Manchmal verhilft eine veränderte Perspektive zu einem neuen Blick auf viele Dinge. Ändert man den Blickwinkel (oder die Bedingungen), eröffnen sich mitunter neue Sichtweisen und Details.
Wie interessant es sein kann, „seine“ Kirche im Dunkeln neu zu erleben, konnten rund 15 Teilnehmer der kirchenpädagogischen Veranstaltung „Kirche im Dunkeln“ einmal selbst ausprobieren.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Ingrid Duske und Heidi Vogt ließen die Gäste im wahrsten Wortsinn „im Dunkeln“ sitzen und stehen. Mitgebrachte Taschenlampen brachen punktuelle Erleuchtung in die ansonsten lichtbefreite St. Nikolai-Kirche. Begleitet von entspannenden Gitarrenklängen, gespielt von Monika Perrey, lasen die beiden Pädadoginnen aus der Bibel vor.
Immer wieder mittendrin: Ausgedehnte Pausen. Phasen der absoluten Stille und Ruhe, in denen selbst das Knarzen der Kirchenbänke auf einmal eine völlig neue Bedeutung bekam. Im Licht der Taschenlampen entdeckten die Teilnehmer plötzlich ganz neue Details, die im normalen Kirchenbesuch meist unbeachtet bleiben. Die Inschriften am Kronleuchter, Malereien an der Decke.
Selbst draußen, an den Kirchenmauern zeigte Duske im LED-Lichtkegel, was vielen verborgen bleibt:
Figuren, zumeist an der Westseite angebracht, sollen das Böse fernhalten. Die in Stein eingearbeiteten Gestalten sind noch vorhanden, werden bei Tageslicht aber kaum wahrgenommen. Kirche im Dunkeln – eine spannende Erfahrung, Neuauflage nicht ausgeschlossen.