(Rinteln) Als „Vorzeigeprojekt mit Nachahmungsfaktor“ lobte Bundestagsabgeordneter Maik Beermann das Projekt eines Kunstrasenplatzes am Sportplatz an der Burgfeldsweide. Der heimische CDU-Politiker war vor zu Besuch und informierte sich gemeinsam mit Bürgermeisterkandidatin Doris Neuhäuser über das Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft Rintelner Sportvereine. Die Zusage zur Förderung des Rintelner Projekts sei auch in anderen Schaumburger Kommunen auf großes Interesse gestoßen, ließ Beermann durchblicken.
Volker Posnien, Projektleiter der AG Sport, gab einen Einblick in die bisherigen Ereignisse. Seit 2015 steht das Thema ganz oben auf der Tagesordnung. Im Jahr 2016 wurde ein Antrag an die Stadt zur Schaffung eines Kunstrasenplatzes samt neuer Flutlichtanlage und einer Kunststofflaufbahn gestellt. Doch im ersten Anlauf erwies sich das Förderprogramm als stark überzeichnet. Wie Beermann ergänzte, gab es im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zunächst sogar den Standpunkt, nur Projekte mit einem Zuschussvolumen von mindestens einer Million Euro zu fördern. Als klar wurde, dass die ländlichen Gegenden damit nicht erreicht würden, verschob sich der Fokus weg von der Summe hin zur projektbezogenen Förderung.
Beim Sport komme es „auf die Sache“ an, war man sich einig. Das gelte parteiübergreifend. Und der Kunstrasenplatz solle allen sporttreibenden Rintelner Vereinen zur Verfügung stehen – das war es wohl auch, was den Zuschlag sicherte. Rund 800.000 Euro schießt der Bund dazu. Die Gesamtkosten betragen geschätzte 1,75 Millionen Euro (wir berichteten). Damit soll der jetzige Rasenplatz umgebaut werden. Nicht zuletzt seit einem Zeltlager befinde er sich in einem schlechten Zustand, war zu erfahren. Die Laufbahn ist ebenfalls nicht sinnvoll zu gebrauchen, da sie im Sommer knochenhart sei und nach Regen unter Wasser stehe.
Wenngleich der Kunstrasenplatz zwar in der Anschaffung teurer als ein Naturrasenfeld werde, über die Dauer einer 10- bis 15-jährigen Nutzung amortisiere sich die Mehrausgabe durch geringere Wartungskosten und die ganzjährige Bespielbarkeit. Etwas Pflege braucht jedoch auch der Kunstrasen: Wässerung und das Verteilen von verschobenen Füllstoffen im Untergrund gehören dazu.
Dafür, so freute sich Karl-Heinz Frühmark von der AG Sport, entstehe hier zukünftig ein „Sport- und Bildungszentrum“, bestehend aus den Berufsbildenden Schulen, der Integrierten Gesamtschule und dem Gymnasium Ernestinum (und damit rund 2.000 Schülern) sowie der Sportanlage. Christel Struckmann regte an, die Politik könne sich mehr dafür einsetzen, dass die Vereine besser in den Ganztagsbetrieb der Schulen integriert werden. Sonst würde es immer schwerer fallen, Kinder für sportliche Angebote zu begeistern – mit entsprechenden Folgen.
Auf die Frage, wann es losgehen solle, lautete die Antwort aus Reihen der AG Sport: „Am besten gestern“. Und tatsächlich wird es höchste Eisenbahn für die Umsetzung. Am 21. Juli wird die Planung der Projektträgergesellschaft Jülich vorgestellt. Bis Ende 2025 ist Zeit, die bewilligten Mittel auch auszugeben. (vu)