(Rinteln) Die 627. Rintelner Herbstmesse ist heute offiziell eröffnet worden. Unterstützt von Anneliese Albrecht, Bürgermeisterin aus Wiedensahl, hängte Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer das Messeprivileg am Eingang zum Ratskeller auf und wünschte den Besuchern vier tolle Messetage mit viel Vergnügen.
Der Wettergott hatte sich indes beim Programm vertan und schickte Regen auf die Weserstadt nieder. So griff der Spruch „alles Gute kommt von oben“ dieses Mal ein wenig daneben. Beim anschließenden Messerundgang wurden die zahlreichen Fahrgeschäfte unter die Lupe genommen.
Fans von Nervenkitzel, Spielereien mit Fliehkraft und Beschleunigungskräften kommen in diesem Herbst voll auf ihre Kosten. Der riesige „Fighter“ auf der Kirchplatz-Südseite beeindruckt mit zwei gegenüber angelegten Gondeln und wirbelt die Fahrgäste in schwindelerregende Höhen.
Nicht minder beeindruckend scheint „Rocket“, nördlich der Nikolai-Kirche und neben dem Auto-Scooter. Hier schleudern die Fahrgäste in einer Pendelbewegung hin und her und werden dabei in Drehung versetzt. Nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen. Wer lieber auf dem Boden der Tatsachen verbleibt, fährt eine Runde im Musikexpress oder nimmt im Auto-Scooter seine Mitfahrer ins Visier.
Beim traditionellen Messeempfang mit anschließendem Grünkohlessen im Ratskeller wurde wieder der Rintelner Messetaler verliehen. Dieses Mal erhielt die Pastorin der Nikolai-Kirchengemeinde, Sabine Schiermeyer, die Auszeichnung von Bürgermeister Priemer verliehen.
„Rinteln feiert gern und häufig“, so Priemer, allerdings habe es in der langen Messegeschichte auch immer Zeiten der Veränderung gegeben. Nachdem der Handel über 500 Jahre im Mittelpunkt der Rintelner Messe stand, rücken heutzutage immer mehr die Vergnügungsangebote in den Vordergrund. Erstmals kommt die Messe in diesem Jahr ohne Aussteller und Händler in der Mühlenstraße und Brennerstraße daher. Es gelinge immer seltener, Händler für vier Tage vor Ort zu halten und entsprechend habe man auf die „Zeichen der Zeit“ reagieren müssen, so Priemer. Für die Organisation und Koordination des Messeablaufs ist auch in diesem Jahr das Team um Marktmeister Daniel Jakschik und Frauke Klemme vom Amt für Bildung und Kultur verantwortlich.
Schaustellersprecher Marlon Klaasen drückte aus, ihn machten strahlende Kinderaugen und zufriedene Gesichter als Schausteller glücklich. Manche der Standbetreiber und Fahrgeschäfte-Besitzer wären Dienstag noch auf anderen Veranstaltungen präsent gewesen und hätten ihre Karussells knapp aber pünktlich – trotz Reformationstag – in Rinteln aufbauen können. Er plädierte dafür, in den kommenden vier Tagen den digitalisierten Alltag ruhen zu lassen und sich den unbeschwerten Messestunden hinzugeben. Das kann man noch bis einschließlich Montag, dann ist Familientag mit reduzierten Fahrpreisen. Am Sonntag haben die Rintelner Innenstadtgeschäfte in der Zeit von 13 bis 18 Uhr geöffnet – dann kann der Messebesuch mit einem Shoppingbummel verbunden werden.