In dieser Woche dreht sich in Rintelner Ausschüssen alles ums Thema Schulen und Kitas. Den Anfang macht der Schulausschuss am 25. April um 18 Uhr im Sitzungssaal, Zimmer 535, in der Klosterstraße 20. Eins der Themen wird die Erweiterung des Ganztagsangebots an der Grundschule Nord auf fünf Tage in der Woche bis 17 Uhr sein. Mit Beschluss des Schulvorstandes vom Dezember 2017 war beantragt worden, das Angebot zu erweitern. Dabei sollen neben Personal des Landes vier städtische Mitarbeiter aus der Kita Klabauternest in der Nachmittagsbetreuung eingesetzt werden, ist in der Sachdarstellung der Verwaltung hierzu aufgeführt. Weiterhin wird der Sachstandsbericht zum Thema Inklusion an Rintelner Grundschulen vorgestellt. Dabei geht es um Baumaßnahmen an der Grundschule Unter der Schaumburg (vormals Grundschule Deckbergen), den Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung und Umsetzung des Konzepts der „Pädagogischen Insel“. Ebenfalls werden die Inklusionskonzepte an den Grundschulen Nord, Süd/Möllenbeck und Exten/Krankenhagen vorgestellt. In einem weiteren Tagesordnungspunkt geht es um das Thema Erwerb des ehemaligen Sparkassen-Gebäudes in Deckbergen mit Umbau zur Grundschul-Mensa.
Bereits einen Tag später, am 26. April berät der Ausschuss für Soziales, Jugend, Frauen und Integration, zur gleichen Uhrzeit im gleichen Sitzungsaal über die Auflösung des Hortes in der Kita Klabauternest (wir berichteten) zum 8. August diesen Jahres. Die Schülerzahlen sind gestiegen, die Schule benötigt dringend mehr Räume zum kommenden Schuljahr. Gleichzeitig kann auch die Kita nicht alle Anfragen von Eltern auf einen Betreuungsplatz berücksichtigen. „Mit der Ankunft von geflüchteten Familien mit Kindern steigt der Bedarf weiter“, heißt es in der Sachdarstellung dazu, „da die geflüchteten Menschen nicht mobil sind und einen Betreuungsplatz im Umfeld benötigen.“ Durch Auflösung des Hortes und Erweiterung des Ganztagsangebots werden drei Räume für die Schule auch am Vormittag nutzbar, der Unterrichtsbetrieb könne dadurch „räumlich entzerrt“ werden. Für bisherige Hortkinder der Grundschule Süd sind laut Stadtverwaltung bedarfsgerechte Übergangslösungen vorgesehen, derzeit im Hort angemeldete Kinder der GS Süd können den Ganztag der GS Nord nutzen. Auf Antrag können Eltern, die eine Betreuung an fünf Tagen in der Woche bis 17 Uhr benötigen und nicht im Einzugsgebiet der GS Nord wohnen, ihr Kind dennoch hier einschulen lassen, heißt es weiter. In einem pädagogischen Konzept sind weitere Details zum Ganztagsangebot festgeschrieben.
Durch den Übergang vom Hort ins Ganztagsangebot entgehen der Stadt Elternbeiträge (ca. 55.000 Euro pro Jahr) und Personalkostenzuschüsse des Landes (ca. 65.000 Euro/Jahr). Im Vergleich zu anderen Möglichkeiten ist es laut Verwaltung dennoch die kostengünstigste und am schnellsten umzusetzende Lösung. Laut Beschlussvorlage ist nämlich auch eine Auslagerung des Hortes in Container geprüft worden. Legt man den im Niedersächsischen Kitagesetz festgelegten Raumbedarf für die Auslagerung von drei Hortgruppen zu Grunde, käme man auf jährliche Mietkosten von rund 141.000 Euro. Eine Auslagerung der bestehenden Krippen- und Kitagruppe in Container würde sich auf rund 83.000 Euro pro Jahr belaufen, Teilbereiche der Schule auszulagern hätte laut Berechnungen Kosten von etwa 142.000 Euro zur Folge. Die Kalkulationen basieren auf Daten aus dem September 2017, Nebenkosten für Strom, Wasser, etc. nicht eingerechnet. Bei allen Container-Lösungen ginge die für Kita- und Schulkinder benötigte Bewegungsfläche durch das Aufstellen verloren.
Die mittelfristige Planung sieht laut einem Sachstandsbericht der Tageseinrichtungen (weiterer Tagesordnungspunkt am 26.4.) für Kinder in Rinteln weitere Veränderungen für die Kita Klabauternest vor, um dem höheren Raumbedarf gerecht zu werden. So ist laut Verwaltung mittelfristig geplant, die Krippen- und Kindergartengruppe aus dem Schulgebäude der Grundschule Nord auszulagern und an einem neuen Standort um eine Krippengruppe und zwei Kindergartengruppen zu erweitern. Als zukünftiger Kita-Standort kommt das leer stehende Gebäude im Bahnhofsweg 5 in Frage, das sich im Besitz der GVS (Gemeinnützige Verwaltungs- und Siedlungsgesellschaft) befindet. Es diente lange Zeit als Flüchtlingsunterkunft und wurde im vergangenen Jahr geschlossen. Sofern der Aufsichtsrat grünes Licht gibt, würde die GVS die notwendigen Umbaumaßnahmen finanzieren und die Kita an die Stadt Rinteln vermieten, ist in der Beschlussvorlage weiter zu lesen. Im Februar, auf einer Infoveranstaltung in der Grundschule Nord, kündigte Hans-Georg Dlugosch (Leiter des Amtes für Bildung und Kultur) an, die Kita werde aufgrund von Platzproblemen einen neuen Standort suchen müssen (wir berichteten HIER). Auch im Kindergarten der St. Petri Gemeinde Deckbergen stehen Veränderungen bevor. So soll ein Teil des Dorfgemeinschaftshauses Schaumburg zu einer Kita mit jeweils einer Krippen- und Kindergartengruppe umgebaut, während eine Gruppe in der Kita Deckbergen bleibt. Am Waldkater-Kindergarten ist die Entstehung einer weiteren 10er Kindergarten-Gruppe in Trägerschaft der Lebenshilfe geplant und in Exten wird aufgrund der großen Nachfrage eine 10er Gruppe mit einer Sonderöffnungszeit bis 15 Uhr erweitert. Weitere Themen im Sozialausschuss: Evaluation der Gebührensätze für Kindertagesstätten, Sachstandsbericht zum Thema Integration und Vorstellung karitativer Vereine.
Die öffentlichen Sitzungstermine auf einen Blick:
Ausschuss für Soziales, Jugend, Frauen und Integration, 25. April um 18 Uhr im Sitzungssaal, Zimmer 535, Klosterstraße 20
Ausschuss für Schule, Sport und Kultur, 26. April um 18 Uhr im Sitzungssaal, Zimmer 535, Klosterstraße 20