(Rinteln) (Artikel wurde am 24.10. aktualisiert) Wenn die Schüler des Ernestinums nach den Herbstferien zum Unterricht zurückkehren, werden sie viele Veränderungen im Umfeld ihrer Schule bemerken. Der IGS-Neubau hat weitere Fortschritte gemacht. Einige davon betreffen Bushaltestellen und Fahrradständer. Andere wiederum die Maskenpflicht, die ab Montag auch im Unterricht angewendet wird. Hier die Neuigkeiten im Überblick:
Maskenpflicht auch im Unterricht: Nach den Herbstferien muss am Gymnasium auf dem gesamten Schulgelände im Freien (mit Ausnahme der einzelnen Jahrgängen gekennzeichneten Hofbereiche) und im Schulgebäude eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Schüler müssen sich mit einer entsprechenden Menge an Masken eindecken. Die Schulleitung rechnet in einer Infomail an die Eltern vor, dass pro Schultag drei bis vier Masken benötigt werden, da eine Maske höchstens zwei Stunden lang getragen werden könne. Am Ernestinum gebe es zahlreiche Schüler und Lehrer, bei denen im Infektionsfall mit dem Covid-19-Virus das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bestehe. Die Fallzahlen im Einzugsbereich des Ernestinums seien derzeit noch gemäßigt, heißt es weiter. Allerdings würden die Infektionszahlen schnell ansteigen, es bestünden weiterhin viele Verbindungen zwischen den Regionen des Landkreises. In Facebook-Gruppen mit Rinteln-Bezug wird über das Thema bereits heftig diskutiert.
IGS-Schulgebäude: Wie Thomas Kreimeyer, stellvertretender Abteilungsleiter im Hochbauamt des Landkreises Schaumburg, auf Rinteln-Aktuell-Nachfrage mitteilt, ist der Rohbau des westlichen Schulgebäude-Teils inklusive Fassadenverkleidung aus heimischem Lärchenholz fertiggestellt. Die Dachabdichtung und Fenstermontage sei erfolgt, aktuell finde der Innenausbau mit Heizungsanlage und ersten technischen Gewerken statt. Der zweite Teil des IGS-Gebäudes im Westen befindet sich noch in der Rohbauphase, die Dachabdichtung ist bereits teilweise fertiggestellt. Am mittleren Gebäudeteil ist die Rohbauphase ebenfalls noch nicht fertiggestellt. Man hoffe, so Kreimeyer, dass der Winter nicht zu hart werde und auf nicht allzu starken Wind, da dieser das Transportieren der vormontierten Gebäudeteile per Kran an den Montageort erschwere. Man hoffe weiterhin, den gesamten Gebäudekomplex im Januar 2021 dicht zu bekommen.
Bushaltestellen: Ein Teil der Bushaltestellen ist bereits verlegt worden, jetzt werden auch die letzten, verbliebenen Haltestationen abgerissen, um dem neuen Schulhof Platz zu machen. Sämtliche Bushaltestellen liegen dann an der Paul-Erdniß-Straße und der Burgfeldsweide. Die Schüler des Ernestinums sind bereits per Schulserver über die neue Haltestellensituation informiert worden. Auf dem Parkplatz des Hallenbades ist ein Durchgang abgesperrt. Dieser trennt die Schüler vom Parkplatzverkehr ab. Weiterhin sind Durchgänge geschaffen worden, damit die Schüler von den neuen, provisorischen Bushaltestellen an der Burgfeldsweide direkt zum Schulgelände gelangen sollen.
Verkehrsführung: Die Paul-Erdniß-Straße wird zur Einbahnstraße. Das Hallenbad und das Weser-Fit-Rinteln sind dann nicht mehr direkt von der Westumgehung über die Burgfeldsweide zu erreichen. Stattdessen müssen Verkehrsteilnehmer nach links in die Burgfeldsweide einbiegen, ihre Fahrt entlang der BBS fortsetzen und im Uhrzeigersinn durch die Paul-Erdniß-Straße weiter zum Hallenbad und Weser-Fit weiterfahren.
