(Rinteln) Der lang erwartete Ausbau der „Drift“ verzögert sich weiter. Zuerst sollte die Straße im Jahr 2017 saniert und für den Durchgangsverkehr unattraktiv gestaltet werden, dann wurden die Arbeiten auf 2018 verschoben. Dann schaffte der Rat der Stadt Rinteln die (nicht mehr rechtsgültige) Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) ab, zunächst ohne eine Neufassung zu beschließen. Im Oktober 2018 fiel nach langer Diskussion die Entscheidung: Der Straßenbau soll künftig über höhere Grundsteuern finanziert werden. Die Aktivitäten im Straßenbau lagen bis dahin „auf Eis“.
Im Februar diesen Jahres erfolgte die öffentliche Ausschreibung auf einschlägigen Plattformen. Das kuriose Ergebnis nach Ende der vierwöchigen Ausschreibungsfrist: Keine einzige Baufirma hat ein Angebot abgegeben. Wie Uwe Quindt vom Bauamt der Stadt Rinteln mitteilt, könne dies an der hohen Auslastung der Bauunternehmen liegen. Die Auftragsbücher sind voll, die Planung oft langfristig abgeschlossen. Jetzt muss erneut ausgeschrieben werden.

Quindt rechnet damit, dass die neue Ausschreibung von Ende April bis Ende Mai erfolgt. Ein Baubeginn wäre demnach erst im Sommer oder Herbst möglich. Der Plan, die Drift – wie ursprünglich geplant – in „einem Abwasch“ zu sanieren, rückt damit in weite Ferne. Möglicherweise trennt man auch die gemeinsame Ausschreibung der Kanal- und Straßenbauarbeiten, so Quindt. Auf diese Weise könne man vielleicht Unternehmen leichter dazu bewegen, ein Angebot abzugeben: Zuerst der Kanal, dann die Straße, statt beides aus einer Hand. Die prekäre Lage auf dem Bau könne zu weiteren, seltsamen Konstellationen führen, erklärte Quindt. Gibt es beispielsweise nur ein Angebot, muss der Auftraggeber – also die Stadt – trotz mangelnder Vergleichsmöglichkeit annehmen. Üblicherweise erhält der günstigste Anbieter den Zuschlag. Doch die Hürden, das Angebot abzulehnen, seien hoch.
Die Verzögerung im Straßenbau hat darüber hinaus weitere Folgen. Ursprünglich war geplant, Poller aus der Drift zur Verkehrsberuhigung der Nottbergstraßein Krankenhagen weiter zu verwenden. Daraus wird jetzt (vorerst) nichts.