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Ehrungen für engagierte Ehrenamtliche beim Neujahrsempfang der Stadt Rinteln

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(Rinteln) Der letzte Neujahrsempfang der Stadt Rinteln liegt nun schon einige Jahre zurück. Schaut man sich den Artikel aus dem Januar 2020 an und vergleicht die darin gemachten Prognosen und Aussichten mit dem heutigen Stand der Dinge, ergibt sich so mancher nachdenkliche Moment.

Die Corona-Zeit hat die Welt aus den Fugen gebracht, viele Dinge sind heute anders, als man sie vor vier Jahren zu träumen gewagt hatte. Der „Druck aus dem Kessel“, so nannte es der damalige Bürgermeister Thomas Priemer angesichts des Aula-Umbaus im Ernestinums, ist nach wie vor nicht draußen. Doch immerhin konnte Bürgermeisterin Andrea Lange das erste Einweihungs-Event in der neuen Veranstaltungsstätte im Gymnasium bekanntgeben: Am 19.4.2024 findet dort die große Helfer-Party für ehrenamtliche Helfer der Hilfsorganisationen beim Weihnachts-Hochwasser 2023 statt. Ihnen und zahlreichen engagierten Rintelnern galt der Dank für den Dienst zum Wohl der Gesellschaft.

Bürgermeisterin Andrea Lange und Horst Vöge, der für seine Verdienste für die Dorfgemeinschaft- und geschichte Extens ausgezeichnet wurde.

Parallelen zwischen dem Neujahrsempfang 2024 und 2020 gab es natürlich auch: Durchs Programm führte gekonnt Stadionsprecher Frank Rasche, diesmal an der Seite von Bürgermeisterin Andrea Lange. Sie blickte zurück auf das 50-jährige Jubiläum der Gebietsreform, als die Gemeinden ihre Eigenständigkeit aufgaben. Rinteln und die Ortsteile wurden am 1.3.1974 eine Stadt. „Eine Liebesheirat war das nicht“, so Lange. Einer der damaligen Unterzeichner der Reform, Herbert Limberg, war an diesem Abend ebenfalls anwesend. 50 Jahre später könne man sagen, „der Zusammenschluss ist geglückt“, so Lange und verriet, dass am 22.6.24 aus diesem Anlass eine Veranstaltung geplant ist. Einzelheiten sollen folgen.

Einige der Jugendlichen, die sich besonders beim Mountainbike-Park eingebracht haben.

2023 war das Jahr der großen Herausforderungen, befand die Bürgermeisterin. Eine davon war das Weihnachts-Hochwasser, das allen noch in den Knochen steckt und Rinteln zu einer Insel werden ließ. Elf Sitzungen hielt der eigens einberufene Krisenstab ab. Andrea Lange berichtete plakativ: „Das Telefon stand nicht still. In meinem Büro standen Arbeitsschuhe und Gummistiefel neben dem Schreibtisch und die Fahrer der Feuerwehrautos haben Nerven wie Drahtseile.“ Alle hätten Ihr bestes gegeben und niemand hätte in dieser Zeit auf die Uhr geschaut, lobte die Verwaltungschefin den großen Zusammenhalt in Krisenzeiten, auch innerhalb der Bevölkerung. Für den großen Einsatz wurden stellvertretend Vertreter von Feuerwehr und THW geehrt. Weiterhin seien 7.000 Euro an Spenden bei der Stiftung für Rinteln eingegangen, die den Hilfsorganisationen für die Jugendarbeit und für die Helferparty zukommen sollen.

Stefan Frühmark und Sebastian Schmit vom THW Rinteln und Stadtbrandmeister Tim Schinz nehmen die Ehrungen von Bürgermeisterin Andrea Lange entgegen.

Zwischen den Themenblöcken sorgte das Symphonische Blasorchester (SBO), sowie Marlin Schwake und Fabio D ́Ambrosio für musikalische Auflockerung. Einen Rückblick gab es auf den Umbau des TSV-Vereinsheims in Krankenhagen. 2019 startete das Projekt, wurde durch Corona und die Inflation verzögert und verteuert und fand 2023 seinen Abschluss in einem Multifunktionsgebäude mit barrierefreiem Zugang. Die Gesamtkosten von 420.000 Euro (abzüglich 83.000 Euro Landesförderung und 60.000 Euro Zuschuss von der Stadt) stemmte der Sportverein aus eigenen Mitteln. „Eine Ochsentour“, befand Lange.

Ausblicke auf zukünftige Projekte: Neben der Hallenbadsanierung erwartet man in Rinteln auch den Sportpark mit Kunstrasenplatz an der Burgfeldsweide.

Besondere sportliche Verdienste und Engagement im Ehrenamt bescherte Jean-Luca Brinkmeier, Jan Mellinghoff, Jason Müller, Justin Peters, Tom Röwer, Max Ruppelt, Silas Schroth, Louis Stegmann, Robin Struckmeier, Marlon Weber und Béla Wersinski ebenfalls eine Auszeichnung. Die jungen Mountainbike-Fans stellten ihre Pläne für eine Reaktivierung der ehemaligen BMX-Bahn am Heinekamp 2019 der Politik vor. Das brachte einen Stein ins Rollen und am Ende stand die Eröffnung des Bikeparks („Gravity Park“) im Oktober 2020 auf 2.500 Quadratmetern Fläche.

7000 Euro sind bei der Stiftung für Rinteln eingegangen und werden an die Jugendabteilungen von THW, DLRG, DRK und Feuerwehr gespendet.