Parkplätze: Das Unternehmen Rasche aus Minden wird die neuen Parkplätze und Bushaltestellen im Norden des Geländes bauen. Die bisherigen Lehrerparkplätze sind inzwischen, bis auf einen kleinen Restbereich, komplett weggefallen. Im verbliebenen „Grundstückszipfel“ am Übergang von Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße/Paul-Erdniß-Straße wurde eine Hecke entfernt. So ist ein Bereich entstanden, in dem Elterntaxis halten und die Kinder absetzen können. Lehrer können demnach die Parkplätze am Hallenbad nutzen, was für die Anzahl der Fahrzeuge jedoch nicht ausreichen dürfte. Das dürfte die ohnehin angespannte Parkplatzsituation und den „Parkdruck“ in umliegenden Straßen noch verstärken. Um die Problematik weiß man auch beim Landkreis. So wird vorgeschlagen, beispielsweise den Parkplatz am Seetor zu nutzen.
Fahrradständer: Bis zur Fertigstellung der neuen Fahrradständer auf dem neuen Schulhof soll eine provisorische Lösung auf der Fläche zwischen Hallenbad und Kreissporthalle geschaffen werden. Dabei sollen laut Kreimeyer Fahrradständer mittels Erdnägeln auf der Rasenfläche befestigt werden. Diese Lösung soll bis etwa Juni 2021 beibehalten werden.
Hintergrund: Die bisherigen Ständer mussten, ebenso wie die Überdachung, aufgrund von Kanalbauarbeiten jüngst abgerissen werden. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten soll es wieder Fahrradständer für beide Schulen in Form von Anlehnbügeln geben – jedoch ohne Überdachung, was wiederum in der Vergangenheit in den Reihen der Schüler für Unmut sorgte. Anlässlich der Grundsteinlegung zur neuen IGS überreichte die Schülervertretung des Gymnasiums Landrat Jörg Farr einen Antrag auf Überdachung der neuen Fahrrad-Abstellmöglichkeiten (wir berichteten). Die Resonanz fiel für die Schüler wenig erbaulich aus, die Absage war eindeutig. In einem uns vorliegenden Antwortschreiben hieß es dazu von Seiten des Landkreises, ein Fahrrad sei ein Verkehrsmittel wie ein Auto. Es sei unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt und es gebe keinen Grund, Fahrräder anders zu schützen als andere Fahrzeuge. Einen nassen Sattel könne man durch einen Überzug trocken halten oder kurz mit einem Tuch abwischen.
Das Land Niedersachsen empfiehlt übrigens in einem Flyer zum Thema „Fahrradfreundliche Schule“, der in Zusammenarbeit mit dem ADFC herausgebracht wurde, als eines der Merkmale „diebstahlsichere und wettergeschützte Fahrradabstellanlagen“. Schließlich ist jedem daran gelegen, dass Kinder möglichst eigenständig zur Schule gelangen. Das Fahrrad wird dabei von Experten als ideales Verkehrsmittel angesehen, da sich der Nachwuchs einerseits bereits auf dem Weg zur Schule sportlich betätigen kann. Andererseits werden die Straßen und (oft überfüllten) Busse entlastet. Wer sich mit dem Thema Rad beschäftigt, weiß obendrein um den teils hohen Wert der Drahtesel, die in Dimensionen eines ordentlichen Kleinwagens vordringen können. Ein Unterstand statt stundenlanger Sonneneinstrahlung oder Dauerregen ist aus Schülersicht als Wunsch nachvollziehbar, zumal es ihn bisher ja auch gegeben hat.
Schulhof: In der zweiten Novemberwoche soll das Unternehmen Gerber Galabau aus dem Extertal mit den Bauarbeiten zum neuen, gemeinsamen Schulhof beginnen. Dabei wird Kreimeyer zufolge abschnittsweise vorgegangen und in Absprache mit der Schulleitung dafür gesorgt, dass die Schüler geordnet zum Schulgebäude geführt werden können.
Aula und Mensa im Ernestinum: Hier ist laut Kreimeyer schon teilweise mit Abbruch- und Umbauarbeiten begonnen worden. Allerdings müsse nach dem Brandschutzkonzept zunächst noch ein Bauantrag gestellt werden.
Insgesamt liege man an der IGS-Baustelle rund zwei Wochen zurück, halte beim Landkreis allerdings am ursprünglich anvisierten Baufertigstellungstermin im August 2021 fest, so Kreimeyer. (vu)
Bildergalerie: Fotos von der IGS-Baustelle (17.10. und 19.10.2020)