(Engern) Führungskräfte der Rintelner Ortsfeuerwehren nahmen an einer Fortbildung zum Thema „Vegetationsbrand“ teil. Experten des Vereins „Waldbrandteam“ und der Vorsitzende Detlef Maushake, bei der Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden international unterwegs vom Harz bis Portugal, leiteten ein mehrstündiges Seminar mit Theorieteil und praktischen Übungen.
Neben einer Simulation im Sandkasten, wo ein Wald beispielhaft mit Topografie und Bewuchs dargestellt wurde, übten die Brandbekämpfer auch verschiedene Techniken. Das Thema Flächenbrand wird auch die Rintelner Feuerwehren angesichts zunehmender Trockenheit künftig stärker beschäftigen, weiß auch der stellvertretende Stadtbrandmeister Christian Voß. Zu solchen Bränden zählen sowohl die Böschung am Straßengraben, die aufgrund einer weggeworfenen Zigarettenkippe in Brand gerät, als auch das Stoppelfeld des Landwirtes.
Die Weiterbildung sei daher auch Bestandteil eines Vegetationsbrand-Bekämpfungskonzeptes gewesen, das für die Anschaffung zusätzlicher, spezieller Ausrüstung angefertigt werden soll. Mit kleineren Schläuchen und Löschrucksäcken können die Einsatzkräfte im Ernstfall dichter an den Brandherd vorrücken. 20 Liter Löschwasser auf dem Rücken können mit der richtigen Technik effektiver zur Brandbekämpfung eingesetzt werden als verspritztes Löschwasser aus großer Entfernung.
Auch umgebaute Werkzeuge kommen zum Einsatz. Damit kann die Glut an Oberflächen gezielt abgeschabt und glimmendes Wurzelwerk punktuell aus dem Erdreich gehebelt werden. Mit der sogenannten „Raupentechnik“ stellen sich Feuerwehren auf die dynamische Lage bei einem Vegetationsbrand ein. Anders als bei einem Gebäudebrand, bei dem sich die Örtlichkeit nicht verändert, ziehen solche Flächenbrände – auch vom Wind angefacht – schnell über große Areale hinweg.
Die Feuerwehren können dazu ein wasserführendes Fahrzeug, also ein Einsatzfahrzeug mit großem Löschwassertank (idealerweise geländegängig und mit Allrad ausgestattet) immer schubweise vorwärts bewegen. Analog dazu bewegen sich die Löschkräfte ähnlich einer Raupe mit dem Fahrzeug und verspritzen so das Löschwasser punktgenau.
Im Seminar ging es auch darum, die Einsatzkräfte fürs Thema Eigenschutz zu sensibilisieren. Bei einem Stoppelfeld hält sich der Sachschaden in Grenzen; wichtig sei eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Problematisch sei allerdings auch die Praxis der Forsten, geschlagenes Holz in den Wäldern zu lagern. Das, so war zu erfahren, erschwere die Löscharbeiten, weil so ein Waldbrand durch das abgelagerte Holz noch mehr Brennstoff erhalte.