rund 150 Meter tief) vervollständigt das umweltfreundliche Energiekonzept des Neubaus. Die Solaranlage liefert auch den Strom für die Lüftungsanlage des Kindergartens.