(Rinteln / Weserbergland) Rechnerisch verbraucht ein Mann auf 350 Kilometern Radtour etwa 10.000 Kilokalorien; bei sportlichen Geschwindigkeiten und Anstiegen gerne auch mehr. Da hat man schon Schwierigkeiten, das wieder an Nahrung zu sich zu nehmen, um die notwendige Energie für die nächsten Kilometer zu haben.
125 Radsportler der „Großen Weserrunde“ meisterten diese ambitionierte Herausforderung, etwa die gleiche Anzahl war auf der 300er Runde unterwegs. Rund 100 hatten ihren „Point of Return“ in Gieselwerder für die 250 Kilometer und mehr als 200 Radler absolvierten die 200 Kilometer. Auf der 150er Strecke waren ebenfalls mehr als 200 Radler unterwegs.
Der Rest, um die insgesamt 936 Sportler vollständig zu machen, war auf der „kleinen Runde“ mit 80 Kilometern aktiv. Unter ihnen auch der wohl älteste Teilnehmer der Runde, Dr. Kurt Gilde, mit über 80 Jahren.
Für Matthias Gräbner als Organisator des Touristikzentrums Westliches Weserbergland (TWW) ist damit klar, dass im kommenden Jahr die 1.000er Grenze an Teilnehmern geknackt wird. Denn die Attraktivität der Veranstaltung ist so groß, dass die Statistik der Teilnehmerzahl in den letzten Jahren nur eine Richtung kannte, und die zeigt klar nach oben. Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet kamen nach Rinteln, um mit dabei zu sein. Dabei handelte es sich ganz klar um keine Rennradveranstaltung mit Zeitnahme in Form eines Radrennens, sondern die Radler schwammen ganz normal im wochenendlichen Freizeitradverkehr und auf den Straßen natürlich auch mit dem Straßenverkehr mit. Start und Ziel war am Freibad, wo die Freiwilligen der Stadtwerke Rinteln und aus dem Gymnasium Ernestinum für die notwendigen Formalitäten sorgten, während draußen Getränke und Verpflegung für die Teilnehmer warteten.
Für die ersten Teilnehmer war bereits um 5.10 Uhr Start, denn 350 Kilometer fressen nicht nur Kraft, sondern verbrauchen auch ordentlich Zeit. Bis 24 Uhr sollte die Rückmeldung aller Teilnehmer erfolgen. In Folge starteten dann die auf 15 Personen begrenzten Gruppen, bis 8.30 Uhr dann die letzten 150er auf die Reise geschickt wurden, darunter auch Stadtwerke-Chef Ulrich Karl. Bürgermeisterin Andrea Lange ließ es sich nicht nehmen, einigen Gruppen selbst für die Tour einen unfallfreien und erfolgreichen Verlauf zu wünschen und kündigte an, dass sie sich bis zum kommenden Jahr so fit gemacht habe, dass sie die 80 Kilometer mitfahren werde.
Unterwegs sorgten dann verschiedene Verpflegungsstationen für Energienachschub, denn am Ende warteten auf die Teilnehmer der Runden ab 150 Kilometer ordentlich Höhenmeter. Die Ottensteiner Hochebene musste bewältigt werden und dann ging es ja noch zum Abschluss hoch über Friedrichswald bis nach Wennenkamp, von wo aus die rasante Abfahrt bis nach Uchtdorf startete. Pferdefuß dabei: Die Motorradfahrer, die sich am Wochenende genau diese Strecke als Trainingsort ausgesucht hatten, wollten die Straße eigentlich für sich alleine in Beschlag nehmen. Abschluss war dann wieder am Freibad, wo die Cheerleader aus Krankenhagen die einfahrenden Sportler begrüßten.
Und noch eine sehr erfreuliche Statistik. Nur drei Radler verletzten sich, einer erlitt dabei nach unseren Erkenntnissen einen Ellenbogenbruch; sonst blieb es bei Hautabschürfungen. Eine rundum gelungene 13. „Große Weserrunde“ mit einem klaren Ziel: „Am 24. August 2024 startet die nächste Weserrunde!“ (ot)