„Tiefe Gräben und Wälle sichern die Grenzen von Afrin“, berichtete Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), dem Göttinger Tageblatt am 2. März 2015 über seine 15-tägige Reise in das umkämpfte Kurdengebiet im äußersten Nordwesten Syriens. Den ersten Tag hat er bei seiner Familie verbracht. In Afrin leben seine Mutter und andere Verwandte.
Doch dann widmete er sich Gesprächen mit Politikern, Kämpfern und Repräsentanten verschiedener ethnischer und religiöser Minderheiten. Kamal Sido hat Angehörige der ethno-kulturellen Gruppe ‚Büd‘ getroffen, ist dem letzten Armenier des Gebietes begegnet und hat Flüchtlinge aus anderen Teilen Syriens interviewt, die Schutz im Kurdengebiet gesucht haben. Seine Begegnungen hat er mit vielen Fotos dokumentiert.
Afrin ist neben Kobani und Cazire einer der drei mehrheitlich von Kurden besiedelten Kantone, der gegen den Widerstand des Regimes in Damaskus und der islamistischen Opposition für autonom erklärt wurde. Diese Enklaven werden von Terroristen des Islamischen Staates (IS) und anderen Extremisten bedroht. Dort sollen etwa 600.000 Menschen leben.
Wie leben die Menschen heute in Afrin? Wie fühlen sie sich? Was erwarten sie von uns in Deutschland und in Europa? Darüber informiert Kamal Sido in seinem Bildervortrag mit anschließender Diskussion.
„Am Ende des Vortrags möchten wir gemeinsam mit unseren Freunden in der Region beraten, wie wir am besten eine GfbV-Regionalgruppe gründen können. In den Regionalgruppen können Menschen sich ehrenamtlich engagieren. Das ehrenamtliche Engagement ist wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Ohne die Unterstützung vieler Menschen könnte die Arbeit der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gar nicht funktionieren. Unsere Regionalgruppen sind für uns durch nichts zu ersetzen und ein wichtiger Teil unserer Menschenrechtsorganisation. Dank ihrer Mitarbeit erreicht die GfbV eine breitere Öffentlichkeit. Daher hoffen wir, dass wir auch in Rinteln eine Regionalgruppe gründen können.“, heißt es in der Mitteilung.
Syrien: Eine Reise zu den eingekesselten Kurden von Afrin – Bildervortrag und die aktuelle Lage. Eine Abendveranstaltung mit dem Nahostreferenten der GfbV, Dr. Kamal Sido im Gemeindesaal der St. Nikolai-Kirche in der Ostertorstr. 1 in Rinteln. Beginn ist um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind wilkommen.
Infos über die Gesellschaft für bedrohte Völker: www.gfbv.de