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Nach Beschwerde: Protestschilder jetzt auf Privatgrundstück

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Die Schilder und Transparente, auf denen die Eltern ihr Bekenntnis zum Schulstandort Steinbergen zum Ausdruck bringen, mussten jetzt umgesetzt werden.

Wie Lars Hildebrandt, selbst vom Umzug der 1. und 2. Klassen nach Deckbergen betroffener Vater eines Sohnes mitteilt, erhielt er heute früh einen Anruf vom Ordnungsamt der Stadt Rinteln: „Jemand hat sich telefonisch bei der Stadtverwaltung beschwert. Ich wurde aufgefordert, die aufgestellten Plakate zu entfernen, da sie ohne Genehmigung auf öffentlichem Grund und Boden stünden. Der Aufforderung sind wir natürlich umgehend nachgekommen, da ansonsten der Bauhof vorbeigeschickt worden wäre. Die Kosten für den Einsatz hätte man der Elternschaft in Steinbergen auferlegt.“

Die Plakate und Schilder stehen jetzt gut sichtbar auf einem Privatgrundstück gegenüber der Schule. Die Erlaubnis dafür haben die Eltern vom Grundstückseigentümer eingeholt. „Wir werden keine Ruhe geben und weiterkämpfen“, unterstreicht ein anwesender Vater seine Verärgerung über die Verlegung der beiden Klassen.

Auch am Tag nach dem Protest vor der Grundschule macht sich nach wie vor Unmut in den Reihen der Eltern breit, sie geben die Hoffnung nicht auf, dass sich das Blatt noch wenden könnte: „Die Kinder kamen gestern traurig aus der Schule“, berichtet Marica Zanetti-Ruhe, „sie werden auseinandergerissen.“ Die Ungewissheit macht den Eltern zu schaffen, die Verlegung der Klassen auf unbestimmte Zeit. „Und was ist, wenn die Lehrkräfte wieder zurückkehren? Werden die Kinder dann wieder in Steinbergen beschult? Dann gewöhnen sie sich an die neue Umgebung in Deckbergen und müssen vielleicht wieder zurück nach Steinbergen, werden wieder getrennt“, befürchtet Zanetti-Ruhe eine erneute Spaltung des Freundeskreises. Ängste und Sorgen begleiten die besorgten Eltern: „Es stecken einfach nur organisatorische Gründe dahinter. Steinbergen hätte elf Kinder zur Einschulung, Deckbergen nur neun, dass unsere Kinder pendeln müssen, ist nicht gerechtfertigt.“

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Die Protestschilder stehen jetzt auf einem Privatgrundstück gegenüber der Schule.

Sollte der neue Zustand beibehalten werden, befürchten die Eltern einen Abschied der Grundschule Steinbergen auf Raten: „Die vierte Klasse verlässt uns ja im nächsten Jahr. Man kann sich kaum vorstellen, dass der Schulbetrieb nur für eine einzige Klasse aufrecht erhalten bleiben wird.“ Hätte man die Neuerung früh genug kommuniziert, so die Eltern weiter, wäre auch genug Zeit gewesen, sich darauf vorzubereiten und es zu verarbeiten. Einige hätten in Erwägung gezogen, ihre Kinder in Rinteln anzumelden, dort, wo Sie auch ihrer Arbeit nachgehen.

Schriftliche Information seitens der Schulleitung

Zwischenzeitlich ist den Eltern ein Brief der Schulleitung zugegangen, in dem sie nach der mündlichen Information auf dem Elternabend (der irrtümlicherweise auf den 31.7. statt den 31.8. datiert ist) am Montag schriftlich über den Sachverhalt informiert werden. Darin wird mitgeteilt, dass die geplante Kombiklasse aus Erster und Zweiter Klasse am Schulstandort Steinbergen aufgelöst wird und die Kinder am Standort Deckbergen beschult werden. Es sei gesichert, dass die Kinder aus Steinbergen jeweils in einer Klasse zusammenbleiben würden. Weiterhin ist der Termin für den Einschulungsgottesdienst am Samstag, den 05.09.2015 um 09:00 Uhr in der Kirche Steinbergen bekannt gegeben, ebenfalls die Zeiten der Busverbindung.

Auf Anfrage erklärt die Pressesprecherin der Niedersächsischen Landesschulbehörde, Bianca Schöneich, es gebe zwischenzeitlich keine neuen Erkenntnisse im Fall der Schulverlegung. Die Schulleitung könne diese Entscheidung, so wie geschehen, treffen. Die Behörde könne dabei beratend tätig werden, die Verlegung sei aus rein pädagogischen Aspekten geschehen. Über die Dauer der Maßnahme konnte die Sprecherin keine Auskunft geben. Es komme darauf an, wie sich die Situation mit den krank gemeldeten Lehrkräften entwickele. Für die Eltern besteht die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bei Fragen (Tel. 0511 106-6000). „Auch die Schulleitung hat das Angebot gemacht, die Eltern könnten sie bei Rückfragen kontaktieren“, so die Pressesprecherin.

Die Eltern werden sich auch weiterhin mit der Thematik beschäftigen. Wie geht es weiter, wenn die Lehrer zurückkommen? Was passiert mit Beginn des neuen Schuljahres? Für Fragen nach einer Schulschließung sei die Niedersächsischen Landesschulbehörde aber ohnehin nicht der richtige Ansprechpartner, heißt es. Über eine Schulschließung entscheide der Schulträger, der stelle einen Antrag, über den die Behörde dann zu entscheiden habe. Und was ist mit dem von einigen Eltern angekündigten Szenario, ihre Kinder wie angekündigt am Montag in Steinbergen (statt Deckbergen) zur Schule zu schicken. „Auch in diesem Fall“, so die Sprecherin, „wird eine Betreuung gewährleistet.“

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