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Grundschule Steinbergen: "Wir wurden nicht gefragt" – Eltern verärgert über Entscheidung der Schulleitung

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Die kurzfristige Verlegung der 1. und 2. Klasse aus Steinbergen an die Grundschule Deckbergen sorgt weiterhin für Verärgerung bei Steinberger Eltern. Heute früh machten viele von ihnen ihrem Ärger Luft, erschienen mit Plakaten und Schildern zum Schulbeginn.

„So nicht!“, „Denkt an unsere Kinder“ und „Steinberger bleiben in Steinbergen“ ist in großen Buchstaben aufgemalt. Auf dem größten Transparent steht in rot: „Wir wurden nicht gefragt!“

Der Zorn richtet sich im Wesentlichen gegen die formlose Einladung und den kurzen Zeitraum, in dem die einschneidenden Veränderungen besprochen wurden – und den laut Eltern schlechten Informationsfluss. Freitag kam das Schreiben an die Eltern, Montagabend fand der Elternabend statt. „Hätten wir unsere WhatsApp-Gruppe nicht, wären viele gar nicht informiert gewesen“, so einer der anwesenden Elternteile, „wir sind aufgrund der Einladung zunächst davon ausgegangen, dass sich die neue Schulleitung vorstellen möchte.“

Die kommunizierte Änderung bereitet den Eltern Bauchschmerzen. Viele fühlen sich überrumpelt. Wären sie rechtzeitig im Vorfeld informiert gewesen, hätten einige von ihnen die Möglichkeit in Betracht gezogen, ihr Kind in Rinteln zur Schule zu schicken – wo einige der Eltern auch zur Arbeit gehen. Annette Bißmeier, Vorsitzende des Elternbeirats der 2. Klasse und Lars Hildebrand, Vater eines Jungen, der ebenfalls von der Verlegung der Klassen betroffen ist, weisen darauf hin, dass der personelle Notstand in der Lehrerschaft bereits im Vorfeld absehbar gewesen sei. Darüber hinaus fehlten die Lehrkräfte in Deckbergen, nicht in Steinbergen, ein „Pool“ von Lehrern wäre vorhanden gewesen.

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Fühlen sich übergangen: Besorgte Steinberger Eltern kämpfen gegen die Verlegung der 1. und 2. Klasse an den Standort Deckbergen.

Informationsaustausch dank sozialer Netzwerke und Messenger

Ein Umstand, den auch andere Eltern kommentieren: „In Deckbergen fehlt es an Lehrern, warum müssen dann unsere Kinder von Steinbergen dorthin pendeln? Wieso pendeln nicht die Lehrer?“ Immer wieder Thema: Die mangelnde Kommunikation. An der Grundschule Deckbergen sei das Problem schon seit Juli bekannt gewesen, die Eltern beklagen, sie hätten alles in letzter Minute erfahren – und dann auch meistens nur über die Medien. So sei beim Elternabend am 13.7. definitiv die Zusage getroffen worden, es würde in Steinbergen eine „Kombiklasse“, bestehend aus Schülern der 1. und 2. Klasse, geben.

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Die ebenfalls anwesende Leiterin des Kindergartens, Martina Meyer, erklärte, dass es auch ihr an Informationen von offizieller Seite mangele: „Wir haben noch am Montag mit den Kindern zusammengesessen und wussten von nichts.“

Steinbergens Ortsbürgermeister Heiner Bartling zeigt sich ebenfalls erstaunt: „Ich bin von der Entscheidung überrascht worden und finde es unglücklich, dass das so spät bekannt gegeben wurde.“ Dem Gedanken, die Grundschule Steinbergen würde somit langsam aber sicher abgeschafft werden, widersprach er: „Der Ortsrat wird alles daran setzen, die Grundschule zu erhalten. Aber das ist ein schlechter Start für die neue Schulleiterin.“ Auch frage er sich, so Bartling, warum der Schulvorstand und die Elternvertretung nicht in diese Entscheidung mit einbezogen worden seien. Doch bei aller Betroffenheit, die Kommunalpolitik sei bei dieser Sache „außen vor“.

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Abschied auf Raten? Wie lange der Zustand beibehalten werden soll – niemand weiß es.

Brief an Bürgermeister aufgesetzt

Die Eltern geben sich nicht mit der neuen Konstellation zufrieden und haben ein Schreiben an Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer aufgesetzt. Darin äußern sie Einwände, der Beschluss der Schulleitung zur Verlegung der beiden Klassen an den Schulstandort Deckbergen sei nicht rechtskonform zustande gekommen. Das Niedersächsische Schulgesetz schreibe es vor, bei grundsätzlichen Entscheidungen, vor allem über die Organisation, den Schulelternrat und die Klassenpflegschaften anzuhören. Dies sei auf der letzten Schulvorstandssitzung im ersten Schulhalbjahr 2014/2015 nicht Gegenstand der Tagesordnung gewesen, eine Information der Eltern habe nicht stattgefunden, der Beschluss somit hinfällig. Desweitern hätten die Eltern noch immer keine schriftliche Information über den neuen Schulstandort erhalten.

Einen „Schulstreik“ wollen die Eltern nicht veranstalten – es besteht ja Schulpflicht. Und so werden die Kinder trotz der Diskussion auch in der nächsten Woche zum Unterricht erscheinen. „Aber in Steinbergen“, wie ein anwesender Vater betont.

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