Auf den Tag genau und pünktlich zu Pfingsten verzogen sich sämtliche Wolken am Himmel über Rinteln. Bei feinstem Postkartenwetter und blauem Himmel fiel am Pfingstsonntag der Startschuss zu der Geburtstagsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Uchtdorf.
Stolze 90 Jahre ist die Feuerwehr Uchtdorf inzwischen alt. 1928 gegründet, hatte Fritz Wolter einst die Leitung inne. Es folgten Heinrich Schnüll und das „Urgestein“ Wilfried Sprick, der auch die Feuerwehrarbeit als Stadt- und Kreisbrandmeister maßgeblich gestaltete. Spricks Nachfolger wurde Karlheinz Bode, der die Leitung 15 Jahre lang bis zur Altersgrenze übernahm. Unter der Leitung von Rüdiger Schulz wurde die Feuerwehr Uchtdorf in den 2000er Jahren zum Versorgungszug der Stadt Rinteln. Nach Schulz´ Amtsniederlegung 2014 leitete sein langjähriger Stellvertreter Werner Schwochow die Geschicke der Wehr bis zum September 2015. Seitdem steht die Feuerwehr Uchtdorf unter der Leitung von Marlon Sievert, der bei seiner Eröffnungsrede die „starke Truppe“ von über 30 Mitgliedern für ihr Engagement lobte.
Damit es immer genügend Nachwuchs innerhalb der Feuerwehr gibt, ist Jugendarbeit wichtig und unerlässlich. Mit der 1977 gegründeten Jugendfeuerwehr und der in 2014 in Leben gerufenen Kinderfeuerwehr „Feuermonster“ sind die Weichen für die Zukunft gut und solide gestellt. Ein interessantes Detail hatte Ortsbrandmeister Marlon Sievert dann doch noch parat. Bereits im ersten Quartal diesen Jahres war die Feuerwehr Uchtdorf mit 14 Einsätzen doppelt so stark gefordert wie im gesamten Jahr 2017. Und das aktuell Jahr kann schließlich mit noch einigen Monaten voller Überraschungen aufwarten.
Natürlich durfte auch ein offizieller Akt mit Beförderungen und Ehrungen nicht fehlen. So durften sich Silvia Kemena und Frank Strübe über die Beförderung zur Feuerwehrfrau, bzw. 1. Hauptlöschmeister freuen. Rüdiger Schulz erhielt die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen in Silber und Heinrich Sievert, Großvater von Marlon Sievert, wurde für die außergewöhnlich lange Feuerwehrzugehörigkeit von sage und schreibe 75 Jahren geehrt.
Der 89-Jährige trat im Alter von 14 Jahren in die Feuerwehr ein, was zu damaliger Zeit eigentlich gar nicht möglich war, berichtete seine Tochter Anette – doch es gab die Wahl „Hitlerjugend oder Feuerwehreintritt“. Sievert fällte seine Entscheidung zugunsten der Brandschützer, denen er bis ins hohe Alter erhalten blieb. Diese besonders lange Feuerwehrzugehörigkeit wurde von Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und dem anwesenden Publikum besonders gewürdigt. Nach den anschließenden Grußworten und Gratulationen von Gastrednern aus der Verwaltung und anderen Wehren konnten die Feierlichkeiten beginnen. Eine Einladung, die zahlreiche Gäste und Besucher (auch befreundeter Feuerwehren) gern annahmen und – bei anschließender Party mit DJ – bis tief in die Nacht hinein feierten.