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Das entsteht am Steinberger Kreuz: Infoabend zur Großbaustelle mit Start im März

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Im prall gefüllten Steinberger Hof fand die erste von drei geplanten Infoveranstaltungen zum Umbau der Steinberger Kreuzung statt.

Markus Brockmann (Leiter der Straßenbaubehörde) und Projektingenieur Holger Fröhlingsdorf führten durch den Abend und stellten den Bauablauf vor.

Von links: Markus Brockmann (Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln), Ortsbürgermeister Heiner Bartling, Andreas Buchmeier (Ordnungsamt), Holger Fröhlingsdorf (Projektingenieur), Dr. Joachim Steinbeck (Stadtjurist)

Warum?

Das Steinberger Kreuz führt die B83, B238 und die Landesstraße 442 zusammen und ist mit rund 33.850 Fahrzeugen pro Tag ein stark belasteter Verkehrsknotenpunkt. Bis zu 3.300 Fahrzeuge fahren dort zu Spitzenzeiten in der Stunde durch. Die Fahrbahn ist verschlissen und stark ausgefahren. Die Schäden ziehen sich durch alle Schichten der Straße. Dazu kommt ein häufiger Ausfall der Ampelanlage. Jüngst legte eine Maus in der Elektronik die Schaltung lahm. Hinzu kommen häufige Unfälle, da Linksabbieger über keine getrennte Ampelphase verfügen. Auch sind die Wartezeiten an der Ampel zu lang, im Fachjargon bedeutet das „Qualitätsstufe F“ mit 3 Minuten Pause bis zur nächsten Grünphase. Eine Verbesserung der Zustände erfordert einen Komplettumbau.

Wie?

Mit einer zusätzlichen Abbiegespur von der B238 auf die B83 in Richtung A2 soll der Verkehrsfluss verbessert werden. Es wird eine vierte Ampelphase zu diesem Zweck eingeführt. Die Überquerungszeiten für Fußgänger verkürzen sich. Maximal 70 Sekunden Wartezeit bis zur nächsten Grünphase verbessern die Situation. Eine weitere Verbesserung wäre nur durch massive bauliche Veränderungen möglich, erklärte Brockmann. Etwa mit einer Brücke und zusätzlichen Auffahrten. Die Idee eines zweispurigen Kreisverkehrs hat man aufgrund baulicher Probleme verworfen. Kurvenfahrt und Gefälle würden LKW zu schaffen machen, man müsste massiv in Nachbargrundstücke eingreifen, um die benötigte Fläche zu bekommen. Die neue Kreuzung entsteht in Betonbauweise. Sie soll den Belastungen durch den anfahrenden LKW-Verkehr besser standhalten. Zwei Lagen Beton seien zeitlich nicht aufwändiger zu verbauen als fünf Schichten Asphalt, so Brockmann. Zudem sei das Material unempfindlicher gegen Regen und Kälte. Eine verstärkte Geräuschkulisse durch Beton gebe es bei den gefahrenen Geschwindigkeiten nicht. Bis 50 Stundenkilometer ist ohnehin das Motorengeräusch maßgeblich, hieß es.

Wann?

Ein genaues Startdatum gibt es noch nicht, allerdings rechnet man seitens der Straßenbaubehörde mit dem Baubeginn „eher Anfang als Ende März“. Unseren Informationen zufolge hat das Münsteraner Unternehmen Oevermann den Zuschlag zum Bau der Steinberger Kreuzung erhalten.

Wie teuer?

Die Kosten für den Umbau betragen 2 Millionen Euro. 130.000 Euro davon trägt das Land Niedersachsen, da gleichzeitig auch die L 442 (in Richtung Steinbruch) in herkömmlicher Asphaltbauweise saniert wird.

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Wie lange?

Vertraglich festgelegtes Bau-Ende ist der 30.11.2017. Erstmals kommen Vertragsstrafen bei Verspätung zum Einsatz, sagte Brockmann. Gleichzeitig gebe es auch eine „Beschleunigungsvergütung“. Wird die Baufirma also früher fertig, als geplant, gibt es eine Prämie. Laut Brockmann sei das Bauunternehmen sehr ambitioniert, die angepeilte Zeit zu unterschreiten.

Ablauf

Gebaut wird in drei Phasen. Der Verkehr soll während der gesamten Bauzeit ringförmig um die Großbaustelle herumgeleitet werden. Am längsten dauert Bauabschnitt 1 (ca. fünf Monate). Hierbei werden die Nebenanlagen (Borde, Gossen, Entwässerung, Gehwege) gebaut. Um Platz für die zusätzliche Linksabbiegespur zu schaffen, „wächst“ der Kreuzungsbereich in Richtung der Nothaltebucht und des Berges. Gabionenstützwände kommen dort zum Einsatz, um den Hang zu stabilisieren.

