(Rinteln) In der Hochphase der Corona-Pandemie sah es so aus, als ob die Schulen gar keine Zeugnisübergabe organisieren dürfen. Der diesjährige Abschlussjahrgang wurde hart getroffen: Es gab weder Mottotage, in denen der normale Schulbetrieb etwas auf den Kopf gestellt wird, noch gab es am Schuljahresende Tagesfahrten mit den Klassenleitungen. Die zurzeit noch bestehenden coronabedingten Beschränkungen erlauben auch keine zentrale Abschlussfeier für alle Abschlussklassen. Unter Wahrung der Abstandsregelungen finden daher nacheinander lerngruppenbezogene Zeugnisübergaben auf dem Schulhof statt. Auf besonderen Wunsch der Elternschaft finden diese Veranstaltungen auch nicht vormittags, sondern am Nachmittag statt, da viele Eltern nicht nur ihre Überstunden, sondern auch ihre Urlaubstage während des Lockdowns aufgebraucht haben.
Wie Schulleiter Torsten Rudolf erklärt, gebe es mindestens drei Gründe, weshalb man den diesjährigen Abschlussjahrgang nie vergessen werde: „Erstens ist da natürlich Corona. Schule funktionierte dermaßen anders, so anders wie wir es uns nie hätten vorstellen können. Es gab wochenlange allgemeine Schulschließungen. Lange stand nicht fest, ob die Schulen vor Schuljahresende überhaupt wieder geöffnet werden. Dann kam Präsenzunterricht in halben Lerngruppen, strikt klassenbezogen, um mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Unterrichtsstunden begannen mit dem Händewaschen. Abstandsregelungen waren zwingend einzuhalten.

Weiterhin habe dieser Jahrgang wortwörtlich Geschichte geschrieben: „Es ist der erste IGS-Jahrgang, der in Rinteln die Schule abgeschlossen hat. Mit diesem Jahrgang ist die jahrelange Schulstrukturreform in Rinteln abgeschlossen. Die Hildburgschule ist nun eine reine Integrierte Gesamtschule, eine Schule für alle.“ Der dritte Grund, weshalb dieser Abschlussjahrgang in Erinnerung bleiben wird, ist aus schulischer Sicht laut Rudolf der erfreulichste: Der jetzige Abschlussjahrgang ist mit Abstand der erfolgreichste Jahrgang, der jemals die Hildburgschule verlassen hat.“
Leider gebe es laut Rudolf acht Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss: „Die meisten davon sind noch zu kurz in Deutschland, um dem Unterricht in voller Tiefe sprachlich folgen zu können.“ Weiterhin gebe es einen Förderschulabschluss. Nach Abschaffung der Förderschulen und der Einführung der laut Rudolf in der Hildburgschule recht gut funktionierenden inklusiven Schule, ist die Hildburgschule berechtigt, auch Förderschulabschlüsse zu vergeben.

13 Schülerinnen und Schüler haben den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erreicht. 18 Schülerinnen und Schüler, verlassen die Hildburgschule mit dem Sekundarabschluss I Hauptschule nach der 10. Klasse 10. 28 Schüler haben den Sekundarabschluss I Realschule erreicht. Insgesamt 60 Schüler – damit mehr als jemals zuvor -, haben den höchsten Abschluss erreicht, den die Hildburgschule zu vergeben hat: den Erweiterten Sekundarabschluss
Die beste Leistung in den Klassen erzielten: 10a Vivianne Holtkamp, Notendurchschnitt 2,1, 10b Pia Fiona Baake, Notendurchschnitt 1,2, 10c Marius Schomberg, Notendurchschnitt 1,2, 10d Sebastian Brand, Notendurchschnitt 1,6, 10e Michelle Schlee, Notendurchschnitt 2,0. Die Hildburgschule wünscht allen ihren Absolventen für die Zukunft von ganzem Herzen alles Gute. (pr)