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Bahnstrecke Löhne-Hameln wird Thema im Rat / WGS sieht Bedrohung und Katastrophe für Rinteln

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(Rinteln) Kommt die Elektrifizierung der Bahnstrecke Löhne-Hameln? Wie ist der momentane Stand der Überlegungen? Darüber solle der Rat der Stadt Rinteln in seiner nächsten Sitzung informieren, teilte SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Astrid Teigeler-Tegtmeier mit.

„Offensichtlich werden wieder Überlegungen in Bezug auf die Nutzung der Bahnstrecke Löhne-Hameln angestellt. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen auf Bundestagsebene hervor“, formuliert sie in einem Antrag, der lautet: „Der Bürgermeister soll über den momentanen Stand der Überlegungen für die Bahnstrecke Löhne-Hameln informieren. Insbesondere sollen die Aspekte des Personennah- und Güterverkehrs sowie die mögliche Elektrifizierung angesprochen werden.“

Von besonderem Interesse sind für die SPD-Ratsfraktion die Auswirkungen für die Anrainer in Bezug auf ihre Lebensqualität.

 

Bereits jetzt kommt es am Bahnübergang Mindener Straße zu langen Wartezeiten, bedingt durch den Verkehr am „Tonkuhlen-Kreisel“. Eine zusätzliche Frequentierung der Strecke durch Güterzüge würde zu zusätzlichen Wartezeiten führen, so die Befürchtungen. (Archivfoto)

WGS Rinteln fürchtet Schaden für die Stadt durch Güterzugverkehr

Auch die WGS hat in dieser Sache einen Antrag eingebracht. Wie der stellvertretende WGS-Fraktionsvorsitzende Heinrich Sasse schreibt, sehe man in der beabsichtigten Elektrifizierung der mitten durch Rinteln verlaufenden Bahnstrecke eine große Bedrohung auf Rinteln zukommen: „Hierauf muss rechtzeitig reagiert werden.“

Die WGS stellt dazu folgende Fragen: „Ist damit zu rechnen, dass die vorgenannte Strecke zukünftig überwiegend für Güterzüge genutzt wird?“, „Inwieweit hat sich die jetzige Rechtslage betreffend den Betrieb der Betrieb der Strecke im Vergleich zur bekannten Rechtslage bezogen auf die Jahre 2015/2016 geändert?“, „Hat die Elektrifizierung der Strecke und der Betrieb so angetriebener Güterzüge zur Folge, dass die Bahn ergänzend zu den bisher schon bestehenden Erlaubnissen und Genehmigungen noch weitergehende Erlaubnisse oder Genehmigungen benötigt und erwächst insbesondere daraus entgegen der bisherigen Rechtslage ein Anspruch der Anlieger auf Lärmschutz?“. Weiterhin will die WGS-Fraktion wissen, ob für die Streckenführung auch der verkürzte Rechtsschutz, so wie beim geplanten Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse durch Schaumburg im Rahmen des Deutschlandtaktes, gelte und was zu unternehmen sei, um zur Rechts- und Interessenwahrnehmung von Bürgern in Rinteln und den Anliegergemeinden einen „gemeinsamen einmütigen und erfolgreichen Widerstand zu organisieren“.

Die Bahnstrecke Löhne-Elze sollte zunächst im Rahmen des damaligen Bundesverkehrswegeplans ausgebaut werden. In den Jahren 2015/2016 formierte sich Widerstand in Rinteln und weiteren betroffenen Städten. Als Ergebnis wurden die Pläne aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan herausgenommen. Nach Auffassung der WGS drohe jetzt nach erfolgreicher Elektrifizierung eine Nutzung der Strecke durch schwere und überlange Güterzüge. Dies sei „eine Folge der Verdrängung des langsamen Güterverkehrs von den (..) der schnellen Personenbeförderung dienenden Schnelltrassen, weil auf solchen Trassen langsam fahrende Güterzüge nur behindern und nach und nach auf Nebenstrecken verlagert werden sollen“. Dies sei laut WGS die „zu erwartende Realität für Rinteln und alle Anliegergemeinden“. Die WGS sieht darin eine „schweren Schaden anrichtende Bedrohung für Rinteln und seine Ortsteile; eine schlichte Katastrophe“. Die WGS ruft zur einmütigen Zusammenarbeit des gesamten Stadtrates auf, um dies zu verhindern.

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Auch FDP Rinteln sieht Gesundheit gefährdet und Natur beeinträchtigt

Die FDP Rinteln hält die Absicht, mehr Güter auf die Schiene zu bringen, grundsätzlich für richtig. Sie sieht jedoch eine Gefährdung von Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen, Zeitverlust durch zusätzliche Warteschlangen an Bahnübergängen und die Beeinträchtigung der Natur- und Erholungslandschaften, sowie den Verlust von Existenzen, die vom Tourismus leben.

Immo Blume, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Rinteln äußert sich ebenfalls in einer Presseinformation der Liberalen: „Eine Elektrifizierung der Strecke im Wesertal für den Güterverkehr macht nur Sinn, wenn es mehr Güterverkehr geben soll. Das führt zwangsläufig zu einer deutlich höheren Lärmbelastung für die AnwohnerInnen. Das gilt umso mehr, als Güterzüge zu einem erheblichen Teil nachts fahren. Es gibt gar keinen Schallschutz von einer Qualität, der den Schlaf unbeeinträchtigt ließe. Außerdem ist damit zu rechnen, dass aus einer Entlastung für den Raum Hannover sehr schnell ein Dauerzustand wird.

Die FDP Rinteln ist sich einig: Verkehrspolitik gegen die Gesundheit der Menschen vor Ort wird niemals unsere Zustimmung finden. Wir sind deshalb gespannt auf die Ergebnisse der Untersuchung, die die Bundesregierung dazu in Auftrag gegeben hat. Wir werden es unter den Gesichtspunkten Gesundheitsschutz, Naturschutz und regionale Folgen für die mittelständische Wirtschaft prüfen.“

Die Bürgermeisterkandidatin und stellvertretende Vorsitzende der FDP Rinteln, Elisabeth Dietz, ergänzt: „Die Wartezeiten an der Bahnschranke Mindener Straße in Rinteln sind heute schon ein echtes Ärgernis. Die würden sich vervielfachen. Das ist unzumutbar. Außerdem denken wir auch an die Belastung der Tierwelt in der Nähe der ausgebauten Trasse. Neben den Menschen brauchen auch die Tiere nachts Ruhe.

Ebenso wichtig für uns ist der Schaden, der in wirtschaftlicher Hinsicht mit dem Projekt verbunden wäre. Die Qualität des Wesertales als Tourismusziel nimmt mit einer stark befahrenen Bahnstrecke durch Güterzüge zwangsläufig ab. Die touristischen Angebote machen weit überwiegend familiengeführte Unternehmen. Den Preis für das Projekt zahlen dann die mittelständischen Betriebe. Der Preis ist zu hoch.“

Dietz hofft, dass Bürgermeister Thomas Priemer seine Informationen zu dem Projekt offenlegt, sobald er Neues erfährt. Weiterhin schlägt die FDP eine Abstimmung mit den Bürgermeistern in Hessisch Oldendorf, Hameln, Coppenbrügge, Salzhemmendorf und Elze vor, um zu einem regional möglichst einheitlichen Vorgehen zu kommen.

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