Bunte Luftballons schmücken den Eingang zur ehemaligen Pestalozzi-Schule am Kerschensteiner Weg. Tische und Bänke stehen auf dem Schulhof, am Rand brutzeln auf Holzkohlegrills Würstchen, Zucchinischeiben, Kräuterbaguettes, Paprika und andere Köstlichkeiten.
Der AWO Kreisverband Schaumburg hatte im Rahmen der Aktionswoche unter dem Motto „Echtes Engagement, Echte Vielfalt, Echt AWO“ zu einem gemeinsamen Grillfest mit den Rintelner Flüchtlingsfamilien, Ehrenamtlichen und Nachbarn eingeladen.
Im Vorfeld haben die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft viel gekocht und gebacken, jede Menge herzhafte und süße Köstlichkeiten an einem Büffet vorbereitet.
Flüchtlingssozialarbeiterin Veronika Matamu bedankte sich zu Beginn mit einer kleinen Ansprache bei allen ehrenamtlichen Helfern, die in ihrer Freizeit nähen, stricken und auch Sprachkurse zur Unterstützung geben. Einer von ihnen ist Helmut Link, pensionierter Grundschulrektor und mit viel Engagement bei der Vermittlung von Sprachkenntnissen dabei. Link betreut derzeit als ehrenamtlicher „Pate“ zwei Familien und Einzelpersonen aus Montenegro und dem Kosovo und erzählt von seiner Arbeit mit den Flüchtlingen: „Sie wollen lernen, wissen aber oft nicht, wie. Wir üben dann ganz einfache Dinge wie Er/Sie/Es, Singular, Plural und arbeiten viel mit Wortkarten.“
Gute Netzwerke sind das A und O, will man so ein Grillfest schnell und einfach auf die Beine stellen. Ein Anruf hier, eine E-Mail da – schon war alles am Start. VTR-Chef Karl-Heinz Frühmark organisierte leihweise eine Torwand aus dem Bestand des SC Schwalbe Möllenbeck.
Die Blutspendeleiterin des DRK Ortsvereins Rinteln, Irmtraut Exner, brachte Fahrräder, Puppen, Teddys und ein Trampolin, das von einer Blutspenderin beigesteuert wurde, mit. Die Stadt und die benachbarte Kindertagesstätte steuerten einen Grill zum guten Gelingen bei.
Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Schaumburg, unterstrich die positiven Erfahrungen am Standort Rinteln. Kreisweit sind vier weitere dieser Aktionstage geplant. „Es ist sehr schön, wie sich die Menschen innerhalb kürzester Zeit so positiv einbringen können“, sagte Hanauske, „wir möchten mit der Aktion auch zeigen, wie viel Spaß wir zusammen haben und wie vielfältig und friedlich wir zusammenleben können.“ Dabei sei es nicht entscheidend ob die Menschen ein Dauerbleiberecht erhielten, ob Sie innerhalb Deutschlands oder in ein anderes EU-Land umziehen, sie würden die positiven Erfahrungen die sie machen könnten auch immer mitnehmen und weitergeben, so Hanauske.
Und so wurde bis in die Abendstunden gefeiert, gegrillt, gespielt und gesprochen – teils mit Händen und Füßen. Essen verbindet eben international, ohne Sprachbarriere.