Auf der jüngsten Ortsratssitzung wurde über einen CDU-Antrag entschieden, der die Pflanzung von Gedenkbäumen und die Aufstellung von zwei kleinen Infotafeln mittig in zwei Beeten auf der Fläche des Parkplatzes zwischen Stadtverwaltung Museum beinhaltete. Dies sollte am 23. Mai, dem 70. Jahrestag des Grundgesetzes und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949, im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde geschehen. Die Stadtverwaltung lehnte im Beschlussvorschlag die Idee zunächst ab. Es seien bereits mehrere Bäume in den Beeten vorhanden, für weitere, „stattliche“, wie von der CDU gefordert, sei kein Platz mehr. Parkende Autos würden die Sicht auf Gedenktafeln versperren und die Freiräume seien bereits durch Schilder, Lampen und den Parkscheinautomaten eingeschränkt, hieß es in der Sachdarstellung als Begründung.
Eine Argumentation die Matthias Wehrung (CDU) als „etwas seltsam“ und „wenig überzeugend“ empfand. Immerhin seien seinen Informationen zufolge nach der Jahrtausendwende südlich der Bahnlinie rund 580 Bäume gefällt, jedoch nur 290 nachgepflanzt worden – also nur rund die Hälfte. Auch die Schlussfolgerung, dass rund 12 Kubikmeter Pflanzraum nicht ausreichend seien, stieß bei Wehrung auf Unverständnis. Mit Dr. Gert Armin Neuhäuser (WGS) sprang ihm ein weiterer Verfechter des Antrags zur Seite. Es gehe hier nicht nur um die Bäume, sondern angesichts der Informationstafeln auch um einen gewissen pädagogischen Effekt, zumal er den Eindruck habe, dass das Bildungsniveau sinken würde. Bäume mit Plaketten zur Städtepartnerschaft würden darüber hinaus auch gepflanzt und angesichts der steigenden Temperaturen im Sommer sei man beispielsweise in Städten wie Freiburg am Breisgau dazu übergegangen, ganze Stadtteile zu begrünen. Dadurch verändere sich das Mikroklima in Innenstädten. Der CDU-Antrag wurde bei der anschließenden Abstimmung mit 7 Ja- und 3 Nein-Stimmen mehrheitlich angenommen.