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Kostenberechnung für Hallenbadsanierung vorgestellt: „Kann Rinteln sich das leisten?“

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(Rinteln) Es ist ein Dilemma. Das Hallenbad muss saniert werden, das Thema beschäftigt die Politik nun schon seit mehreren Jahren. Der Umbaubeginn hat sich deutlich verzögert, das ist bekannt und die Hoffnung auf Fördermittel des Bundes hat sich zerschlagen, auch darüber wurde bereits berichtet.

Nun liegt die Kostenberechnung aus der sogenannten „Leistungsphase 3“ vor, sie wurde jetzt im Finanzausschuss vorgestellt. Wie erwartet soll es kein „Spaßbad“ werden, sondern es wurde nüchtern gerechnet und das technisch Nötige soll umgebaut werden.

Die Summe liest sich dennoch wie ein dicker Kloß und wird den städtischen Haushalt über die nächsten Jahrzehnte belasten: Rund 16,5 Millionen Euro (netto, also ohne Mehrwertsteuer) soll der Umbau kosten, zuzüglich einer empfohlenen Budgetreserve von 1,4 Millionen Euro, um auf unvorgesehene Kostensteigerungen reagieren zu können. Der städtische Haushalt hätte in der Folge 455.000 Euro jährlich zu bewältigen, plus Zinsen – für die nächsten 25 Jahre.

Mehr als nur einmal kam daher die Frage auf: „Kann Rinteln sich das leisten?“ Mahnende Worte von Stadtkämmerer Jörg Schmieding: „Die Finanzlage der Kommunen in Deutschland ist nicht gerade rosig.“ Gemeinden fürchten bereits jetzt Einnahmeverluste, die sich durch Steuersenkungsprogramme des Bundes auch auf lokaler Ebene auswirken. Daher die Aussage: Solange es mittelfristig einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt gibt, sollte es klappen. Gelingt der Ausgleich nicht, droht eine Haushaltssicherung.

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Schmieding zeigte anhand von Beispielrechnungen auch, was gewesen wäre, wenn die Stadt Rinteln das Hallenbad nicht vom Landkreis übernommen hätte. Kurz zusammengefasst: Über die höhere Kreisumlage wäre der Gegenwert einer Hallenbadsanierung innerhalb der nächsten 25 Jahre nach Stadthagen abgeflossen, bis 2049 wären dies über 20 Millionen Euro. Bei einer Anhebung der Umlage natürlich noch deutlich mehr.

„Die Bäderbetriebe können die Finanzierung stemmen: Die Stadt Rinteln stellt eine Kapitaleinlage von 5 Millionen Euro zur Verfügung, eine Million Euro kommt als Förderung vom Land Niedersachen und für 10 Millionen Euro haben die Bäderbetriebe Rinteln einen Kredit aufgenommen.“ (Aus einer Pressemitteilung der Bäderbetriebe Rinteln)

Am günstigsten wäre die (in der vorherigen Legislaturperiode verschobene) Sanierung gewesen, doch das Rad der Zeit lässt sich schlecht zurückdrehen. Ist die Sanierung aus heutiger Sicht also womöglich doch das kleinere Übel? Fest steht auf jeden Fall, dass das Hallenbad damit für die nächsten 25 bis 30 Jahre „fit“ wäre. „Wenn Sie dann ins Bad reingehen, ist da nichts mehr alt. Bis auf das Blockheizkraftwerk und die zusätzliche Heizung“, stellte Bäderbetriebe-Geschäftsführer Ulrich Karl klar, „sonst ist da alles neu, jeder Schreibtisch, jeder Stuhl.“ Auf dem Hallenbad-Dach sollen die Stadtwerke darüber hinaus eine Photovoltaik-Anlage bauen. Der durch Sonnenkraft erzeugte Strom wird dann an die Bäderbetriebe als Kunden zu einem vergünstigten Preis verkauft.

Wie geht es weiter? Als nächstes wird vorgestellte Kostenberechnung dem Aufsichtsrat der Bäderbetriebe am 26.9. vorgelegt. Am 27.9. entscheidet der Verwaltungsausschuss und am 28.9. der Rat der Stadt Rinteln. Stimmt dieser ebenfalls zu, geht es mit der Leistungsphase 4 (Genehmigungsplanung) weiter. (vu)

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