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Wandern Touristenströme von Venedig nach Rinteln?

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„Haben angesichts der letzten Sommerregenfälle in Rinteln die Stadtväter Venedigs jetzt allen Grund, ein Abwandern der Touristenströme aus der Lagunenstadt in die norddeutsche Provinz zu befürchten?“ fragt Ratsherr Dr. Ralf Kirstan (FDP) augenzwinkernd in einer „satirischen Stellungnahme“ aus dem vergangenen Monat, wie er selbst sagt und liefert auch gleich die Antwort mit: „Ja!“

„Artenreiche Flora in Gullys“

Schon in der letzten Woche habe man laut Kirstan eindrucksvoll sehen können, dass auch unsere Weserstadt bei starken Regenfällen im innerörtlichen Bereich über Wasserstraßen verfügt, die so breit und tief wie die Venedigs sind. Der Grund dafür sei in der artenreichen Flora zu sehen, so Kirstan, die sich in den schon seit Monaten in der ganzen Kommune in nicht gewarteten und verstopften Gullys ausbreite. Zum Beweis liefert er einige Fotos mit, die seine Mitteilung unterstützen sollen.

Wie eigentlich in allen niedersächsischen Kommunen üblich, scheine man nur in Rinteln nicht die Gullys nach der Schneeschmelze vom Splitt des Winterdienstes und anderem Unrat zu säubern, vermutet Kirstan: „Möglicherweise wolle man einfach nur das für 100.000 Euro eigens angeschaffte Fahrzeug zum „Gully-Ziehen“ nicht einsetzen, um dessen Wert durch die Nutzung nicht zu vermindern.“ Vielleicht aber – so Kirstan – stehe dahinter auch ein marketing-strategisch wohldurchdachter Plan der Bauhofsleitung, die sich bekanntlich in Gärtnerhand befindet: Womöglich verfolge man dort das Konzept, durch die Kultivierung von dschungelähnlichen Biotopen in den städtischen Straßenabläufen die Stadt für holländische Touristen attraktiver zu machen, die von zuhause her ja nur plattes sandiges Land gewohnt seien, vermutet es der FDP-Ratsherr. „Wie dem auch sei – allgemein üblich sei jedenfalls eine Reinigung der Straßenabläufe spätestens bis Ende März, wenn mit einem Ende der Schneeschmelz-Periode zu rechnen sei“, führt Kirstan dazu weiter aus.

„Gondel-Romantik“ contra unfreiwilliger Dusche?

„Sehr viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt können den derzeitigen Zuständen bei den Straßenabläufen in der gesamten Kommune keine Gondel-Romantik abgewinnen. Sie möchten einfach nicht ihre Sprößlinge im Kinderwagen ertrinken sehen oder können keine rechte Freude über die ungewollte Umfunktionierung ihrer PKWs zu Amphibienfahrzeugen auf überschwemmten Gemeindestraßen empfinden.“ Ihnen stelle sich, so schreibt es Dr. Kirstan, vielfach die Frage, warum man eigentlich noch vierteljährlich seine Straßenreinigungsgebühren bezahle: Viele Bürger fragten sich mittlerweile, ob es da nicht angebracht sei, analog zu gewissen Regelungen im Mietrecht auch die Straßenreinigungsgebühren wegen nicht erbrachter Leistungen des städtischen Baubetriebshofes zu kürzen. Die städtischen Mindereinnahmen könnte man dann ja über Abzüge vom Gehalt der Bauhofsleitung kompensieren, schlägt Kirstan in seiner nicht ganz ernst gemeinten Stellungnahme vor.

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Bereits am 21. Juni hatte Dr. Kirstan eigenen Angaben zufolge in einer öffentlichen Ratssitzung auf das Problem der nicht gewarteten Gullys und auch die damit verbundenen Gefahren des Aquaplanings für den Straßenverkehr hingewiesen. Getan aber habe sich bisher, nach bereits einem Monat und der Zusage des Bürgermeisters, die Probleme zeitnah beheben zu lassen, gar nichts.

Kirstan fragt daher: „Vielleicht kann man ja in Zukunft auch die Gully-Reinigung privatisieren und an Fremdfirmen auslagern, so wie schon die Pflege vieler Beete im Stadtgebiet, die Teerarbeiten und auch die Pflege und Instandhaltung der Feldwege. Es stellt sich dann nur die Frage, mit welcher Berechtigung die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern dann noch die Straßenreinigungsgebühren abknöpft.“

Als Vergleich führt Dr. Kirstan den Baubetriebshof der mehr als dreimal so großen Stadt Minden an, der „all diese Arbeiten mit lediglich doppelt so viel Personal“ bewältige: „Die Mindener kriegen es sogar hin, zusätzlich mit ihrem Baubetriebshof noch ganze Straßen selbst zu teeren – eine Effektivität im Arbeitsmanagement und verantwortungsvoller Umgang mit den Gebührengeldern der Bürger, die man in Rinteln offensichtlich vergeblich sucht.“

(Fotos: privat/Dr. Kirstan)

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