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Rinteln: Landkreis nimmt Flüchtlings-Notunterkunft in der Ostertorstraße in Betrieb

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(Rinteln) Der Landkreis Schaumburg nimmt die Sporthalle an der Ostertorstraße als Not-Unterkunft für Flüchtlinge in Betrieb.

Darüber informierten jetzt Vertreter des Landkreises und der Stadt Rinteln in einem Pressegespräch. Zeitgleich am Donnerstag wurden die Anwohner in einem Merkblatt mit Ansprechpartnern und Kontakt-Telefonnummern darüber informiert.

So sollen in der ehemaligen IGS-Turnhalle am Donnerstag, den 25. Januar, die ersten Menschen dort untergebracht werden. Wie Rinteln-Aktuell.de bereits im Vorfeld berichtete, wurde die Halle für die übergangsweise Unterbringung von bis zu 78 Personen vorbereitet. Davon stehen zunächst 56 Plätze zur Verfügung. Rund 30 Plätze sollen bis Mitte Februar belegt sein. Laut Landkreis-Info werden sowohl Familien mit Kindern als auch einzelne Personen aus bisher acht Nationen (darunter Syrien, die Türkei, Kolumbien und zwei afrikanische Länder) und fünf Sprachgruppen erwartet.

Vom Landkreis Schaumburg waren vertreten: Claudia Altmann, Klaus Heimann, Ralf Mahnert, Janina Dornbusch.

Wie der erste Kreisrat Klaus Heimann ergänzte, bestehe nicht die Absicht, die Unterkunft „bis zum Anschlag“ zu belegen. Doch dies hängt von der Anzahl der zugewiesenen Flüchtlinge ab, die der Landkreis unterbringen muss. Bis Ende November seien in Niedersachsen pro Woche rund 1.200 Geflüchtete angekommen, seit Anfang Dezember sind es rund 500 wöchentlich. Die Zuteilung erfolgt nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel. Zehn Prozent der bundesweit aufgenommenen Menschen wird demnach auf Niedersachsen verteilt. Davon nimmt der Landkreis wiederum nach dem Einwohnerschlüssel rund zwei Prozent auf. Dessen Unterkünfte seien voll, so Heimann. Das sei jetzt der Grund, die Turnhalle an der Ostertorstraße in Betrieb zu nehmen.

Daniel Jakschik und Ute Grieger nahmen als Vertreter der Stadt Rinteln am Pressegespräch teil.

Beim Rundgang durch die Sporthalle wird klar: Es ist allenfalls eine Lösung für den Übergang, nichts von langer Dauer. Die dezentrale Unterbringungsstrategie des Landkreises sieht ohnehin vor, schnellstmöglich Wohnungen anzumieten. Man sei daher händeringend auf der Suche nach Wohnungen für die Flüchtlinge, erklärte Schulamtsleiter Ralf Mahnert. Heimann reichte Zahlen nach: 550 Flüchtlinge befinden sich derzeit in Schaumburg in Gemeinschaftsunterkünften, 1300 sind dezentral – also in angemieteten Wohnungen – untergebracht.

Weiter zur Einrichtung: Auf dem Hallenfußboden wurde ein Schutzbelag aufgebracht. Mit gemieteten Messebau-Elementen aus Metall und dünnen Platten als Zwischenwände sind Kabinen von 3 x 2,5 Metern Fläche aufgebaut worden, jeweils bestückt mit gekauften Einrichtungsgegenständen wie Spinden, Kühlschrank, einem Tisch und zwei Stühlen, sowie einem Etagenbett. Statt Türen gibt es aus Brandschutzgründen Vorhänge.

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In diesen Kabinen aus Messebau-Material werden ab 25. Januar die ersten Geflüchteten untergebracht.

Das Hallenlicht, bis auf die Notbeleuchtung für Fluchtwege, geht um 22 Uhr aus. Gekocht wird im neu eingerichteten Küchenbereich im Untergeschoss. Dort befinden sich auch die Waschmaschinen. Fürs Abwasser musste eine Hebeanlage neu installiert werden. Für die Sauberkeit im eigenen Bereich sind die Bewohner selbst verantwortlich. Gemeinschaftsflächen werden von einer Firma gereinigt. Wanddurchbrüche wurden geschaffen, Fluchtwege erweitert, Stromanschlüsse verlegt sowie weitere bauliche Maßnahmen getroffen um die Halle vorzubereiten. Die genauen Kosten konnten vor Ort nicht beziffert werden, da noch nicht alle Abschlussrechnungen vorliegen. Wir reichen diese nach, sobald sie uns bekannt geworden sind.

Zeitgleich zur Not-Unterkunft in der Sporthalle lässt der Landkreis das nebenstehende Schulgebäude als reguläre Flüchtlingsunterkunft herrichten. In einem ersten Schritt sollen hier bis März 2024 Plätze für 68 Geflüchtete entstehen, in einem zweiten Bauabschnitt weitere 70 Plätze. Der Umbau ist abgeschlossen, die sicherheitstechnische Abnahme steht noch bevor. Laut Landkreis müsse man auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein. So wird auch die Halle neben der mit rund 100 Personen voll belegten Pestalozzischule für 30 Flüchtlinge bereit gehalten. Da man bei der Planung zunächst von mehr Kapazitätsbedarf ausgegangen war, wurde daher auch zuerst der Standort an der Ostertorstraße aktiviert.

Derzeit sind in Rinteln somit zwei Hallen nicht für sportliche Aktivitäten nutzbar. Zum Thema Schulsport erklärte Mahnert, man habe zwei Gymnastikräume in der Kreissporthalle für die Nutzung ertüchtigt und könne so den Bedarf auffangen.

Die Flüchtlingssozialarbeit des Landkreises Schaumburg und der Stadt Rinteln wird den Bewohnern nach Bedarf und Lebenslage die erforderliche Beratung anbieten. Dafür sind Mitarbeiter der AWO mit Sprechzeiten in einem eigens eingerichteten Büro vor Ort präsent. Rund um die Uhr sind an allen Wochentagen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes „Weser-Sicherheit & Service“ aus Minden in der Unterkunft präsent und sollen für einen geregelten Ablauf im Gebäude und auf dem Außengelände sorgen. Sie sind im Bedarfsfall unter 0176 363 56 122 erreichbar. Diese Leistung musste laut Landkreis vorab ausgeschrieben werden. Neben Qualifikationen habe auch die Wirtschaftlichkeit als Entscheidungskriterium im Vordergrund gestanden, der günstigste Anbieter erhielt den Zuschlag.

Bei Anliegen rund die Unterbringung von Flüchtlingen stehen bei der Stadt Rinteln die Integrationsbeauftragte Petra Uhe unter 05751/403-412 (Mobil: 01590/4218321) und der Flüchtlingssozialarbeiter Mohammad Ahmad (05751/403-338, 0152/59214159) zur Verfügung. (vu)

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