„Gewalt wird nicht toleriert“ und „wer schlägt, der geht“. So lautet das kurze Fazit der Präventionsveranstaltung die vergangene Woche in den Räumen der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Prince Rupert School stattfand.
Daniela Kempa und Frank Schäfer von der Polizei Rinteln machten die Flüchtlinge dieses Mal auf einige Regeln des friedlichen Zusammenlebens in Deutschland aufmerksam. Es ist nicht die erste Veranstaltung dieser Art. Bereits zuvor informierten Beamte der Polizei über die Themen Verkehrsrecht, Grundrechte und Pflichten und stellten sich und ihre Arbeit vor. Dabei gehen die Polizeikräfte bewusst mit gemischten Teams in diese Art von Veranstaltungen. Damit zeigen Sie aktiv, dass Frauen und Männer in Deutschland gleichberechtigt sind und auch den gleichen Beruf ausüben können.
Um die Sprachbarrieren zu überwinden, haben sie drei Dolmetscher mitgebracht. Die Übersetzer aus dem DRK-Team haben kurzfristig abgesagt, daher übernehmen drei Bewohner der Flüchtlingsunterkunft mit Deutschkenntnissen den Job. Es sind einfache Grundsätze, die auf deutsch vorgetragen werden und ins englische, arabische und persische übersetzt werden. „Gewalt gegen andere Menschen wird nicht geduldet, egal ob gegen Männer, Frauen oder Kinder, egal aus welchem Herkunftsland die Menschen stammen, welcher Hautfarbe oder Religion sie angehören – vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich“, tragen Kempa und Schäfer den rund 50 Zuhörern an diesem Vormittag vor. Und erinnern daran, dass alle Straftaten registiert werden. Ebenso können diese Auswirkungen auf laufende Asylverfahren haben.
„Wer in Not ist, kann jederzeit die Polizei anrufen, 24 Stunden am Tag“ lautet eine weitere Botschaft. Viele Flüchtlinge kennen diesen offenen und ehrlichen Umgang mit den Staatsorganen aus ihren Herkunftsländern nicht, berichten die beiden Rintelner Polizeikräfte. Da herrsche manchmal Angst, bei einer Polizeikontrolle grundlos verhaftet und gefoltert zu werden. Diese Angst und Unsicherheit wolle man den Menschen durch die Präventionsarbeit in der Flüchtlingsunterkunft nehmen. Häusliche Gewalt ist aber nicht nur in eigenen Wohnungen ein Thema, so Schäfer. Auch in der Unterkunft gilt: „Wer schlägt, der geht“. In einer Privatwohnung gibt es von der Polizei einen Platzverweis, Flüchtlinge, die häusliche Gewalt gegen ihre Familienmitglieder anwenden, werden der Unterkunft verwiesen und müssen für zehn Tage in eine andere Einrichtung ziehen, beispielsweise nach Bramsche oder Sarstedt.
Am Ende bedanken sich die Zuhörer für die Informationen und spenden den beiden Polizisten eine Portion Beifall für ihre Arbeit. Sie werden in unregelmäßigen Abständen wiederkommen und immer wieder aufs neue informieren. Dadurch, dass immer wieder Menschen die Prince Rupert School verlassen und neue dazukommen, bleibt der Informationsbedarf bestehen. Damit alle über wichtige Grundsätze des Zusammenlebens in Deutschland informiert werden können.