Eingepackt in blaue Plastikplanen sehen Altar und Epitaphe (Grabdenkmäler) in der St. Nikolai Kirche ein wenig aus wie „Christos“ Verpackungskunst. Doch hier wird nicht eingetütet um zu gefallen, sondern um zu schützen.
In Kürze beginnen die Bauarbeiten zur Renovierung der fünf großen Kirchenfenster am Chorraum der Kirche. Damit der Altar nicht beschädigt wird, muss er eingepackt werden. Zwischen Altar und Chorraum wird eine Leichtbauwand mit Schmutzschleuse eingezogen. So kann dahinter gearbeitet werden, während auf der anderen Seite der ganz normale Kirchenbetrieb stattfindet.
Damit es nicht zu dunkel wird, sorgen zusätzliche Strahler für Erleuchtung. Stück für Stück, Fenster für Fenster werden die großen Glasintarsien aus dem Mauerwerk befreit, freigelegt und saniert. Eine Arbeit, die Monate dauern wird, sagt Pastorin Sabine Schiermeyer. Und eine Arbeit, die nötig war.
Durch Korrosion und Materialausdehnung der Metallteile haben sich Segmente der Kirchenfenster nach innen und außen gewölbt. Man merke den Luftzug auch am unterschiedlichen Abbrennen der Kerzen zur Weihnachtszeit, so die Pastorin. Wie lange die Spezialfirmen für die Arbeit benötigen werden, steht noch nicht fest. „Das kann pro Fester einen Monat dauern, oder auch drei Monate“, sagt Schiermeyer.
Für die Übergangszeit dient ein provisorischer Altar, der nach den Angaben auf der kircheneigenen Internetseite von der Rintelner Künstlerin Gisela Gührs entworfen wurde. Die Kirche bleibt auch während der Bauarbeiten wie gewohnt geöffnet, so dass sich jeder selbst ein Bild vom Fortschritt der Sanierung machen kann.