(Rinteln) Wenn gestandene Männer außer Atem geraten, pustend und ächzend an ihre Grenzen geraten und große Traktorreifen durch die Gegend schubsen, dann dreht sich passenderweise alles ums Thema Gesundheit. Natürlich war das Reifenwerfen nicht die einzige Disziplin beim „Kerlgesund“-Männersporttag im Weser-Fit-Rinteln, doch es lieferte beeindruckende Fotos und zeigte, wie effektiv Training im Freien sein kann.
Sportklettern in der Kreissporthalle war an diesem Samstag nämlich ebenso angesagt wie gemütliches Wandern, Kanufahren am Doktorsee oder Modern Arnis in den Weser-Fit-Räumen. Bei letzterem handelt es sich um eine jahrhundertealte, philippinische Kampfsporttechnik zur Selbstverteidigung mit Stöcken oder Alltagsgegenständen.
29 Teilnehmer aus Rinteln, Stadthagen und Obernkirchen waren dem Ruf des Kreissportbundes Schaumburg und der Krankenkasse BKK24 gefolgt und starteten mit einem Vortrag samt Koordinationstraining unter der Leitung von Sportwissenschaftler Markus Grote. Damit sollen laut Lara Schmidt vom Kreissportbund vor allem Männer vom Sofa zum Sport bewegt werden. Ein zwangloses Reinschnuppern in verschiedene Sportarten, inmitten einer Gruppe von Neulingen erste Kontakte zu Vereinen knüpfen und einfach mal austesten, für welche Form der sportlichen Betätigung das Herz schlägt.
Mangels Interesse musste der Kempo Karate Kurs zwar abgesagt werden, doch dafür zeigten die Teilnahme am „Kerlgesund“-Aktionstag großes Interesse am Golfsport. Auf dem Golfplatz des Golfclubs Schaumburg in Obernkirchen angekommen, wurden die acht Teilnehmer vom Chef-Golflehrer (Head Pro) Sebastian Neuhaus mit dem ersten „Arbeitsgerät“ ausgestattet. Dann folgte die Erklärung der Standposition, die „Ansprechposition“ vor der Ausführung des Schlages. Kurz danach flogen die ersten Bälle. Der Pro korrigierte hier und da und half mit Tipps und Hinweisen, damit es immer besser „flutschte“.
Weitere Schläger wurden ausprobiert und damit demonstriert, dass man mit dem im Prinzip gleichen Golfschwung durch die verschiedenen Schlägertypen unterschiedliche Weiten erzielen und die Präzision der Schläge verbessern kann. Denn der Ball soll ja möglichst genau dort aufkommen, wo sich die Fahne mit dem Loch zum „Putten“ befindet. Zum Abschluss wurde ein kleines Putting-Turnier durchgespielt und ein Teil des Platzes besichtigt. Trainer und Clubverantwortliche sind sicher, zumindest einige Teilnehmer mit dem „Golf-Virus“ infiziert zu haben.
Vom Sport-Virus infiziert zeigten sich auch die Teilnehmer des „Boot Camps“. Im wohl härtesten aller angebotenen Kurse peitschte „Drill Instruktorin“ Anna Dehne die Herren der Schöpfung bei schneller Musik durch anstrengende Langhantel-Übungen. Körperspannung und hohe Muskelbeanspruchung folgten bei den anschließenden, wechselseitigen Workouts mit Gewichten, ehe sich die Gruppe bei sommerlichen Temperaturen ins Freie begab, um dort weiter zu schwitzen und der körperlichen Ertüchtigung nachzugehen. Nach erfolgreichem Traktorreifen-(Um)Werfen und bei gemeinsamem Ausklang des Aktionstages schmeckte das wohlverdiente „Feierabend“bier verständlicherweise mehr als gut.