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Jung und Alt auf engem Raum – Rücksichtnahme in Rintelns Fahrradverkehr

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„Hallo, halten Sie bitte kurz mal an“, ruft Henning Schüttlöffel vom Seniorenbeirat der Stadt Rinteln einem Mountain-Biker zu. Der scheint den orange gekleideten Schüttlöffel mit einer Pylone zu verwechseln, so perfekt kurvt er um ihn herum, weicht einem Kleiderständer aus und fährt davon.

Dabei geht es hier nicht darum, möglichst schnell durch Rinteln durchzukommen. Gerade in den warmen Monaten, wenn viele Menschen bummeln und spazieren oder die Kinder vor der Eisdiele spielen, wächst die Sorge vor einem Unfall. Kaum einer der Beteiligten, der nicht aus eigener Erfahrung von einem Beinahe-Zusammenstoß erzählen kann. So berichten die Mitglieder des Seniorenbeirats, wie sie Zeugen eines solchen Zwischenfalls wurden, gerade wenige Minuten vor Beginn der heutigen Aktion.

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Kinder suchen das Gespräch – auch mit Gleichaltrigen. Rücksichtnahme braucht es in allen Altersklassen.

Auch der daneben stehende Gernot-Gunter Hageböck (der direkt in der Fußgängerzone wohnt) erinnert sich, wie oft er beim Verlassen seines Hauses fast schon umgefahren wurde. Alle nicken zustimmend, hier gibt es Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung.

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Gernot-Gunter Hageböck (links) ist als Anwohner oft mit der Problematik der schnellen Radfahrer konfrontiert. Henning Schüttlöffel (rechts) vom Seniorenbeirat half beim Ansprechen der Fahrradfahrer.

Die Unfallgefahr zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern ist nicht nur seit dem Bürgermeister-Wahlkampf ein heißes Thema in der Stadt. Mit dieser, von langer Hand vorbereiteten, Aktion soll die Öffentlichkeit sensibilisiert und zu mehr Rücksichtnahme, gerade auch auf Ältere und Behinderte, aufgerufen werden. Der Seniorenbeirat, Behindertenbeirat, die Berufsbildenden Schulen, das Gymnasium Ernestinum und die Oberschule haben sich daher zusammengetan und in Kooperation mit der Demografiebeauftragten der Stadt Rinteln, Linda Ruppel, und der Polizei Rinteln das Projekt „Jung und Alt – Rücksichtnahme im Fahrradverkehr“ vor Ort in die Tat umgesetzt. Kleine Gruppen von Schülern haben sich in der Klosterstraße postiert, andere stehen am nördlichen Ende neben „Bruno Kleine“, wiederum andere warten am Marktplatz auf vorbeifahrende Radfahrer. Insgesamt wurden 201 Fahrradfahrer an den drei Standorten angesprochen, 123 davon waren Erwachsene. An 83 von ihnen wurden Handzettel ausgeteilt.

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Schwups, weg war er. „Keine Zeit“ lautete die häufigste Antwort als Reaktion.

Gemischte Gefühle bei vielen Beteiligten. Manche Kinder sind enttäuscht, da es oftmals gerade die erwachsenen Vorbilder sind, die ungerührt weiterradeln. Oft in hohem Tempo. „Habe keine Zeit“ ist die wohl am häufigsten gegebene Antwort vieler Radfahrer.

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Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Einsichtigen, die sofort absteigen und offen zugeben, sich der Problematik gar nicht bewusst gewesen zu sein. Vielen Erwachsenen ist es sichtlich unangenehm, von Kindern auf ihr problematisches Fahrverhalten hingewiesen zu werden. Auf dem Infoblatt, dass die Kinder im Beisein der Lehrerin Norma Bernhardt verteilen, steht auch geschrieben, auf wen man besonders Rücksicht nehmen muss: Jemand der sich sehr langsam bewegt, bei Menschenansammlungen und spielenden oder tobenden Kindern oder bei Hindernissen.

Die Schilder, von Kindern und Erwachsenen hochgehalten signalisieren Kooperation: „Alt und Jung. Jung mit Alt“ steht dort in weißen Buchstaben auf rotem Grund geschrieben.

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Von Jung und Alt gehalten: Schilder mit der Aufschrift „Alt und Jung. Jung mit Alt.“

Was auffällig ist: Um diese Uhrzeit sind normalerweise viel mehr Schüler unterwegs. Die Aufklärung kommt prompt.. Die Aktion, so ein angehaltener Jugendlicher, habe sich in Windeseile herumgesprochen. Viele meiden daher am heutigen Tag die Fußgängerzone, fahren lieber durch den „sicheren“ Blumenwall.

Am kommenden Freitag, den 04.07., wird sich der Seniorenbeirat in der Sitzung der Schülervertretung des Gymnasiums vorstellen, über die Belange der älteren Menschen informieren und seine Arbeit vorstellen. Der Austausch zwischen Jung und Alt soll so gefördert werden.

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