(Rinteln) Am 10. März findet eine gemeinsame Sitzung von Bauausschuss und Ortsrat im Ratskellersaal am Marktplatz statt. Gewichtiger Tagesordnungspunkt ist das Blumenwallkonzept der Stadt Rinteln.
Das Konzept, vom Planungsbüro Hoeren und Hantke aus Bad Salzdetfurth erarbeitet, wird in der öffentlichen Sitzung um 18 Uhr vorgestellt. Im Rahmen eines Gutachtens sollen Ziele für eine denkmalgerechte und städtebaulich sinnvolle Entwicklung beschrieben werden, heißt es in der Beschlussvorlage.
Neben der geschichtlichen Auseinandersetzung erfolgte eine Bestandsaufnahme mittels Digitalvermessung, einer Auflistung der jetzigen Bäume und Gewächse und eine Bewertung des Geländes im Hinblick auf Qualität und Defizite. Ziel ist eine langfristige Umgestaltung und Wiederherstellung des Blumenwalls bis 2030. Dazu gehört auch ein Umbau des Rosengartens. Der Platz war seinerzeit stark floral geprägt und soll mitsamt seiner ursprünglichen Gliederung wiederhergestellt werden. Die Bismarck-Statue erhält einen neuen Platz.
Interessant dürfte die Diskussion um den Spielplatz mit Seilbahn werden. Die dortigen Spielflächen mit Kinderspielgeräten stehen laut Gutachten „im klaren Widerspruch zur Historie und gewünschten Gestaltungsabsicht“. Mit anderen Worten: Der Spielplatz soll weg. Im Gutachten wird dazu geraten, den Spielplatz auf der Rasenfläche zwischen Parkhaus und Pfaueninsel neu aufzubauen, „grelle Farbgebungen und hohe Aufbauten bei Spielgeräten“ seien allerdings „möglichst zu vermeiden“.
Die Lindenallee wird als denkmalpflegerisch wertvoll eingestuft. Lücken auf der Wallseite sollen durch Nachpflanzungen geschlossen werden. Alleefremde Baumarten wie Ahorne sollten durch Linden ersetzt werden, raten die Planer. Der Denkmalplatz soll eine Rasenfläche und Beete entsprechend der historischen Vorgabe erhalten. Girlanden mit durchhängenden Stahlseilen oder Ketten sollen den Rasen schützen. Die Wege sollen aufgrund der Barrierefreiheit erhalten bleiben, jedoch empfehlen die Gutachter den Austausch von umgebenden Natursteinstreifen gegen Betonstein der gleichen Art. Dieser Platz, so heißt es im Gutachten, wirkt – historisch als gestalterische Besonderheit geplant und mit aufwändigen Schmuckpflanzen versehen – heute „sehr schmucklos und ungegliedert“. Durch die Entnahme eines Altbaumes am Übergang zur Straße sei die „Intimität des Raumes“ mit Blick auf den heutigen Pferdemarkt verloren gegangen.
Die Pfaueninsel soll als Relikt des frühen 20. Jahrhunderts erhalten bleiben. Die Planer schlagen eine dichte Bepflanzung mit Sträuchern, um ein geschlossenes Vegetationsbild zu erhalten. Die mit Farbschmierereien verunstaltete Hütte aus den 60er Jahren soll abgerissen werden. So könnte die Insel zum Zweck des Artenschutzes verwendet werden, zumal keine Zuwegung vorhanden ist.
Die Beschlussvorlage sieht vor, die Detailplanungen nach Freigabe des Konzeptes durch die Gremien fortzuführen und die Maßnahmen schrittweise umzusetzen. Über die Kosten wurden bislang noch keine Angaben gemacht. Haushaltsmittel stehen im Rahmen der städtebaulichen Denkmalpflege zur Verfügung.