Im ersten Bauabschnitt wird es keine Ampelregelung an der Kreuzung geben. Der Verkehr auf der B83 soll frei in beiden Richtungen fließen. Es gilt ein Tempolimit von 30 km/h. Ein Abbiegen auf die L442 in Richtung Buchholz wird weiterhin möglich sein (allerdings nur „rechts rein, rechts raus“, aus Richtung Hameln kommend, bzw. von der L442 nach rechts in Richtung A2). Fußgänger und Radfahrer werden über zwei Fußgänger-Baustellenampeln geführt. In den ersten beiden Bauabschnitten wird aus der B238 eine Einbahnstraße. Von der B83 kann dann nur nach rechts auf die B238 in Richtung Rinteln abgebogen werden. Der Verkehr aus Richtung Obernkirchen nach Hameln wird auf die L443 („Auetal-Highway“) in Richtung Rehren geleitet. In Westendorf wird eine Ampel zur Verkehrssteuerung installiert, die L438 (Berliner Straße) in Engern bekommt auf der kompletten Länge ein Halteverbot und zwei Fußgängerampeln. Derzeit finden in Engern Reparaturmaßnahmen an der Straße statt, damit diese dem Umleitungsverkehr standhalten wird. Auf der B238 werden drei Absperrungen installiert (die erste an der Ausfahrt Rinteln-Nord/Konrad-Adenauer-Straße, die zweite mit dem Hinweis „Anlieger frei“ und „Sackgasse“ im Bereich „Grafensteiner Höhe“ und die dritte und letzte im Ort selbst.). Wer es darauf anlegt, kann die Blockaden natürlich umfahren, macht sich aber strafbar, so Fröhlingsdorf.

(Grafik: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr)

Im zweiten Bauabschnitt wird der Verkehr weiterhin so fließen, wie gehabt. Einzig die Anschlussmöglichkeit zur L442 (Arensburger Straße) entfällt komplett. Die Eigentümer der Arensburg und die Betreiber des Steinbruchs sind bereits informiert. Verkehr aus Richtung Obernkirchen und dem Auetal, sowie die Anliegerverkehre werden über die L443 umgeleitet.

(Grafik: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr)

Im dritten Bauabschnitt wird der Verkehr auf der B238 wieder in beiden Richtungen fließen können. Die B83 wird zwischen der Marktstraße und Westendorf zur Einbahnstraße. Innerorts können sich die Steinberger in beiden Richtungen bewegen. Damit soll verhindert werden, dass sich der außerörtliche Verkehr Schleichwege durchs Dorf sucht.

(Grafik: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr)

Rettungsdienste, Feuerwehren und Busunternehmen sind ebenfalls informiert worden. Auf der A2 weisen Hinweistafeln auf die Baustelle hin, Umleitungsverkehr soll bereits ab Porta Westfalica auf die B65 umgeleitet werden. Bauarbeiten auf der Autobahn sollen während dieser Zeit in der Region nicht stattfinden. Ganz verhindern können wird man den „Stau-GAU“ allerdings nicht. Kommt es beispielsweise zu einem Unfall mit Fahrzeugbrand, muss die Fahrbahn wegen der Hitzeschäden oft kurzfristig abgefräst und neu asphaltiert werden, erläuterte Projektingenieur Fröhlingsdorf. Wenn dann trotz Hinweisschildern auf der Autobahn Verkehrsteilnehmer ihr Glück im Ausweichen auf die regionalen Landes- und Kreisstraßen suchen, sattelt man als Ortskundiger wohl am besten aufs Fahrrad oder E-Bike um. Auch machte den Steinbergern immer wieder Sorgen, dass sich allen Verbotsschildern zum Trotz Autofahrer und LKW-Piloten Schleichwege durchs Dorf suchen könnten – und womöglich in der Bahnunterführung im roten Tor stecken bleiben könnten. „Stellt da schon mal einen Kran bereit“, gab es Zwischenrufe aus dem Publikum des gut besuchten Steinberger Hofes. Brockmann betonte, wenn es zu Probleme komme, werde man nachbessern: „Wir wollen, dass die Steinberger im Ort flexibel bleiben.“ Auch Postzusteller und Lieferdienste werden mit den neuen Gegebenheiten zu kämpfen haben. Im Anschluss standen die Behördenvertreter für individuelle Anfragen zur Verfügung.

Zu der Großbaustelle in Steinbergen finden noch zwei weitere Infoabende statt. Diese sind am 16.2. um 19:00 Uhr in der Mehrzweckhalle Engern, sowie am 21.2. um 19:00 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schaumburg.

 

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