(Rinteln) Durch die Schließung der Happy Night-Disco gibt es in Rinteln seit rund zwei Jahren keinen entsprechenden Veranstaltungsort für Jugendliche und junge Erwachsene mehr. Für den stellvertretenden WGS-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Sasse ist dieser Zustand „unerträglich“, zumal eine Verbesserung nicht in Sicht sei. Beliebte Abi-Partys fänden nicht mehr in Rinteln statt, Autofahrten bis nach Hannover oder Bielefeld würden inzwischen in Kauf genommen. Die „bisherige Inaktivität“ des Stadtrates schaffe zunehmend Frust bei den jungen Menschen, so Sasse. Auch in sozialen Medien würden Forderungen nach Impulsen für Jugendfreizeiteinrichtungen immer lauter: „Es gibt in Rinteln nichts mehr, wo die jungen Leute altersangemessen und entsprechend ihren Bedürfnissen feiern können. Der Rat ist daher aufgerufen, zu handeln.“
Ein Konzept soll es richten, zur „kurz- und mittelfristigen Verbesserung der derzeitigen Situation und die Erarbeitung einer Zukunftsperspektive für die Rintelner Jugend“, formuliert Sasse. Er hat daher einen Dringlichkeitsantrag an die Stadtverwaltung gestellt, in dem er einen Sachstandsbericht über die derzeitigen Freizeitmöglichkeiten für eben jene Zielgruppe fordert. Sasse möchte ebenfalls wissen, welche Möglichkeiten seitens der Stadt bestehen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen regelmäßig Räume für Feiern zur Verfügung zu stehen und welche geeigneten Orte es für Freiluftpartys gibt. Weiterhin soll diskutiert werden, wie die Möglichkeiten aussehen, unter Einbeziehung der Mehrzweckhallen in Todenmann, Engern und Hohenrode und des künftigen Umbaus der Aula im Gymnasium Ersatzräumlichkeiten für einen etwaigen Wegfall des Brückentorsaals zu schaffen. Und es soll die Frage geklärt werden, welche Kosten für Maßnahmen entstehen, um den Belangen für Jugend und Kultur gerecht zu werden, sollte die Stadt auf die weitere Nutzung des Brückentorsaals verzichten. Sasse bittet um eine Gegenüberstellung der Kosten bei einem Weiterbetrieb eines im erforderlichen Umfang sanierten Brückentorsaals.
Die Unterstützung von Eigeninitiativen wie „JugendKomm“ sei zwar löblich, so Sasse weiter, doch müssten attraktive Freizeitmöglichkeiten klar definiert und umgesetzt werden: „Hier fehlt es seit vielen Jahren an einem erkennbaren Konzept.“ Auch solle in künftigen Beratungsvorlagen jede Investition nicht nur hinsichtlich der Belange von Senioren und behinderten Menschen, sondern auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen überprüft werden. Es solle sich künftig auch auf die Personengruppe konzentriert werden, die überproportional häufig die Stadt verlasse. Die Vorberatungen müssten zügig in den zuständigen Gremien der Stadt erfolgen, damit schon in der nächsten Ratssitzung im März die notwendigen Beschlüsse gefasst werden können. „Es kann nicht hingenommen werden, dass erst ab März 2020 Initiativen entwickelt werden und dann erst die Beratung in den Gremien in Gang gesetzt wird“, schließt Sasse mit Nachdruck.