Es war ein beeindruckendes Szenario, das sich gestern Abend in der Schulstraße auftat: Die Straße wurde komplett gesperrt und füllte sich nach und nach mit Löschfahrzeugen. Es war kein Durchkommen mehr möglich. Ein buntes Treiben beginnt zu herrschen, Atemschutzgeräteträger gehen vor in den Gebäudekomplex, die Drehleiter stellt zeitgleich Anleiterbereitschaft her, die Wasserversorgung wird eingerichtet. Was war passiert?
Es handelt sich um eine Einsatz- sowie Evakuierungsübung im betreuten Wohnen „Alte Feuerwehr“. Es wird angenommen, dass im ersten Stock des Nordtraktes ein Brand ausgebrochen ist und die darüber liegenden Etagen enorm verqualmt sind. Sieben Personen sind akut gefährdet, weitere 35 gilt es, aus dem gesamten Objekt zu evakuieren.

Zügig wurde die zunächst unübersichtliche Lage an der Einsatzstelle von der Einsatzleitung sortiert. Mittels Bildung von Einsatzabschnitten kam Ordnung hinein. So ging zum einen die Evakuierung sowie außerdem die Menschenrettung aus dem brennenden Gebäudeteil entsprechend gut voran. Vier Trupps gingen unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor.
Die Masse an Bewohnern brachte man über das Treppenhaus in das Freie und ein Teil gelangte schließlich über den Rettungsweg der Drehleiter in Sicherheit. Der Sammelplatz an der Turnhalle Grundschule Süd füllte sich schnell. Hier wurden die Personen von einem Teil der ehrenamtlichen Helfer umsorgt sowie beruhigt.

Alles klappte gut, weil Feuerwehr sowie das Personal vor Ort Hand in Hand zusammenarbeiten. Gemeinsam und koordiniert spielten alle das Szenario durch.
Im Ernstfall wären noch weitere Feuerwehren sowie auch entsprechend der Rettungsdienst hinzu alarmiert worden. Auch mindestens eine weitere Drehleiter hätte man nachgefordert.
Die Feuerwehr Rinteln war mit beiden Löschzügen (etwa 40 Einsatzkräfte) vor Ort. Auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr Rinteln waren mit von der Partie. Der Feuerwehrnachwuchs hat Übung darin, Opfer zu spielen und macht das Ganze immer wieder gerne mit.

Bei der Nachbesprechung zeigten sich Ortsbrandmeister Thomas Blaue sowie auch die Pflegedienstleiterin Anke Duensing zufrieden. Bei der ersten Übung in diesem Objekt haben Feuerwehr und Pflegepersonal viel voneinander gelernt. Für den Ernstfall ist man auf diese Weise bestens gerüstet. Kleinigkeiten sind aufgefallen, doch genau diese können nun ausgebessert werden. Die gelungene Aktion schloss Thomas Blaue mit den wichtigen Worten: „Hoffen wir, dass wir immer nur zu Übungszwecken kommen müssen!“