Olympische Spiele sind ja eigentlich keine spaßige Veranstaltung. Verbissene Wettkämpfe um Medaillen und Rekorde lassen keinen Platz für Humor.
Umso entspannter gingen die „Abilympics“ am Freitagabend über die Bühne, der traditionelle Abikulturabend des Abschlussjahrgangs am Gymnasium Ernestinum mit jährlich wechselndem Motto.
Einmal in der Schulzeit die Lehrer und ihre Eigenheiten aufs Korn nehmen und dafür von einem Publikum Applaus ernten – das schafften die rund 100 Schüler während der abendfüllenden Veranstaltung mit links. Dabei schlüpften sie in die Rollen bekannter Lehrkräfte und persiflierten deren Rollen so gut, dass dem einen oder anderen durchaus eine Karriere als Comedian oder Schauspieler gut zu Gesicht stünde. Musikalische Einlagen und Poetry Slam-Kostproben lockerten das Programm, durch das die beiden Moderatoren Aron Sanal und Rayan El Assi führten, auf.
So wurden in kurzen Einspielern die fünf typischen Lehrertypen parodiert. Die Namensvergesserin, die sich nie merken kann, wie ihre Schüler heißen; der Abschweifer, der bei einem Thema anfängt und sich völlig in Erzählungen verliert, der Strenge (rastet bei falschen Antworten aus und geht unkontrolliert in die Luft), die Depressive (sieht keinen Sinn mehr und sucht ihren Ausweg im Fenstersprung) und der Filmegucker, der seine Klasse mit immer neuen Filmbeiträgen „begeistert“.
Sportliche Einlagen wie das Rope-Skipping im Stroboskoplicht und der Eierlauf, bei dem einer der Teilnehmer das Ei unterwegs gleich verspeiste und ein anderer es auf seinem Löffel festklebte, sorgten für Begeisterung.
Ebenso der Lehrer, der mitten im Unterricht vom chinesischen Außenministerium angerufen wurde und sich beim Gong am Ende der Stunde fragte, wieso man denn so wenig geschafft hätte. Auch die Lehrerin mit Angst vor ansteckenden Erkältungskrankheiten (und Erste-Hilfe-Koffer mit Vitaminpillen und Mundschutz für die niesende Schüler) wurde mit einem Sketch bedacht, ebenso wie das Handyverbot am Gymnasium (wir berichteten). Da entdeckte die „schuleigene Spezialeinheit“ im „FBI“-Aufzug einen Schüler beim Benutzen seines Smartphones und schritt sofort zur Tat: Der „Täter“ wurde verhaftet, aus dem Saal geführt und das Gerät beschlagnahmt. Man darf gespannt sein, womit die Abiturienten ihr Publikum im nächsten Jahr überraschen. Die Messlatte ist auf jeden Fall ganz schön hoch gelegt.