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Renovierung an der Pfaueninsel, neue Linden im Rintelner Stadtpark: Das wurde jetzt für den Blumenwall beschlossen

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(Rinteln) Nachdem es bereits im Ortsrat eine ausführliche Diskussion über die Neupflanzung von 28 Bäumen in der „Lindenallee“ im Blumenwall und der Umgestaltung des Bereichs rund um die Pfaueninsel gab, lieferten sich Mitglieder des Bauausschusses jetzt eine weitere Debatte rund um Rampen, Geländer, Barrierefreiheit und Bäume.

Um einen barrierefreien Zugang von der „Kunterschaft“ zur Graft zu schaffen, soll ein Wegezugang mit Rampe angelegt werden, um den Höhenausgleich herzustellen. Diese wurde vom Vorsitzenden des Inklusionsrats mit einem Gefälle von 8 Prozent als akzeptabel befunden. Dazu fand ein Ortstermin statt. Möchte man jedoch offiziell „barrierefrei“ bauen, wären höchstens 6 Prozent Gefälle erlaubt. Statt eines Böschungswegs bräuchte es eine Holz-Stahl-Konstruktion mit einem Ständerwerk und längerer Wegeführung, die mit 240.725 Euro Kosten deutlich teurer wäre als die Variante für 177.500 Euro. Angesichts eines Aufrufs der Verwaltung zum Einreichen von Einsparvorschlägen zeigte sich RI-Fraktionschef Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser irritiert über die Diskussion, dass man es „besser als gut“ machen wolle.

Soll um die Pfaueninsel uferseitig ein Geländer gezogen werden oder nicht? Jüngst hat der Bauausschuss eifrig darüber diskutiert.

Ins Detail ging es auch um die Frage „Geländer – ja oder nein?“ und „Wenn ja, wieviel Geländer soll es sein?“. Bei einer Gesamtlänge von 120 Metern und einem Meterpreis von 400 Euro für Handläufe, Absturzsicherungen und Geländer war das Stichwort „Sparpotenzial“ förmlich zum Greifen nah. Während Ingenieur Thomas Köhler vom Planungsbüro o.9 aus Minden neben dem Sicherheitsaspekt auch den Schutz vor Vandalismus (mit Geländer entlang der Graft sei die Pfaueninsel schwerer erreichbar) und den Schutz der Tiere in den Vordergrund stellte, entbrannte im Ausschuss eine Debatte, auf wieviele Meter des 48.000 Euro teuren Geländers wohl verzichtet werden könne. Mehr als 20 Meter dürften es wohl nicht sein, wenn man am Ende der Rampenanlage und der Treppe zumindest eine minimale Lösung bevorzugen würde.

Eine „Minimallösung“ sähe ein Geländer-Teilstück im Bereich der Treppe vor. Im Bauausschuss kamen jedoch Zweifel auf, ob dies Vandalen daran hindern könne, auf die Insel zu gelangen.

Den Vorstoß von Britta Steuer (Inklusionsrat) zur gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit konterte Neuhäuser, es gebe eine Verhältnismäßigkeit und wenn ein großer Bedarf nicht festzustellen sei, dürfe man sogar eine Treppe statt einer Rampe bauen und auf jegliches Geländer verzichten. Ein Vorschlag, der auch bei Uta Fahrenkamp (Grüne) auf Zustimmung stieß. Auch sie plädierte für eine „Minimallösung“. Man könne allem vorbeugen, die Frage sei ob man es auch müsse. Wenn man den kompletten Bereich mit einem Zaun versehe, entspräche das nicht dem Charakter der Anlage. Gunnar Dubiel (CDU) als Berufs-Sachverständiger wiederum favorisierte aus Sicherheitsaspekten die Variante, ein Geländer in der gesamten Anlage zu verbauen. Sauer stießen in den Augen von Anthony Robert Lee (CDU) auch die Kosten für die Sanierung des Vogelhäuschens auf. 17.000 Euro sind für die Fassade und das Dach vorgesehen. Es soll künftig in einem Farbton ähnlich der „Eulenburg“ erstrahlen. Letztlich setzte sich der Vorschlag durch, auf ein Geländer zu verzichten, es sei denn, es ist gesetzlich vorgeschrieben.

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Der Bereich der Grotte ist – unter anderem – durch das Befahren mit Mountainbikes gezeichnet. Hier soll nach historischem Vorbild der ursprüngliche Charakter wiederhergestellt werden.

Der Vorschlag aus dem Ortsrat, die 28 nachzupflanzenden Linden im Blumenwall durch jüngere Exemplare zu ersetzen, um Geld zu sparen, wurde vom Planer ebenfalls vorgerechnet. Die Argumentation sorgte allerdings für Stirnrunzeln. Zwar ließe sich durch Auswahl eines um zwei Meter kürzeren und zwei bis drei Meter schmaleren Baumes mit kleinerem Stammumfang anfangs etwas Geld sparen, doch müsste für die kleineren, schwächeren Bäume mindestens sechs Jahre Pflege geleistet werden, damit diese den gleichen Zustand erreichen wie die größeren Gewächse in der Ursprungsrechnung. Der zusätzliche Aufwand läge bei 47.000 Euro, die allerdings nicht förderfähig seien.

Prof. Neuhäuser wunderte sich, wieso die jüngeren Bäume pflegebedürftig seien, die älteren jedoch nicht, was naturgemäß ebenfalls Kosten verursachen würde: „Der Bauhof fährt doch beim Gießen nicht an denen vorbei?!“ Etwas verwirrend ging es bei den weitergehenden Anträgen zur Sache. Zunächst sprach sich der Ausschuss dafür aus, die Lindenallee auch im Bereich des Rosengartens zu vervollständigen. Nachdem die Variante mit den größeren Bäumen keine Mehrheit fand und ein Antrag auf kleinere, nachzupflanzende Bäume mit einer Stimmengleichheit endete, wurde die Angelegenheit plangemäß an den Verwaltungsausschuss am Mittwoch weitergereicht.

Die Lindenallee erhält insgesamt 32 neue Bäume. Vier davon sollen im Bereich des Rosengartens gepflanzt werden und die Ansicht des Blumenwalls in seiner ursprünglichen Form wieder herstellen.

Dort wurde nun beschlossen, auf ein Geländer am Ufer der Graft zu verzichten. Ein Geländer wird es nur im Bereich der Rampe, sowie im Bereich der erneuerten Treppenanlage geben. Weiterhin folgte der Verwaltungsausschuss dem Bauausschuss und entschied, die Rampe mit den günstigeren 8% Steigung zu verbauen. Statt 28 sollen nun 32 Bäume gepflanzt werden, damit auch im Bereich des Rosengartens und letztlich werden die Bäume mit dem größeren Stammdurchmesser gewählt. Zusätzlich hat der Ausschuss beschlossen, dass für die Maßnahmen der Aufwertung der Pfaueninsel und der Neupflanzung der Lindenallee noch weitere Paragraphen des Bundesnaturschutzgesetzes geprüft werden sollen, bevor mit den Ausschreibungen begonnen wird.

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