Rintelns Partnerstadt in England, Kendal, hat einen neuen Bürgermeister.
Mit traditionellem britischem Pomp und Prunk ist Councillor (Ratsherr) Chris Hogg feierlich vor Kendals versammeltem Rat und den führenden Persönlichkeiten der ‚Aulde Greye Town‘ und der Grafschaft Cumbria zum Bürgermeister von Kendal gewählt, und ins Amt für das kommende Jahr eingeführt worden. Damit löste er Bürgermeister Dr. Tom Clare ab.
Seit der Gründung der Partnerschaft zwischen unseren beiden Städten im Jahr 1992 ist es zur Tradition geworden, dass Rinteln bei der alljährlichen Amsteinführung jedes neuen Kendaler Bürgermeisters vertreten wird, entweder direkt durch unseren ehemaligen Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, oder durch einen von ihm ernannten Vertreter.
In diesem Jahr war es aber anders, denn Bürgermeister Thomas Priemer liess es sich nicht nehmen, der Zeremonie selber beizuwohnen, und gleichzeitig die traditionelle Rintelner Ansprache an seinen neuen Kendaler Kollegen in englischer Sprache vorzulesen. In seiner Rede gratulierte er Chris Hogg zu dessen Wahl und wünschte ihm viel Erfolg für die kommende Amtsperiode. Er sprach über die andauernden und erfreulichen Erfolge der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Kendal und Rinteln. Lob gab es auch für die Förderer, Unterstützer, sowie die damaligen und heutigen Motoren der Partnerschaft, nämlich Karl-Heinz Buchholz, die Partnerschaftsvereine in beiden Städten, und die vielen anderen Frauen und Männer, die sich unermüdlich und mit nie nachlassendem Engagement für die Partnerschaft eingesetzt haben. „Auch ich werde mein Bestes geben, um die Partnerschaft in diesem Sinne weiterzuführen, und ich freue mich über die vielen persönlichen Begegnungen zwischen unseren jeweiligen Bürgern und Bürgerinnen, denn ein warmer Händedruck und ein freundliches Lächeln sind mehr als tausend E-Mails“, sagte Priemer.
Thomas Priemer wurde nach Kendal von Karl-Heinz Buchholz und seiner Ehefrau Inge, sowie von Mike Middleton vom hiesigen Partnerschaftsverein begleitet. Für den Besuch der Rintelner wurde ein aufwändiges und umfangreiches Programm aufgestellt, denn der Besuch galt nicht nur der Amtseinführung von Chris Hogg, sondern war auch eine Gelegenheit, Karl-Heinz Buchholz für seine Unterstützung und sein Engagement bezüglich der Partnerschaft im Verlauf seiner langen Amtszeit als Bürgermeister zu danken.
Am ersten Tag fand ein Rundgang der althistorischen Teile der Stadt und des Zentrums mit dessen idyllischen und malerischen Läden und Gassen statt. Danach folgte ein Ausflug mit Diane Innes, der deutsch sprechenden Vorsitzenden des Kendaler Partnerschaftvereins ins Lake District. Besucht wurden unter anderem Bowness am Lake Windermere, Castlerigg, die historische Druiden-Kult-Stätte bei Keswick mit dessen fantastischer Aussicht über die Berg-Landschaft der Grafschaft Cumbria. Danach folgte eine Besichtigung des malerischen Dorfes Grasmere, des Geburts- und Wohnorts des berühmten englischen Poeten William Wordsworth und ein leichtes Mittagessen mit traditioneller ‚Cumberland Sausage‘ (Wurst) in einem schnuckeligen Cafe am dortigen Fluss.
Danach war es an der Zeit, über die hohe Bergstraße und den Kirkstone Pass nach Kendal zurückzukehren, denn es gab am Abend ein Festessen im ‚Castle Dairy‘ für die Rintelner, den amtierenden und den zukünftigen Kendaler Bürgermeister, und Vorstands-Mitglieder der Kendal-Rinteln Association. Interessenhalber ist ‚Castle Dairy eines der ältesten Gebäude in Kendal, und im Besitz der Stadtverwaltung. Aber das kleine Restaurant wird allein von der Fachabteilung Gastronomie des Kendal College (BBS) betrieben. Das heißt im Klartext – alle Köche und Kellner sind BBS-Studenten in der Ausbildung.
Der zweite Tag fing ‚etwas‘ ruhiger an. Die Rintelner begaben sich gleich nach dem Fruehstück im Hotel zum Rathaus. Zuerst ein Fototermin mit dem Bürgermeister-Anwärter, danach Kaffee-Pause und eine Einführung in die städtische Geschichte von Kendal und Besichtigung des Silbers und Schätze der Stadt, inklusive dem Gebetbuch der Kendalerin Katherine Parr, die sechste und letzte Frau des englischen Königs Heinrich VIII.
Anschließend folgte eine kleinere Wanderung durch die Innenstadt. Thomas Priemer ließ es sich nicht nehmen, bei den WOSPs – der Partner-Organisation unserer Lebenshilfe – vorbeizuschauen. Es folgte ein Mittags-Büffet im Rathaus statt, mit vielen der ehemaligen Kendaler Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Buchholz im Verlauf seiner Amtszeit kennengelernt hatte. Nach dem Büffet hat der noch amtierende Bürgermeister, Tom Clare, ein speziell gefertigtes Bilder-Buch als Anerkennung und Würdigung seiner Dienste bezüglich der Partnerschaft an Karl-Heinz Buchholz überreicht. Das Buch enthält zahlreiche Photos von Rinteln-Kendal-Begegnungen, und handschriftliche Widmungen von Colin Reynolds (1992-93) Zitat: „Es ist eine Partnerschaft, wie im Himmel gemacht!“, Avril Dobson (1994-95 und 2002-2003), Austen Robinson (1999-2000), John Willshaw (2012-13) und Sylvia Emmott (2013-2014).
Am Nachmittag des zweiten Tages fand die Einweihung und Eröffnung des Kendaler Friedengartens im Abbott Hall Park statt. Zugegen waren, ausser den Rintelnern, Tom Clare, Chris Hogg, viele Ratsherren und KRA Mitglieder; und last but not least, Richard Mathews (der Kendaler Ausrufer), John Joe Culloty (der Bürgermeister von Killarney – seit 12 Jahren Kendals irische Partnerstadt), und „The Lord High Sheriff of Cumbria“ – der offizielle Vertreter der Königin für die Grafschaft!
Nach den Feierlichkeiten im Abbott Hall Park wurde allen eine willkommene Erholungs-Pause gegönnt. Den krönenden Abschluss des Tages bildete die Amtseinführung von Councillor Chris Hogg am Abend im geschmückten Rathaus-Saal.
Am dritten Tag ging es für den Besuch aus Rinteln, nach einer kurzen Besichtigung der Kendaler Ski-Anlage, auf den Weg nach Hause. Bürgermeister Priemer konnte während des Kendal-Aufenthaltes neue Freunde gewinnen und wichtige Kontakte knüpfen. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die weiteren Jahre der Partnerschaft zwischen Rinteln an der Weser und „The Aulde Greye Towne“ – Kendal.
Ein Gastbeitrag von Mike Middleton.
