Am vergangenen Pfingstsonntag, einem der bis dahin heißesten Tage dieses Frühlings, tropfte so manchem Besucher des Alt-Traktoren-Treffens in Friedrichshöhe der Schweiß von der Stirn.
Bei Temperaturen um die 30 Grad war die angenehm kühle Scheune einer der beliebtesten Treffpunkte der Veranstaltung. Trotz glühend heißer Sonnenstrahlen strömten die Besucher in großer Zahl auf das Treffen, das zuletzt im Jahr 2008 über die Bühne gegangen war.
Die Organisatoren, die „Alttraktorenfreunde von 1998 e.V. Friedrichshöhe“ sorgten mit dem Tortenbuffet und dem Ausschank von gekühlten Getränken für gut gefüllte Mägen. Ebenfalls vor Ort: Bauer Giese mit Spezialitäten vom Grill.
Nach einer ausreichenden Stärkung ließ sich der Rundgang über das Veranstaltungsgelände gleich viel leichter ertragen und die Highlights konnten in Augenschein genommen werden. Neben dem Kettensägenkünstler Alexander Meier, der unter Zuhilfenahme der benzinbetriebenen Forstwerkzeuge kunstvolle Figuren aus wohlduftendem Holz schnitzte, waren natürlich die Traktoren Hauptaugenmerk des Treffens.
Um wenige Exponate bildete sich so eine große Menschentraube wie um den Lanz Bulldog von Sammler Julian Freitag. Das 1939 gebaute Modell hatte eine bewegte Geschichte hinter sich, ehe es in die Hände des Treckerfans aus Lemgo kam. Korrekterweise ist die Bezeichnung für den Traktor „D 8506 Ackerluft mit Forstausrüstung“.
Die technischen Eckdaten sind beeindruckend. Mit 10.266 Kubikzentimetern Hubraum, ohne Ventile und nur einem einzigen Zylinder darf der Lanz durchaus als bemerkenswert bezeichnet werden. „Der Kolben“, so der Besitzer, „ist ungefähr so groß wie ein 10-Liter-Eimer.“ Dabei formt er einen Kreis mit den Händen. Von seidenweichem Lauf kann bei der Maschine übrigens keine Rede sein. Der Einzylinder schüttelt sich und sprotzelt dabei, als hätte man ihm eine Ladung lustiger Feuerwerkskracher in den Tank geworfen.
Früher war eben alles besser. So auch die Prozedur des Anlassens. Das Lenkrad kann dazu mitsamt Lenksäule abgenommen werden und wird als Anschubhilfe in die Achse der Schwungscheibe gesteckt und gedreht. Zuvor gilt es, mit einer Flamme den Glühkopf auf Temperatur zu bringen, so dass gezündet werden kann. Das Spektakel dauert gute fünf Minuten, dann speit der Motor dicke schwarze Rauchschwaden gen Himmel, räuspert und schüttelt sich wie der berühmte Sack Nüsse. Pure Handarbeit also, doch das Aufheizen hätte an diesem superwarmen Tag auch die Sonne geschafft.
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