(Rinteln) Der Megamarsch Weserbergland ist Geschichte und die Blasen an den Füßen der ausdauernden Wanderer dürften inzwischen auch verheilt sein. Im Ortsrat kam das Thema jetzt noch einmal zur Sprache. Aus touristischer Sicht war die Veranstaltung eine vertane Chance, so der Tenor.
Bei all den Wanderwegen sei es traurig, dass man die Teilnehmer zwei mal 40 Kilometer über den asphaltierten Weserradweg geführt habe, äußerte Ortsbürgermeister Kay Steding (CDU) im Hinblick auf das mehrfache Strecken-Hin-und-Her im Vorfeld der Veranstaltung Kritik. Sein Fazit: „In Sachen Tourismus ist das ´Setzen, Sechs´.“ Von der ursprünglich geplanten, charmanten Wanderroute durch Wälder und Wiesen war am Ende nämlich nichts mehr übrig geblieben. Auch ein Rahmenprogramm, wie einen verkaufsoffenen Sonntag oder sonstige Aktivitäten in der Innenstadt gab es nicht, was unter anderem in den sozialen Netzwerken für Kritik sorgte. Und wenn der Borkenkäfer ein Grund dafür sei, dass man die Strecke nicht durch den Wald führen dürfe, dann müsse „Friedrichswald mit dem Hubschrauber beliefert werden“, so Steding.
Noch skurriler wird es, wenn man bedenkt, dass sich zu Himmelfahrt niemand an Feiernden mit Bollerwagen und Musik störte, wie Karl Lange (SPD) feststellte: „Es ist schon ein dicker Hund, wie man die Leute vergrault.“ „Vielleicht mögen Borkenkäfer ja Musik“, merkte Dr. Gert Armin Neuhäuser ironisch an. Dr. Joachim Steinbeck von der Stadt Rinteln betonte, bei so vielen Beteiligten gebe es auch viele Einwände, die zu berücksichtigen seien. Es sei klar, so Steding, dass dies eine private Veranstaltung war. Dennoch seien hier 1.600 Menschen überwiegend aus anderen Regionen nach Rinteln gekommen, unterstrich der Ortsbürgermeister die aus seiner Sicht vertane Chance auf einen positiven Werbeeffekt.
Ob der Megamarsch ein zweites Mal ins Weserbergland kommt, ist noch offen. Auf ihrer Facebook-Seite möchten die Veranstalter dies zwar nicht ausschließen, geben aber gleichzeitig bekannt, dass Hannover den Megamarsch-Termin am 23. Mai 2020 vom Weserbergland übernommen habe. Man werde nur dann ein zweites Mal im Weserbergland starten, wenn man sich auf eine Strecke einigen kann, die den Vorstellungen des Veranstalters entspricht, heißt es.