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Töne wie am ersten Tag: Orgelsanierung in St. Nikolai Kirche offiziell gefeiert

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(Rinteln) Um die Orgelsanierung offiziell abzuschließen und als Dank für die zahlreichen Förderer und Unterstützer lud die St.Nikolai-Kirchengemeinde Rinteln jetzt zu einer kleinen Feier mit musikalischer Einlage ein. Dabei erklang das historische Musikinstrument in voller Pracht.

Kantorin Daniela Brinkmann sorgte für die Musikbegleitung.

Durch die kundige Hand von Kantorin Daniela Brinkmann bedient, konnte einleitend Dietrich Buxtehudes „Präludium, Fuge und Ciacona in C“ in seiner ganzen Klangvielfalt präsentiert werden.

Orgelsachverständiger Wolfgang Westphal war froh, dass keine vermeintlichen „Klangverbesserungen“ an dem Instrument vorgenommen wurden.

Orgelsachverständiger Wolfgang Westphal zeigte sich dann auch sehr froh darüber, dass an der Orgel nicht vermeintlich klangverbessend „herumgefummelt“ wurde, wie er scherzhaft anmerkte. Vielmehr haben es Orgelbaumeister Jörg Bente und sein Team geschafft, den Klang der Orgel zu neuem Leben zu erwecken. Um das Evangelium zu verkünden, sei die beste Orgel gerade gut genug, so Westphal.

Orgelbaumeister Jörg Bente (2.v.r.) mit Wolfgang Westphal (Mitte), seinem Team und Orgelbauer Rudolf Janke (re.) der 1995 für den Umbau verantwortlich zeichnete.

Bente gab einen Blick hinter die Kulissen der monatelangen Sanierungsarbeit. 2364 Orgelpfeifen, von wenigen Zentimetern bis fünf Metern Länge, wurden einzeln von Schimmel befreit. Die Metallpfeifen erfuhren dazu eine Reinigung im Wasserbad. Holzpfeifen wurden gewischt und mit einem Anti-Schimmelmittel ausgenebelt. Auf drei Klaviaturen können 168 Tasten gespielt werden. 30 Töne sind mittels Pedalen erzeugbar.

Orgelpaten, Förderer und Sponsoren wurden auf einer Tafel verewigt.

Hinzu komme die Mechanik, so Bente, das seien noch einmal rund tausend Teile zur Ansteuerung. Auf die kleinteilige und mühevolle Reinigungsarbeit, die vollen Körpereinsatz erforderte, folgte die mehrwöchige Intonation vor Ort. Schließlich reichten Bruchteile an Materialveränderungen im Millimeterbereich, um den Klang jeder einzelnen Orgelpfeife zu verändern.

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Pastorin Sabine Schiermeyer erklärte die Anfänge des Orgelprojekts.

Pastorin Sabine Schiermeyer blickte zurück auf die Anfänge des Projekts, das seinen Anfang 2019 mit der Installation einer Belüftungsanlage nahm. Eine Reinigung sei nur in Verbindung mit solch einer Anlage effektiv. Mit einem Pfingstkonzert, bei dem 800 Euro gesammelt wurden, wurde der Grundstein für ein „Fundraising“-Projekt gelegt. Hier konnten Spender gegen Zahlung eines Geldbetrages eine Patenschaft für „ihre“ Orgelpfeife übernehmen und wurden auf einer Spendertafel aufgeführt. Die Aktion bekam Aufmerksamkeit über die Gemeindegrenzen hinaus, bereits im Frühjahr 2020 konnte der Auftrag zur Sanierung vergeben werden. Zusätzlich sei die Kirche bis in den letzten Winkel geputzt und diverse Kunstgegenstände restauriert worden.

Die ältesten Teile der Nikolai-Kirchenorgel sind aufs Jahr 1621 datiert. Vor 26 Jahren, also im Jahr 1995, fand die letzte größere Sanierung statt. Damals unter der Regie von Orgelbauer Rudolf Janke. Der heute 91-Jährige ließ es sich nicht nehmen, an der Feierstunde teilzunehmen und dem Instrument selbst ein paar Melodien zu entlocken. 120 neue Orgeln hat Janke im Laufe seines Berufslebens gebaut, rund 40 restauriert. Bis nach Asien reichte sein Wirkungskreis.

Die Orgelsanierung in der Rintelner St. Nikolai-Kirche ist schon seit einem guten dreiviertel Jahr abgeschlossen. Corona-bedingt konnte die Veranstaltung nicht eher stattfinden. Doch bei einem Gesamtalter der Orgel von 400 Jahren kommt es auf ein paar Monate Verzögerung auch nicht an. (vu)

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