Zum Thema Flüchtlingssituation, die sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine weiter verschärft hat, berichteten die Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD) und Katja Keul (Grüne) berichteten über zunehmende Flüchtlingszahlen. 27.000 Asylanträge seien im Januar gestellt worden, vorrangig von Menschen aus Syrien und der Türkei. Keul erinnerte daran dass es arme Länder gebe, die dennoch viel mehr Menschen als Deutschland aufnehmen würden. Bürgermeisterin Lange berichtete über das dezentrale Konzept des Landkreises zur Unterbringung von Geflüchteten aus inzwischen 20 Nationen, das seit 2015 zum Einsatz komme. Die Stadt verfüge über einen Flüchtlingssozialarbeiter, einen Migrationsrat, eine Integrationsbeauftragte und das „Start Guide“-Programm für den ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt – eine einmalige Kombination in Niedersachsen. Von 2021 bis 2023 seien 231 Vermittlungen in Praktika, Ausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten erfolgt. 120 Menschen befänden sich in Sprachkursen, wenngleich die Wartezeit auf einen Integrationskurs derzeit bis zu zwei Jahren betrage.

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Die Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD, li.) und Katja Keul (Grüne, re.) mit Moderator Frank Rasche (mi.).

Ein wichtiger Baustein der Integrationsarbeit sei das Café International unter der Leitung von Annegret Dreyer, 2015 ins Leben gerufen. Kennenlernen und Kontakt finden hier am jeden letzten Dienstag im Monat statt. Für sein Engagement in der Flüchtlingsarbeit wurde Lebenshilfe-Vorsitzender Herbert Meyer in Abwesenheit geehrt. Am 13.2.22 trafen die ersten 57 Ukraine-Geflüchteten in der Lebenshilfe Rinteln ein. 60 bis 70 von ihnen leben heute dort, acht bekamen einen Anstellungsvertrag in der Einrichtung. Ebenfalls geehrt wurde Tanja Frühmark für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Leiterin des Jugendfreizeitzentrums im Kloster Möllenbeck, das bis zu 80 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine betreut.

Für musikalische Untermalung sorgten Marlin Schwake und Fabio D ́Ambrosio…

 

..sowie das Symphonische Blasorchester der Stadt Rinteln (SBO).

Ausblicke aufs neue Jahr gab es ebenfalls. Das Spielplatzkonzept wird jetzt in den Ortsteilen in Angriff genommen. In Todenmann, Ahe und Engern fanden bereits Begehungen statt, weitere Ortschaften folgen. Bis zum dritten Quartal werde man eine „Roadmap“, also einen Projektplan, bereit haben, kündigte Lange an. Für die Umsetzung sind in diesem und im kommenden Haushalt 300.000 Euro eingeplant.

Der Ratskellersaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die Mühlen mahlen auch beim künftigen Sportpark an der Burgfeldsweide. Wie angekündigt soll hier unter anderem ein Kunstrasenplatz mit Laufbahn anstelle des jetzigen Naturrasenplatzes samt 400-Meter-Aschebahn entstehen als „sozial-integrativer Begegnungsort“. Baubeginn soll im ersten Quartal des Jahres 2025 sein, mit einer Einweihung ist im Sptäsommer 2025 zu rechnen. Von den 1,75 Millionen Euro errechneter Kosten sind 788.000 Euro als Förderung eingeplant. Ein weiteres Erfolgsprojekt soll auch in diesem Jahr wieder starten: Die qualifizierten Wassergewöhnungskurse für Rintelner Kitas im Hallenbad Steinbergen erfreuten sich großer Beliebtheit. 636 Kita-Kinder haben im vergangenen Jahr, unterstützt durch die DLRG Rinteln und die Bäderbetriebe, daran teilgenommen. 75 Kinder besuchten im Projektzeitraum einen Schwimmkurs bei der DLRG.

Die qualifizierten Wassergewöhnungskurse für Rintelner Kita-Kinder sollen auch in diesem Jahr wieder stattfinden.

Selbstkritische Worte gab es von der Bürgermeisterin zum Thema Radverkehrskonzept. Ende 2022 sei der Beschluss gefasst worden, in 2023 sei „zu wenig passiert“. Man „laufe der Zeit hinterher“ und „müsse aufholen“, der Arbeitskreis habe zu Recht sein Unverständnis darüber geäußert. Auch sei die Ende 2023 beschlossene Ausschreibung der halben Personalstelle eines Radverkehrsbeauftragten bisher noch nicht erfolgt.

Zum Thema Brückentorkomplex, bei dem nach rund sechs Jahren Stillstand nun eine Entwicklung des Gebäudes unter Privatbesitz erfolgen soll, wird es ebenfalls einen Zeitplan für weitere Maßnahmen geben. Aktuell fänden Gespräche der neuen Eigentümer mit den Bestandsmietern statt. Wie berichtet, soll der Komplex oberhalb des „Woolworth“ aufgestockt werden, der Brückentorsaal wird abgerissen, eine offene „Plaza“ soll entstehen.

„Herbergsmutter mit Herz und Engagement“: Tanja Frühmark (li.) leitet seit über vier Jahren das Jugendfreizeitheim im Kloster Möllenbeck.

Auch die Sanierung der „Alten Dame Hallenbad“ ist in die Wege geleitet. Am 19. September 1978 eingeweiht, erfolgte die Übernahme des Bades zum 1.1.2017 vom Landkreis. Ende April diesen Jahres schließt es für längere Zeit. Im Mai sollen die ersten Abrissarbeiten starten, mit einer Wiedereröffnung ist im zweiten Quartal 2026 zu rechnen. Im Vorfeld des rund 16,5 Millionen Euro teuren Projekts hatte es heftige Diskussionen innerhalb der Rintelner Lokalpolitik gegeben.

Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote folgte der Einladung zum Neujahrsempfang trotz seines Geburtstags – und erhielt natürlich ein kleines Geschenk.

Bildergalerie: Neujahrsempfang 2024 der Stadt Rinteln

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