(Krankenhagen) Schlechte Nachrichten für die Kita „Bärenstark“ in Krankenhagen. Auch nach den Sommerferien ist kein Umzug aus dem Container-Provisorium am Bürgerhaus zurück in die alte Kindertagesstätte möglich.
Gemunkelt wurde es bereits im Vorfeld, doch jetzt gab Bürgermeisterin Andrea Lange offiziell die Neuigkeit bekannt. Man arbeite als Verwaltung auf Hochtouren und mit dem Bauamt zusammen an einer Lösung: „Das Thema hat für uns oberste Priorität, eine Eins mit drei Sternchen!“
Zum Hintergrund: Aufgrund eines festgestellten Wasserschadens mussten die Kinder aus ihrer Kita in eine spontan geschaffene Übergangslösung umziehen. Doch aus dem Umzug auf Zeit könnte ein längerer Aufenthalt werden. Massive Baumängel sind im nahezu gesamten Gebäude entdeckt worden. Der Ortsrat in Krankenhagen hatte darüber bereits berichtet, die Schaumburger Zeitung hat dem Thema einen eigenen Artikel gewidmet.
Tenor: Die Mängel sind dermaßen katastrophal, dass wohl eine umfangreiche Generalsanierung des 30 Jahre alten Gebäudes unausweichlich ist. Oder wird es am Ende ein Fass ohne Boden? Die Sachverständigen tragen derzeit noch Informationen zusammen, um die Höhe der Kosten beziffern zu können. Von Trägern, die einfach durchgesägt wurden ist die Rede bis hin zu fehlerhaft verlegten Wasser- und Abwasserleitungen. Dampfbremsen, die gar nicht vorhanden sind, fehlende Dichtungen – es hört sich an wie ein Sammelsurium aus der Rubrik „Pfusch am Bau“.
Das Thema wird in Rinteln so brisant gehandelt, dass eigens der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss am 5. Juli dazu beraten wird und bereits am 6. Juli, also zu Beginn der Sommerferien, eine Sondersitzung des Stadtrates stattfindet. Noch vor der politischen Sommerpause soll eine Entscheidung herbeigeführt werden, damit es mit den weiteren Planungen losgehen kann. Denn eins dürfte jedem klar werden, der schon mal ein altes Haus saniert hat: Das wahre Ausmaß wird erst deutlich, wenn man mitten in den Bauarbeiten steckt. Mit weiteren bösen Überraschungen ist zu rechnen. Zur Erinnerung: Der Wasserschaden war nur der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat. Ohne die Sanierung wären die Mängel – zumindest derzeit – wohl nicht aufgefallen.
Also dürfte die Frage aller Fragen lauten: Reparatur oder Abrissbirne für die Kita Krankenhagen? Ein Neubau könnte nach modernsten technischen Standards entstehen, barrierefrei, ohne „Altlasten“ eines Gebäudes bei dem man es beim Bau offenbar mit der Qualität nicht so genau genommen hat. Die Kosten für eine neue Kita in dieser Größenordnung umschreiben fachkundige Personen mit einem mittelgroßen, einstelligen Millionenbetrag. Dazu kämen naturgemäß noch die Abrisskosten für den „Altbau“. Und natürlich in jedem Fall das Geld für die Container in der Übergangszeit, eine Summe die sich inklusive der bereits entstandenen Kosten auf mehrere hundertausend Euro beläuft.