(Rinteln) Die Feuerwehr Rinteln bekam jetzt von den Stadtwerken ein Spezialboot zur Verfügung gestellt.
Das „Flachwasserschubboot“ wiegt 140 Kilogramm, ist aus Aluminium und soll bei Einsätzen auf heimischen Seen zum Einsatz kommen. „Ein wichtiger Bestandteil der Verbesserung zum Schutz der Bevölkerung“, nannte Dr. Joachim Steinbeck die Besiegelung zwischen Stadt und Feuerwehr.
Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Karl, nach eigenen Angaben mit der Hochwassersituation in seiner ehemaligen Heimatstadt Düsseldorf vertraut, weiß um die Notwendigkeit eines solchen Spezialbootes: „Es gibt gewisse Stellen und technische Anlagenteile wie Trafostationen, an die kommt man in einer Hochwassersituation nur schlecht oder gar nicht heran.“ Mit flachem Gewässer hat das Alu-Boot kein Problem.“Solange noch etwas Wasser unter dem Kiel ist, kommt es voran“, so Karl. Dank seiner Räder kann es auf dem Trockenen auch als eine Art „Schubkarre“ dienen.
Ortsbrandmeister Thomas Blaue kann noch mehr Vorteile des Hochwasserschutzbootes aufzählen: Bei einer Eisrettung könne es anstelle kostspieliger Rettungsschlitten oder dem Steckleitersystem eingesetzt werden. Montiert man Spurkranzräder, lässt es sich sogar auf Eisenbahnschienen stellen. Es ist mit bis zu 800 Kilogramm belastbar und könnte so beispielsweise bei einem Zugunfall wertvolle Dienste leisten, bei dem man schweres technisches Gerät auf Schienen zum Einsatzort transportieren und verletzte Personen wieder sicher zurückbefördern müsse. Fast so etwas wie ein Schweizer Taschenmesser unter Ausrüstungsgegenständen.
Eine neue Beklebung macht auf den Zusammenschluss von Stadtwerken und Feuerwehr aufmerksam. Die Stadt Rinteln hat einen 2,5-PS-Motor zur leichteren Fortbewegung, sowie einen Trailer zum Transport angeschafft. Schließlich dürfe man die Kräfte bei Hochwassersituationen nicht unterschätzen, warnt Blaue. Gewartet wird das Boot von der Feuerwehr. Im Bedarfsfall steht es am Feuerwehrhaus an der Seetorstraße rund um die Uhr zur Verfügung. Von dort ist es zentral gelegen, Doktorsee, die Sassenbergschen Kiesteiche und die Auenlandschaft Hohenrode sind schnell zu erreichen.
In erster Linie, stellt Karl klar, sei das Boot natürlich zur Rettung von Menschenleben vorgesehen. Erst danach wären technische Anlagenteile an der Reihe. So oder so: Alle hoffen, dass dieser Fall niemals eintritt. Doch für den Fall, dass es soweit sein sollte, steht die Ausrüstung bereit. (vu)