(Rinteln/Lauenhagen) Rintelns Polizeichef Wilfried Korte ist heute im Rahmen einer Feierstunde in seinem Wohnort Lauenhagen offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Uwe Lührig, Polizeipräsident der zuständigen Polizeidirektion Göttingen, blickte gemeinsam mit zahlreichen geladenen Gästen auf Kortes 41-jährige Zeit im Dienst der Polizeiarbeit zurück. Dabei, so Korte, wollte er nach dem Abitur zunächst Lehrer werden. „Aber da hätte ich zum Bund gemusst“.
Also entschied er sich für eine Laufbahn bei der Polizei und nahm am 1.10.78 den Dienst als Kriminalwachtmeister auf. Zunächst bei der Polizeidirektion Hannover, dann wechselte er nach weiterer Fortbildung 1983 als Kriminalkommissar zur Polizei Bückeburg und 1986 nach Stadthagen, wo er drei Jahre später zum Kriminaloberkommissar befördert wurde. Es folgten Dienstjahre bei der Bezirksregierung Hannover und der Posten des Dienststellenleiters bei der Polizei Garbsen, wo Korte 2006 zum Kriminalhauptkommissar befördert wurde. Am 1.4.2009 übernahm Korte die Leitung des Polizeikommissariats Rinteln. „Der beste Job, den ich je hatte“, so Korte. Eine Aufgabe, die er bis zuletzt wahrgenommen hatte. Während dieser er Zeit pflegte er eine gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, Feuerwehr und Einrichtungen der Stadt Rinteln. Lührig erinnerte an Kortes Beteiligung bei Projekten wie den Präventionsrat und die Aktion „Rinteln gegen rechts“, als ein von Musiker Udo Lindenberg gemaltes Gemälde für den guten Zweck versteigert wurde. Korte sei eine „Persönlichkeit des Polizeikommissariats Rinteln“, „außergewöhnlich“, „gerecht“ und „authentisch“, so Lührig und habe stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Kollegen gehabt.
Frank Kreykenbohm, Leitender Polizeidirektor und Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, beschrieb Wilfried Korte als „Polizist mit Leib und Seele“, fest verwurzelt in der Region und bei Land und Leuten bekannt. Er sei „loyal, offen und ein guter Gesprächspartner“ und dank seiner aktiven Arbeit in Sachen Gleichstellung auch an der Umsetzung des 66-prozentigen Frauenanteils im Führungstrio der Polizei Rinteln beteiligt gewesen.
Einsatz- und Streifendienstleiterin Tamara Ehrmantraut-Riechers stellte zusammen mit Mitarbeitern der Rintelner Polizei ein Buch für den „authentischen“ und „sportbegeisterten“ Korte zusammen. Titel: „Willi Korte – ein Chef für alle Fälle“. Inhalt: Fotos, Storys und Anekdoten, zusammengetragen durch Kollegen. Vom Pastor und Leiter des Kirchlichen Dienstes, Frank Waterstraat, gab es zum Abschied ein Notizbuch mit „Spaßseiten“, die im Ruhestand mit Dingen vollgeschrieben werden sollen, die Spaß machen.
Korte bedankte sich bei allen Wegbegleitern und Mitarbeitern für die interessante und gute, gemeinsame Zeit. Er verglich die verstrichene Zeit mit dem Gefühl, sich beim Urlaub nach dem Joggen rücklings an den Strand zu legen und den warmen, nassen Sand mit den Händen zu greifen: „Die Zeit ist verrinnt, wie Sand zwischen den Fingern.“
Es war nicht der einzige emotionale Moment während der Verabschiedung. Zeitgleich feierte das Ehepaar Helga und Wilfried Korte nämlich seinen 39. Hochzeitstag. Ihr gebührte der Dank, dass sie ihrem Ehemann immer den Rücken freigehalten habe. Seinen Nachfolger stellte Korte ebenfalls vor. Es ist ein „alter Bekannter“: Jörg Stuchlik, der 2017 von Rinteln zur Polizei Stadthagen gewechselt war, leitet ab 1. Juli 2019 das Polizeikommissariat in Rinteln. Korte lobte dessen Eigenschaften: Er sei ebenfalls ein „Teamplayer, loyal und erfahren. Und er ist Hannover 96-Fan“.